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Fluvastatin Accord 80 mg Retardtabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

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Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Fluvastatin Accord 80 mg Retardtabletten

4.1 Anwendungsgebiete

Dyslipidämie

Behandlung von Erwachsenen mit primärer Hypercholeste­rinämie oder gemischter Dyslipidämie, als Ergänzung zur Diät, wenn das Ansprechen auf Diät und andere nichtpharmako­logische Behandlungen (z. B. sportliche Betätigung, Gewichtsverlust) inadäquat ist.

Sekundärprävention von koronarer Herzerkrankung

Sekundärprävention schwerer Nebenwirkungen auf das Herz bei Erwachsenen mit koronarer Herzerkrankung nach perkutaner Koronarintervention (PCI) (siehe Abschnitt 5.1).

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene

Dyslipidämie

Vor Beginn einer Behandlung mit Fluvastatin Accord Retardtabletten sollten die Patienten auf eine Standarddiät zur Senkung des Cholesterinspiegels gesetzt werden, die während der Behandlung fortzusetzen ist.

Anfangs- und Erhaltungsdosen sollten individuell an die Ausgangs-LDL-C-Werte und das angestrebte Behandlungsziel angepasst werden.

Der empfohlene Dosisbereich liegt zwischen 20 und 80 mg/Tag. Für Patienten, deren LDL-C-Werte um weniger als 25 % gesenkt werden müssen, kann eine Anfangsdosis von 20 mg Fluvastatin abends angewendet werden. Für Patienten, deren LDL-C-Werte um > 25 % gesenkt werden müssen, beträgt die empfohlene Anfangsdosis 40 mg Fluvastatin abends. Die Dosis kann bis 80 mg täglich auftitriert werden, verabreicht in einer Einzeldosis (eine Fluvastatin

Retardtablette) zu jeder beliebigen Tageszeit oder als eine 40-mg-Fluvastatindosis zweimal täglich (eine Dosis morgens und eine Dosis abends).

Die maximale lipidsenkende Wirkung mit einer bestimmten Dosis wird innerhalb von 4 Wochen erreicht. Dosisanpassungen sollten in Intervallen von vier Wochen oder mehr erfolgen.

Sekundärprävention von koronarer Herzerkrankung

Bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung nach perkutaner Koronarintervention (PCI) beträgt die geeignete Tagesdosis 80 mg.

Fluvastatin ist wirksam als Monotherapie. Wenn Fluvastatin in Kombination mit Colestyramin oder anderen Harzen angewendet wird, sollte es mindestens 4 Stunden nach dem Harz verabreicht werden, um eine signifikante Wechselwirkung aufgrund einer Bindung des Wirkstoffs an das Harz zu vermeiden. Wenn die gleichzeitige Gabe mit einem Fibrat oder Niacin notwendig ist, sollten Nutzen und Risiko dieser Kombination sorgfältig abgewogen werden (zur Anwendung mit Fibraten oder Niacin siehe Abschnitt 4.5).

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinämie

Vor Beginn einer Behandlung mit Fluvastatin bei Kindern und Jugendlichen ab 9 Jahren mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinämie sollte der Patient auf eine Standarddiät zur Senkung des Cholesterinspiegels gesetzt werden, die während der Behandlung fortzusetzen ist.

Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 20-mg Fluvastatin. Dosisanpassungen sollten in Intervallen von 6 Wochen erfolgen. Die Dosen sollten individuell an die Ausgangs-LDL-C-Werte und das empfohlene Behandlungsziel angepasst werden. Die Tageshöchstdosis beträgt 80 mg, entweder als Fluvastatin 40-mg zweimal täglich oder als eine Fluvastatin 80-mg-Retardtablette einmal täglich.

Die Anwendung von Fluvastatin in Kombination mit Nicotinsäure, Colestyramin oder Fibraten bei Kindern und Jugendlichen wurde nicht untersucht.

Fluvastatin wurde nur bei Kindern ab 9 Jahren mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinämie untersucht.

Nierenfunktion­sstörung

Fluvastatin wird durch die Leber metabolisiert, wobei weniger als 6 % der verabreichten Dosis in den Urin ausgeschieden werden. Die Pharmakokinetik von Fluvastatin bleibt bei Patienten mit leichter bis schwerer Niereninsuffizienz unverändert. Daher sind bei diesen Patienten keine Dosisanpassungen erforderlich. Aufgrund der beschränkten Erfahrungen mit Dosen über 40 mg/Tag bei schweren Nierenfunktion­sstörungen (KrCl < 0,5 ml/Sek. oder 30 ml/Min.) sollten diese Dosen jedoch mit Vorsicht eingestellt werden.

Leberfunktion­sstörung

Fluvastatin ist bei Patienten mit aktiver Lebererkrankung oder nicht abgeklärten, anhaltenden Erhöhungen der Serumtransaminasen kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3, 4.4 und 5.2).

Ältere Patienten

In dieser Patientengruppe sind keine Dosisanpassungen erforderlich.

Art der Anwendung

Fluvastatin Accord Retardtabletten können mit oder ohne Nahrungsmittel eingenommen werden und sollten im Ganzen mit einem Glas Wasser geschluckt werden.

4.3

Fluvastatin ist kontraindiziert:

bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen die aktive Substanz oder gegen einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. mit aktiver Lebererkrankung oder nicht abgeklärten, anhaltenden Erhöhungen der Serumtransaminasen (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 4.8). während der Schwangerschaft und der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Leberfunktion

In der Anwendungsbeo­bachtung wurden bei einigen Statinen (einschließlich Fluvastatin) Fälle von tödlichem und nicht tödlichem Leberversagen berichtet. Obgleich ein kausaler Zusammenhang mit der Fluvastatin-Therapie nicht nachgewiesen werden konnte, sollten die Patienten dazu angehalten werden, alle potenziellen Zeichen und Symptome einer Leberinsuffizienz (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Appetitverlust, Ikterus, Beeinträchtigung der Hirnfunktion, Neigung zu Hämatomen und Blutungen) zu melden. Ein Abbruch der Behandlung ist in Erwägung zu ziehen.

