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Lansoprazol Actavis 15 mg magensaftresistente Hartkapseln - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Lansoprazol Actavis 15 mg magensaftresistente Hartkapseln

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Lansoprazol Actavis 15 mg magensaftresistente Hartkapseln

Lansoprazol Actavis 30 mg magensaftresistente Hartkapseln

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Kapsel enthält 15 mg Lansoprazol.

Eine Kapsel enthält 30 mg Lansoprazol.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Kapsel enthält 95,1–108,7 mg Saccharose.

Jede Kapsel enthält 190,1–217,5 mg Saccharose.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Magensaftresistente Hartkapseln.

Lansoprazol Actavis 15 mg :

Gelbe, undurchsichtige Kapseln. Die Kapsel enthält weiße bis rohweiße Granula mit magensaftresis­tenter Beschichtung.

Lansoprazol Actavis 30 mg :

Weiße, undurchsichtige Kapseln. Die Kapsel enthält weiße bis fast weiße Granula mit magensaftresis­tenter Beschichtung.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Lansoprazol Actavis wird bei Erwachsenen angewendet.

Behandlung des Magen- und Zwölffingerdar­mgeschwürs (Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni) Behandlung der Refluxösophagitis Prophylaxe der Refluxösophagitis Behandlung des H.-pylori-assoziierten Ulkus bei gleichzeitiger Verabreichung einer wirksamen

antibiotischen Therapie zur Eradikation von Helicobacter pylori (H. pylori)

Behandlung des NSAR-assoziierten benignen Magen- oder Zwölffingerdar­mgeschwürs bei Patienten, die auf eine fortgesetzte NSAR-Therapie angewiesen sind Prophylaxe des NSAR-assoziierten Magen- und Zwölffingerdar­mgeschwürs bei Risikopatienten (siehe Abschnitt 4.2), die auf eine fortgesetzte NSAR-Therapie angewiesen sind Symptomatischer gastroösophagealer Reflux Zollinger-Ellison-Syndrom

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Behandlung des Ulcus duodeni:

Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 30 mg für einen Zeitraum von 2 Wochen. Patienten, deren Ulkus in diesem Zeitraum nicht vollständig ausgeheilt ist, ist die Einnahme in gleicher Dosierung für einen Zeitraum von weiteren 2 Wochen fortzusetzen.

Behandlung des Ulcus ventriculi:

Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich 30 mg für einen Zeitraum von 4 Wochen. In der Regel heilt das Geschwür innerhalb von 4 Wochen aus. Patienten, deren Ulkus in diesem Zeitraum noch nicht vollständig ausgeheilt ist, ist die Einnahme in gleicher Dosierung für einen Zeitraum von weiteren 4 Wochen fortzusetzen.

Behandlung von Refluxösophagitis:

Die empfohlene Dosis l beträgt einmal täglich 30 mg für einen Zeitraum von 4 Wochen. Patienten, deren Refluxösophagitis in diesem Zeitraum nicht vollständig ausgeheilt ist, können die Einnahme in gleicher Dosierung für einen Zeitraum von weiteren 4 Wochen fortsetzen.

Prophylaxe der Refluxösophagitis:

Einmal täglich 15 mg. Entsprechend den Erfordernissen kann die Dosis bis auf 30 mg pro Tag erhöht werden.

Helicobacter-pylori-Eradikation:

Bei der Festlegung der geeigneten Kombinationsthe­rapie sollen die offiziellen lokalen Richtlinien zur bakteriellen Resistenz, Therapiedauer (meist 7 Tage, manchmal aber auch bis zu 14 Tage) und angemessenen Anwendung antibakterieller Wirkstoffe berücksichtigt werden.

Die empfohlene Dosis beträgt zweimal 30 mg Lansoprazol täglich für einen Zeitraum von 7 Tagen.

Lansoprazol wird dabei in einer der folgenden Kombinationen verabreicht:

Clarithromycin, zweimal 250–500 mg täglich + Amoxicillin, zweimal 1000 mg täglich Clarithromycin, zweimal 250 mg täglich + Metronidazol, zweimal 400–500 mg täglich

Bei Kombination von Clarithromycin mit Lansoprazol und Amoxicillin oder Metronidazol werden Eradikationsraten von bis zu 90 % für H. pylori erzielt.

Die Re-Infektionsquote sechs Monate nach einer erfolgreichen Eradikation ist gering, ein Rezidiv daher unwahrscheinlich.

Ergebnisse liegen auch über ein Therapieregime mit zweimal 30 mg Lansoprazol täglich, zweimal 1 g Amoxicillin täglich und zweimal 400–500 mg Metronidazol täglich vor. Unter dieser Kombination wurden niedrigere Eradikationsraten beobachtet als unter Clarithromycin-haltigen Regimen. Sie kann aber, bei niedriger lokaler Resistenzquote gegen Metronidazol, geeignet sein für Patienten, bei denen Clarithromycin nicht zur H.-pylori -Eradikation zum Einsatz kommen kann.

Behandlung des NSAR-assoziierten benignen Magen- oder Zwölffingerdar­mgeschwürs bei Patienten, die auf eine fortgesetzte NSAR-Therapie angewiesen sind:

Einmal täglich 30 mg für einen Zeitraum von 4 Wochen. Patienten, deren Ulkus in diesem Zeitraum noch nicht vollständig ausgeheilt ist, können die Einnahme für einen Zeitraum von weiteren 4 Wochen fortsetzen. Bei Risikopatienten bzw. bei Ulzera mit erschwertem Heilungsverlauf ist wahrscheinlich eine längere Behandlungsdauer und/oder höhere Dosierung vorteilhaft.

Prophylaxe des NSAR-assoziierten Magen- und Zwölffingerdar­mgeschwürs bei Risikopatienten (z. B. Alter > 65 Jahre oder Ulcus ventriculi/duodeni in der Vorgeschichte), die auf eine langfristige NSAR-Therapie angewiesen sind:

Einmal täglich 15 mg. Wenn diese Behandlung keinen Erfolg hat, soll die Dosis auf einmal täglich 30 mg erhöht werden.

Symptomatischer gastroösophagealer Reflux:

Die empfohlene Dosis beträgt 15 mg oder 30 mg täglich. Eine Besserung der Beschwerden tritt in der Regel rasch ein; die individuelle Anpassung der Dosis soll dann erwogen werden. Wenn die Symptome nicht innerhalb von 4 Wochen unter einer Tagesdosis von 30 mg abklingen, empfiehlt sich die Durchführung weitergehender Untersuchungen.

Zollinger-Ellison-Syndrom:

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 60 mg einmal täglich. Im weiteren Verlauf soll die Dosierung individuell angepasst und die Therapie so lange wie erforderlich fortgeführt werden. Tagesdosen bis zu 180 mg wurden beim Zollinger-Ellison-Syndrom eingesetzt. Wenn die erforderliche Tagesdosis 120 mg überschreitet, soll sie auf zwei Einzeldosen aufgeteilt werden.

Spezielle Patientengruppen

Eingeschränkte Nierenfunktion:

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Eingeschränkte Leberfunktion:

Patienten mit mäßiger bis schwerer Leberfunktion­seinschränkung sollen regelmäßig überwacht werden. Eine Reduktion der Tagesdosis um 50 % wird empfohlen (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Ältere Patienten:

Die Clearance von Lansoprazol nimmt beim älteren Menschen ab, daher kann, abhängig von den individuellen Gegebenheiten, eine Dosisanpassung erforderlich sein. Sofern keine zwingende klinische Indikation dafür vorliegt, soll eine Tagesdosis von 30 mg bei älteren Patienten nicht überschritten werden.

Kinder und Jugendliche:

Da nur begrenzt klinische Daten vorliegen und die Studien mit Jungtieren Erkenntnisse mit derzeit unbekannter Bedeutung für den Menschen erbracht haben (siehe Abschnitt 5.3), wird die Anwendung von Lansoprazol bei Kindern nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2.) Die Behandlung von kleinen Kindern unter einem Jahr ist zu vermeiden, da die verfügbaren Daten keine günstigen Effekte bei der Behandlung der gastro-ösophagealen Refluxkrankheit gezeigt haben.

Art der Anwendung

Die beste Wirkung wird erzielt, wenn Lansoprazol Actavis Kapseln einmal täglich morgens eingenommen wird. Dies gilt nicht für die H.-pylori -Eradikation, bei der die Einnahme zweimal täglich, morgens und abends, erfolgen soll. Lansoprazol Actavis soll mindestens 30 Minuten vor einer Mahlzeit eingenommen werden (siehe Abschnitt 5.2). Die Kapseln sind unzerkaut mit Flüssigkeit zu schlucken.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bösartige Magenerkrankungen

Wie für andere in der Ulkus-Therapie eingesetzte Arzneimittel gilt auch für Lansoprazol, dass ein maligner Tumor des Magens vor Beginn der Therapie ausgeschlossen sein muss, da unter Behandlung mit Lansoprazol die Symptome maskiert sein können und so die Diagnose eines Magenkarzinoms möglicherweise verzögert wird.

HIV-Protease-Inhibitoren

Die gleichzeitige Anwendung von Lansoprazol und HIV-Protease-Inhibitoren, deren Aufnahme vom saurem pH-Wert im Magen abhängig ist (wie zum Beispiel Atazanavir und Nelfinavir), wird wegen der erheblichen Herabsetzung der Bioverfügbarkeit dieser Medikamente nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

Hypomagnesiämie

Bei Patienten die mit PPIs (Protonenpumpen­hemmern), wie Lansoprazol, für mindestens 3 Monate, in den meisten Fällen aber für 1 Jahr behandelt wurden, gab es selten Berichte von schwerer Hypomagnesiämie. Schwere Erscheinungsformen einer Hypomagnesiämie wie Müdigkeit, Tetanie, Delirium, Krämpfe, Schwindel und ventrikuläre Arrythmie können auftreten. Sie können schleichend beginnen und übersehen werden. Hypomagnesiämie kann zu Hypocalciämie und/oder zu Hypokaliämie führen (siehe Abschnitt 4.8). Bei den meisten der betroffenen Patienten besserte sich die Hypomagnesiämie (und mit Hypomagnesiämie assoziierte Hypocalciämie und/oder Hypokaliämie) nach Zufuhr von Magnesium und Abbruch der Behandlung mit einem PPI (Protonenpumpen­hemmer).

Für Patienten, die voraussichtlich über einen längeren Zeitraum behandelt werden oder die PPI (Protonenpumpen­hemmer) mit Digoxin oder Arzneimittel, die Hypomagnesiämie verursachen können (z. B. Diuretika), einnehmen, soll die Messung des Magnesiumspiegels vor und in regelmäßigen Abständen während der PPI-Behandlung in Betracht gezogen werden.

Einfluss auf die Vitamin B12 – Aufnahme

Wie alle säurehemmenden Arzneimittel kann auch Lansoprazol die Aufnahme von Vitamin B12 (Cyanocobalamin) aufgrund einer Hypo- oder Achlorhydrie reduzieren. Dies sollte bei der Langzeittherapie von Patienten, die reduzierte Vitamin B12-Reserven haben oder besonderen Risikofaktoren für eine verringerte Vitamin B12 Absorption unterliegen, bedacht werden oder wenn entsprechende klinische Symptome beobachtet werden.

Leberfunktion­sstörungen

Bei Patienten mit mittelschwerer oder schwerer Leberfunktion­sstörungen soll Lansoprazol mit besonderer Vorsicht angewandt werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

Gastrointestinale bakterielle Infektionen

Wie alle Protonenpumenin­hibitoren (PPIs) könnte Lansoprazol die Anzahl der normalerweise im Gastrointesti­naltrakt vorkommenden Bakterien ansteigen lassen. Dies kann das Risiko für gastrointestinale Infektionen, die durch Bakterien wie Salmonellen, Campylobacter und Clostiridium difficle verursacht werden, erhöhen.

Bei Patienten mit gastro-duodenalen Ulzera soll immer eine H.-pylori -Infektion als ätiologischer Faktor in Betracht gezogen werden.

Wenn Lansoprazol in Kombination mit Antibiotika zur Helicobacter-pylori- Eradikation Therapie verwendet wird, sollten auch die Fachinformationen dieser Antibiotika berücksichtigt werden.

Langzeitbehan­dlung

Da über die Erhaltungstherapie über mehr als ein Jahr nur begrenzte Sicherheitsdaten vorliegen, soll eine solche Therapie regelmäßig überdacht und einer genauen Risiko-Nutzen-Analyse unterzogen werden.

Gastrointestinale Beeinträchtigungen

Sehr selten wurde bei Patienten unter Lansoprazol die Entwicklung einer Kolitis beobachtet. Bei schweren und/oder anhaltenden Durchfällen ist daher ein Abbruch der Therapie zu erwägen.

Gleichzeitige Einnahme mit NSAR

Die Behandlung zur Prävention peptischer Ulzera bei Patienten mit erforderlicher NSAR-Therapie soll auf Hochrisikopatienten beschränkt werden. Dazu gehören beispielsweise Patienten mit gastrointestinaler Blutung, Perforation oder Ulkus in der Vorgeschichte, Patienten im fortgeschrittenen Alter, gleichzeitige Einnahme von Medikamenten, die mit einem erhöhten Risiko für gastrointestinale Komplikationen verbunden sind (z. B. Kortikoide, Antikoagulanzien), das Vorliegen schwerer Begleiterkrankungen oder die Notwendigkeit einer Langzeittherapie mit NSAR in der maximal empfohlenen Dosierung.

Knochenfrakturen

Protonenpumpen­hemmer können, besonders, wenn sie in hohen Dosen und über einen langen Zeitraum (> 1 Jahr) abgewendet werden, das Risiko für Hüft-, Handgelenk- und Wirbelsäulenfrak­turen, überwiegend bei älteren Personen oder bei Personen mit anderen bekannten Risikofaktoren, leicht erhöhen. Beobachtungsstudien weisen darauf hin, dass Protonenpumpen­hemmer das allgemeine Risiko für Frakturen um 10–40 % erhöhen können. Ein Teil dieses Anstiegs kann durch andere Risikofaktoren verursacht werden. Patienten mit Osteoporoserisiko sollen gemäß den aktuellen klinischen Richtlinien behandelt werden und ausreichend mit Vitamin D und Calcium versorgt werden.

Subakuter kutaner Lupus erythematodes1 (SCLE)

PPIs sind mit sehr seltenen Fällen von SCLE assoziiert. Falls Läsionen, insbesondere in den der Sonne ausgesetzten Hautbereichen, auftreten, und falls dies von einer Arthralgie begleitet ist, soll der Patient umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und das medizinische Fachpersonal soll erwägen, Lansoprazol abzusetzen. SCLE nach vorheriger Behandlung mit einem Protonenpumpen­hemmer kann das Risiko eines SCLE unter der Einnahme anderer Protonenpumpen-Inhibitoren erhöhen.

Auswirkung auf Laboruntersuchun­gen

Erhöhte Chromogranin-A(CgA)-Spiegel können Untersuchungen auf neuroendokrine Tumoren beeinflussen. Um diese Auswirkung zu vermeiden, muss die Behandlung mit Lansoprazol mindestens fünf Tage vor den CgA-Messungen vorübergehend abgesetzt werden (siehe Abschnitt 5.1). Liegen die CgA- und Gastrinspiegel nach der ersten Messung nicht im Referenzbereich, sind die Messungen 14 Tage nach dem Absetzen des Protonenpumpen­hemmers zu wiederholen.

Sonstige Bestandteile

Saccharose

Patienten mit den seltenen hereditären Fructose-/Galactose-Intoleranz, einer Glucose-Galactose-Malabsorption oder einer Sucrase-Isomaltase-Insuffizienz sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Arzneimittel mitpH-abhängiger Resorption

Lansoprazol kann die Resorption von Arzneimitteln beeinträchtigen, bei denen der pH-Wert im Magen ein entscheidender Faktor für die orale Bioverfügbarke­it ist.

HIV Protease Inhibitoren

Die gleichzeitige Anwendung von Lansoprazol und HIV-Protease-Inhibitoren, deren Aufnahme vom saurem pH-Wert im Magen abhängig ist (wie zum Beispiel Atazanavir und Nelfinavir), wird wegen der erheblichen Herabsetzung der Bioverfügbarkeit dieser Medikamente nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).

Ketoconazol and Itraconazol

Die gastrointestinale Absorption von Ketoconazol und Itraconazol wird durch die Magensäure begünstigt. Die Gabe von Lansoprazol kann zu sub-therapeutischen Konzentrationen von Ketoconazol und Itraconazol führen. Daher sollte die kombinierte Gabe mit Lansoprazol vermieden werden.

Digoxin

Bei gleichzeitiger Anwendung von Lansoprazol und Digoxin kann der Digoxin-Spiegel im Plasma ansteigen. Zu Beginn und Ende einer Behandlung mit Lansoprazol soll daher der DigoxinPlasmas­piegel kontrolliert und die Digoxin-Dosis soweit erforderlich angepasst werden.

Methotrexat

Die gleichzeitige Anwendung mit hoch dosiertem Methotrexat kann die Serum-Spiegel von Methotrexat und/oder dessen Metaboliten erhöhen und prolongieren; möglicherweise sogar zu Methotrexat – Toxizitäten führen. Daher sollte in Situationen in denen hoch dosiertes Methotrexat verwendet wird eine vorübergehende Unterbrechung der Lansoprazol Behandlung angedacht werden.

Warfarin

Die gleichzeitige Anwendung von 60 mg Lansoprazol und Warfarin hat die Pharmakokinetik von Warfarin oder den INR- Wert nicht beeinflusst. Allerdings gibt es Berichte über ein Ansteigen des INR-Wertes und der Prothrombinzeit bei Patienten, die gleichzeitig PPIs und Warfarin erhalten haben. Ein Ansteigen des INR-Wertes und der Prothrombinzeit können zu ungewöhnlichen Blutungen und sogar zum Tod führen. Patienten die gleichzeitig mit Lansoprazol und Warfarin behandelt werden, müssen eventuell auf einen Anstieg des INR-Wertes und der Prothrombinzeit hin überwacht werden, im Besonderen wenn eine gleichzeitige Behandlung begonnen oder beendet wird.

Arzneimittel, die über das P450-Enzymsystem metabolisiert werden:

Lansoprazol kann zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Arzneimitteln führen, die über CYP3A4 abgebaut werden. Besondere Vorsicht ist daher geboten, wenn Lansoprazol gemeinsam mit einem Arzneimittel angewendet wird, das über dieses Enzymsystem metabolisiert wird und eine geringe therapeutische Breite hat.

Theophyllin

Lansoprazol vermindert die Plasmakonzentration von Theophyllin, so dass die klinische Wirkung einer gegebenen Theophyllin-Dosis geringer ausfallen kann als erwartet. Patienten -Überwachung sollte bei gleichzeitiger Gabe von Lansoprazol mit Theophyllin durchgeführt werden.

Tacrolimus

Durch gleichzeitige Anwendung von Lansoprazol erhöht sich die Plasmakonzentration von Tacrolimus (einem Substrat von CYP3A und von P-GP). Bei Einnahme von Lansoprazol stieg die Verfügbarkeit von Tacrolimus im Mittel um bis zu 81 % an. Die Kontrolle der Tacrolimus-Plasmakonzentra­tionen empfiehlt sich daher zu Beginn und Ende einer gleichzeitigen Behandlung mit Lansoprazol.

Arzneimittel, die den Transporter P-Glykoprotein nutzen

In vitro hemmt Lansoprazol das Transportprotein P-Glykoprotein (P-GP). Die klinische Bedeutung dieser Wirkung ist nicht bekannt.

Auswirkungen anderer Arzneimittel auf Lansoprazol:

Fluvoxamin

Bei gleichzeitiger Anwendung von Lansoprazol und dem CYP2C19-Inhibitor Fluvoxamin soll eine Dosisreduktion erwogen werden. Die Plasmakonzentration von Lansoprazol ist in diesem Fall bis zu 4fach erhöht.

Arzneimittel, die CYP2C19 und CYP3A4 induzieren

Induktoren der Enzyme CYP2C19 und CYP3A4, z. B. Rifampicin und Johanniskraut (Hypericum perforatum ), können die Plasmakonzentration von Lansoprazol erheblich herabsetzen.

Sonstige:

Sucralfat/Anta­zida

Sucralfat/Antazida können die Bioverfügbarkeit von Lansoprazol herabsetzen. Lansoprazol soll daher im Abstand von mindestens 1 Stunde nach diesen Arzneimitteln eingenommen werden.

Nicht-steroidale entzündungshemmende Arzneimittel

Klinisch relevante Wechselwirkungen zwischen Lansoprazol und nichtsteroidalen Antiphlogistika wurden bisher nicht festgestellt. Es wurden dazu jedoch keine formalen Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Es liegt eine eingeschränkte Menge an Daten zur Anwendung von Lansoprazol bei schwangeren Frauen vor. Aus tierexperimentellen Studien ergeben sich keine Hinweise auf direkte oder indirekte Schadwirkungen auf Schwangerschaft, Embryonal-/Fetalentwicklung, Entbindung oder postnatale Entwicklung.

Als Vorsichtsmaßnahme ist es zu bevorzugen, die Anwendung von Lansoprazol während der Schwangerschaft zu vermeiden.

Stillzeit:

Ob Lansoprazol in die menschliche Muttermilch übertritt, ist nicht bekannt. In tierexperimentellen Studien wurde ein Übertritt in die Muttermilch nachgewiesen.

Bei der Entscheidung darüber, ob das Stillen bzw. die Behandlung mit Lansoprazol fortgesetzt oder beendet werden soll, muss der Nutzen für das Kind durch das Stillen und der Nutzen der Mutter durch die Therapie mit Lansoprazol berücksichtigt werden.

Fertilität:

Humandaten zu Auswirkungen von Lansoprazol auf die Fertilität sind nicht verfügbar. Bei Ratten wurden männliche und weibliche Fertilität durch Lansoprazol nicht beeinflusst.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Als Nebenwirkungen können Benommenheit, Schwindelgefühl, Sehstörungen und Somnolenz auftreten (siehe Abschnitt 4.8). In solchen Fällen kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtig­t sein.

4.8 Nebenwirkungen

Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen

Die Häufigkeiten sind wie folgt definiert: häufig (>1/100, <1/10); gelegentlich (>1/1.000, <1/100); selten (>1/10.000, <1/1.000); sehr selten (<1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Es ist nicht möglich Nebenwirkungen, die nach Markteinführung beobachtet wurden, einer Häufigkeitsklasse zuzuordnen. Daher werden diese mit der Häufigkeitsangabe „nicht bekannt” versehen

Häufigkeit

Organ

System

Häufig:

Gelegentlich:

Selten:

Sehr selten:

Nicht bekannt:

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Thrombozytopenie*, Eosinophilie, Leukopenie*

Anämie

Agranulozytose*, Panzytopenie*

Erkrankungen des

Immunsystems

Anaphylaktisc her Schock*

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Hyponatriämie

Hypomagnesiämie

, Hypocalciäm ie* ■ und Hypokaliämi e* 1(siehe Abschnitt 4.4)

Psychiatrische

Erkrankungen

Depressionen

Schlafstörungen, Halluzinationen, Verwirrung

visuelle

Halluzinationen

Erkrankungen des

Nervensystems

Kopfschmerzen, Benommenheit

Unruhe, Schwindel, Parästhesien, Somnolenz, Tremor

Augenerkrankungen

Sehstörungen

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Übelkeit, Diarrhoe, Magenschmerzen, Obstipation, Erbrechen, Meteorismus, Trockenheit von Mund und Hals, Drüsenpolypen des Fundus (gutartig)

Glossitis, Ösophagus-Candidiasis, Pankreatitis, Störung des Geschmacksempfin­dens

Kolitis*, Stomatitis

Leber- und

Gallenerkrankun­gen

Anstieg der Leberenzyme

Hepatitis, Ikterus

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Urtikaria, Juckreiz, Exantheme

Petechien, Purpura, Haarausfall, Erythema multiforme, Photosensibilität

Steven-Johnson-Syndrom*, toxische epidermale Nekrolyse

subakuter kutaner Lupus erythematodes (siehe Abschnitt4.4)

Skelettmuskulatur – Bindegewebs-und Knochenerkran­kungen

Arthralgien, Myalgien, Frakturen der Hüfte, des Handgelenks oder der Wirbelsäule (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

tubulointerstiti elle Nephritis

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden

am

Verabreichungsort

Müdigkeit

Ödeme

Fieber, vermehrtes Schwitzen, Angioödem, Anorexie, Potenzstörungen

Untersuchungen

Anstieg von Cholesterin und Triglyzeriden, Hyponatriämie

* Nebenwirkungen, die nach der Zulassung von Dexlansoprazol beobachtet wurden (da diese Reaktionen freiwillig aus einer Population von ungewisser Größe gemeldet werden, kann die Häufigkeit anhand der verfügbaren Daten nicht geschätzt werden)

1 Hypocalciämie und/oder Hypokaliämie können in Verbindung stehen mit dem Auftreten von Hypomagnesiämie (siehe Abschnitt 4.4)

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Die Auswirkungen einer Überdosierung von Lansoprazol beim Menschen sind nicht bekannt, daher können keine Empfehlungen für die Behandlung der Überdosierung gegeben werden. Die akute Toxizität von Lansoprazol ist wahrscheinlich gering. In Studien wurden orale Tagesdosen von bis zu 180 mg Lansoprazol und i.v.-Dosen von bis zu 90 mg Lansoprazol verabreicht, ohne dass relevante Nebenwirkungen auftraten.

Zu den möglichen Symptomen einer Lansoprazol-Überdosierung siehe bitte Abschnitt 4.8.

Liegt der Verdacht auf eine Überdosierung vor, soll der betroffene Patient überwacht werden.

Lansoprazol kann durch eine Hämodialyse nicht wirksam eliminiert werden. Falls erforderlich, wird die Entleerung des Magens, Verabreichung von Aktivkohle und eine symptomatische Therapie empfohlen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakody­namische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Protonenpumpen­hemmer; ATC-Code: A02BC03

Lansoprazol wirkt als Inhibitor der Protonenpumpe im Magen. Es hemmt über die Herabsetzung der H+/K±ATPase-Aktivität in den Belegzellen des Magens den abschließenden Schritt bei der Magensäurepro­duktion. Diese Hemmung ist dosisabhängig und reversibel, und die Wirkung betrifft sowohl die basale Magensäuresekretion als auch die Magensäuresekretion nach Stimulierung.

Lansoprazol wird in den Belegzellen angereichert und durch deren saures Umgebungsmilieu aktiviert. Es reagiert daraufhin mit der Sulfhydrylgruppe der H+/K±ATPase und hemmt so die Aktivität dieses Enzyms.

Wirkung auf die Magensäuresekre­tion:

Lansoprazol hemmt spezifisch die Protonenpumpe in den Belegzellen des Magens. Durch eine orale Einzeldosis von Lansoprazol wird die durch Pentagastrin stimulierte Magensäuresekretion um etwa 80 % vermindert. Nach wiederholter täglicher Verabreichung über sieben Tage wird eine etwa 90 %ige Hemmung der Magensäuresekretion erreicht. Entsprechende Wirkungen werden auf die basale Magensäuresekretion beobachtet: Eine orale Einzeldosis von 30 mg reduziert die Basalsekretion um etwa 70 %, so dass die Patienten bereits nach der allerersten Einnahme eine Linderung ihrer Beschwerden erfahren. Nach wiederholter Einnahme über acht Tage liegt die Reduktion der Säureproduktion bei etwa 85 %. Rasche Beschwerdelinderung wird bei Einnahme einer Kapsel (30 mg) Lansoprazol täglich erzielt; die meisten Patienten mit einem Ulcus duodeni erholen sich innerhalb von 2 Wochen, Patienten mit Ulcus ventriculi oder Refluxösophagitis innerhalb von 4 Wochen. Lansoprazol erzeugt durch die Verringerung der Magenazidität ein Milieu, in dem geeignete Antibiotika ihre Wirksamkeit gegen H. pylori voll entfalten können.

Während der Behandlung mit sekretionshemmenden Arzneimitteln steigt das Serumgastrin als Reaktion auf die verminderte Säuresekretion an. CgA steigt aufgrund der erniedrigten gastrischen Azidität ebenfalls an. Die erhöhten CgA-Spiegel können Untersuchungen auf neuroendokrine Tumoren beeinflussen.

Vorliegende veröffentlichte Daten legen den Schluss nahe, dass Protonenpumpen­hemmer fünf Tage bis zwei Wochen vor einer CgA-Messung abgesetzt werden müssen. Hierdurch soll erreicht werden, dass die durch eine PPI-Behandlung möglicherweise erhöhten CgA-Spiegel wieder in den Referenzbereich absinken.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Lansoprazol ist ein Razemat aus zwei wirksamen Enantiomeren, die im sauren Milieu der Belegzellen in ihre aktive Form umgewandelt werden. Lansoprazol wird durch die Magensäure rasch inaktiviert und daher in der oralen Darreichungsform mit magensaftresis­tenter Beschichtung zur systemischen Resorption verabreicht.

Aufnahme und Verteilung

Die Bioverfügbarkeit von Lansoprazol nach einer Einzeldosis ist hoch (80–90 %). Spitzenspiegel im Plasma werden nach 1*ä bis 2 Stunden erreicht. Bei Einnahme mit der Mahlzeit ist die Resorption von Lansoprazol verlangsamt und die Bioverfügbarkeit um etwa 50 % vermindert. Die Plasmaprotein­bindung liegt bei 97 %.

Studien zeigen, dass die Einnahme der Granula aus einer geöffneten Kapsel im Vergleich zur Einnahme der intakten Kapsel zu äquivalenten AUC führt, wenn die Granula in etwas Orangen-, Apfel- oder Tomatensaft gegeben, mit einem Teelöffel Apfel- oder Birnenmus vermischt oder auf einen Teelöffel voll Jogurt, Pudding oder Topfen gestreut werden. Auch für die Verabreichung der in Apfelsaft suspendierten Granula über eine Magensonde wurde die Äquivalenz der AUC nachgewiesen.

Biotrans formation und Elimination

Lansoprazol unterliegt einem ausgeprägten Lebermetabolismus; die Metaboliten werden sowohl renal als auch biliär ausgeschieden. Der Abbau von Lansoprazol wird überwiegend durch das Enzym

CYP2C19 katalysiert; auch das Enzym CYP3A4 trägt zum Stoffwechsel bei. Die Plasmahalbwertszeit beträgt sowohl nach Einzel- als auch nach Mehrfachgabe 1 bis 2 Stunden bei gesunden Probanden. Bei gesunden Probanden gibt es nach Mehrfachgabe von Lansoprazol keine Hinweise auf eine Akkumulation. Im Plasma wurden Sulfon-, Sulfid- und 5-Hydroxy-Derivate von Lansoprazol nachgewiesen. Die Metaboliten verfügen nur über eine geringe bis gar keine sekretionshemmende Wirksamkeit.

Bei einer Untersuchung mit 14C-Lansoprazol wurde etwa ein Drittel der aufgenommenen Radioaktivität mit dem Urin ausgeschieden, während zwei Drittel im Stuhl wiedergefunden wurden.

Spezielle Patientengruppen

Älteren Patienten

Bei älteren Menschen ist die Clearance von Lansoprazol vermindert und die Eliminationshal­bwertszeit um etwa 50 % bis 100 % verlängert. Die Spitzenspiegel im Plasma sind bei älteren Menschen nicht erhöht.

Kinder und Jugendliche

Die Untersuchung der Pharmakokinetik bei Kindern zwischen 1 und 17 Jahren zeigte, dass mit einer Dosierung von 15 mg bei einem Körpergewicht unter 30 kg, bzw. 30 mg bei einem Körpergewicht über 30 kg eine vergleichbare Exposition erreicht wird wie bei erwachsenen Patienten. Eine Prüfdosis von 17 mg/m2 Körperoberfläche oder 1 mg/kg Körpergewicht führte bei Kindern im Alter von 2–3 Monaten bis zu einem Jahr ebenfalls zu einer ähnlichen Exposition wie bei Erwachsenen.

Höhere Lansoprazol-Plasmakonzentra­tionen als bei Erwachsenen wurden dagegen bei Säuglingen im Alter von unter 2–3 Monaten nach einer Einzeldosis von 1,0 mg/kg und 0,5 mg/kg Körpergewicht gemessen.

Eingeschränkte Leberfunktion

Die Lansoprazol-Exposition verdoppelt sich bei Patienten mit leichter Leberfunktion­sstörung und steigt bei mäßig bis stark eingeschränkter Leberfunktion noch weit darüber hinaus an.

Langsame Metabolisierer über CYP2C19

Für CYP2C19 existiert ein genetischer Polymorphismus. 2 %-6 % der Bevölkerung haben eine homozygote CYP2C19-Mutation, bei der kein funktionsfähiges Enzym CYP2C19 vorliegt. Diese sogenannten „langsamen Metabolisierer“ weisen eine mehrfach höhere Lansoprazol-Exposition auf als die „schnellen Metabolisierer“.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Nicht-klinische Daten aus den üblichen Studien zur pharmakologischen Sicherheit, Toxizität bei wiederholten Gaben, Reproduktionsto­xizität und Gentoxizität lassen keine spezifischen Risiken für den Menschen erkennen.

In zwei Kanzerogenitätsstu­dien bei Ratten wurden durch Lansoprazol dosisabhängig eine Hyperplasie der gastralen ECL-Zellen sowie ECL-Zell-Karzinoide infolge einer Hypergastrinämie durch die Säurereduktion hervorgerufen. Auch intestinale Metaplasien, eine Hyperplasie der Leydig-Zellen sowie benigne Leydig-Zell-Tumoren wurden beobachtet. Nach 18 Behandlungsmo­naten traten Retinaatrophien auf. Dies wurde bei Affen, Hunden oder Mäusen nicht beobachtet.

Bei Kanzerogenitätsstu­dien bei Mäusen entwickelten sich eine dosisabhängige Hyperplasie der gastralen ECL-Zellen sowie Lebertumoren und ein Adenom des Rete testis. Die klinische Bedeutung dieser Befunde ist unklar.

Studien mit Jungtieren

Studien mit jungen Ratten (8-Wochen-Studie, 6-Wochen toxikokinetische Dosis-Titrations-Studie, Entwicklungssen­sitivitäts-Studie), geltend für die pädiatrische Population (jünger als 12 Jahre), zeigten ein erhöhtes Auftreten einer Herzklappenver­dickung. Nach einer 4-wöchigen arzneimittelfreien Erholungsphase waren diese Ergebnisse rückläufig, beziehungsweise tendierten zu einem Rückgang. Junge Ratten, welche jünger als 21 Tage alt waren (entspricht für Menschen ungefähr einem Alter von 2 Jahren), waren anfälliger für die Entwicklung einer Herzklappenver­dickung. Der Sicherheitsabstand zur erwarteten Exposition im Menschen liegt im Bereich des 3–6-fachen der Exposition in Jungtier-Studien, beruhend auf der AUC bei der höchsten unwirksamen Dosis (NOEL) (8-Wochen-Studie, 6 Wochen Seite 12 von 13 toxikokinetische DosisTitrations-Studie) oder der niedrigsten wirksamen Dosis (LOEL) (Entwicklungssen­sitivitäts-Studie). Die Bedeutung dieser Erkenntnisse für Kinder unter 12 Jahren ist unbekannt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Kapselinhalt

Zucker-Stärke-Pellets (Saccharose und Maisstärke)

Natriumdodecyl­sulfat

Meglumin

Mannitol

Hypromellose

Macrogol 6000

Talkum

Polysorbat 80

Titandioxid (E171)

Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer, 1:1, Dispersion 30 %

Kapselhülle

Gelatine

Titandioxid (E171)

Chinolingelb (E104) (nur für 15 mg Kapseln)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren,um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Al/Al-Blisterpackungen.

Packungsgrößen:</e­m>

7, 14, 28, 30, 56, und 98 Kapseln

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Actavis Group PTC ehf. Reykjavikurvegur 76 – 78 220 Hafnar­fjördur Island

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Lansoprazol Actavis 15 mg magensaftresistente Hartkapseln: 1–27268

Lansoprazol Actavis 30 mg magensaftresistente Hartkapseln: 1–27269

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 09. November 2007

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 24. August 2009

10. STAND DER INFORMATION

02/2022

Mehr Informationen über das Medikament Lansoprazol Actavis 15 mg magensaftresistente Hartkapseln

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-27268
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Actavis Group PTC ehf, Reykjavikurvegur 76-78, 220 Hafnarfjördur, Island