Wie auch bei anderen Lipidsenkern wird empfohlen, bei allen Patienten vor Beginn der Behandlung und 12 Wochen nach Beginn der Behandlung oder nach einer Dosiserhöhung sowie danach regelmäßig Leberfunktionstests durchzuführen. Sollte ein Anstieg an Aspartatamino­transferase oder Alaninaminotran­sferase über dem Dreifachen des oberen Normwerts liegen und anhalten, sollte die Therapie abgesetzt werden. In sehr seltenen Fällen wurde eine möglicherweise arzneimittelab­hängige Hepatitis beobachtet, die bei Absetzen der Behandlung verschwand.

Vorsicht ist geboten, wenn Fluvastatin Patienten mit vorbekannter Lebererkrankung oder hohem Alkoholkonsum verabreicht wird.

Skelettmuskulatur

Über Myopathie wurde bei Anwendung von Fluvastatin selten berichtet. Über Myositis und Rhabdomyolyse wurde sehr selten berichtet. Bei Patienten mit nicht abgeklärten diffusen Myalgien, Druckempfindlichke­it der Muskeln oder Muskelschwäche und/oder markanter Erhöhung der Werte von Kreatinkinase (KK) müssen Myopathie, Myositis oder Rhabdomyolyse erwogen werden.

Den Patienten ist daher zu raten, unerklärte Muskelschmerzen, Druckempfindlichke­it der Muskeln oder Muskelschwäche rasch zu melden, insbesondere, wenn diese in Kombination mit Unwohlsein oder Fieber auftreten.

In sehr seltenen Fällen wurde während oder nach der Behandlung mit einigen Statinen über eine immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (immune-mediated necrotizing myopathy; IMNM) berichtet. Die klinischen Charakteristika einer IMNM sind persistierende proximale Muskelschwäche und erhöhte Serum-Kreatinkinase-Werte, die trotz Absetzen der Behandlung mit Statinen fortbestehen.

Wechselwirkung mit Fusidinsäure

Fluvastatin darf nicht zusammen mit systemisch angewandter Fusidinsäure oder innerhalb von 7 Tagen nach Absetzen einer Behandlung mit Fusidinsäure gegeben werden. Sofern die systemische Gabe von Fusidinsäure bei Patienten als essenziell erachtet wird, ist die Statintherapie während der gesamten Behandlungsdauer mit Fusidinsäure auszusetzen. Es wurde über das Auftreten von Rhabdomyolyse (einschließlich einiger Todesfälle) bei Patienten berichtet, welche diese Kombination erhalten hatten (siehe Abschnitt 4.5). Die Patienten sind anzuweisen, sich umgehend an einen Arzt zu wenden, wenn sie Anzeichen von Muskelschwäche, -schmerzen oder -empfindlichkeit bemerken.

Die Statintherapie kann sieben Tage nach der letzten Dosis Fusidinsäure wieder aufgenommen werden.

Sofern in Ausnahmefällen eine längere systemische Gabe von Fusidinsäure notwendig ist, wie z. B. bei schweren Infektionen, ist eine gemeinsame Gabe von Simvastatin und Fusidinsäure nur im Einzelfall unter engmaschiger medizinischer Überwachung in Betracht zu ziehen.

Messung der Kreatinkinase

Zurzeit liegt kein Nachweis darüber vor, dass bei asymptomatischen Patienten, die Statine erhalten, eine Routineüberwachung der Plasmagesamtwerte von KK oder anderen Muskelenzymen notwendig wäre. Wenn KK gemessen werden muss, sollte das nicht nach körperlicher Anstrengung oder bei Vorliegen irgendeiner anderen plausiblen Ursache eines KK-Anstiegs getan werden, da die Interpretation des Wertes dadurch erschwert wird.

Vor der Behandlung

Wie bei allen anderen Statinen sollten Ärzte Fluvastatin bei Patienten mit vorbestehenden Faktoren für Rhabdomyolyse und deren Komplikationen mit Vorsicht verschreiben. Der Kreatinkinasewert sollte in den folgenden Situationen vor Beginn der Behandlung mit Fluvastatin gemessen werden:

Nierenfunktion­sstörung Hypothyreose Fälle hereditärer Muskelerkrankungen in der persönlichen oder Familienanamnese Bekannte Fälle von Muskeltoxizität bei einem Statin oder Fibrat Alkoholmissbrauch Sepsis Hypotonie Übermäßiges Muskeltraining Größere Operationen Schwere Stoffwechselstörun­gen, endokrine Störungen und Störungen des Elektrolythaushalts Bei älteren Patienten (über 70 Jahre) ist die Notwendigkeit solcher Messungen je nach Vorliegen anderer prädisponierender Faktoren für Rhabdomyolyse zu erwägen.

In solchen Situationen sollte das Risiko der Behandlung gegen die möglichen Vorteile abgewogen werden und eine klinische Überwachung wird empfohlen. Wenn die KK-Ausgangswerte signifikant erhöht sind (> 5 x ULN), müssen die Werte innerhalb von 5 bis 7 Tagen erneut gemessen werden, um die Ergebnisse zu bestätigen. Wenn die KK-Werte dann noch stets signifikant erhöht sind (> 5 x ULN), sollte die Behandlung nicht eingeleitet werden.

Während der Behandlung

Wenn Muskelsymptome, wie Schmerzen, Schwäche oder Krämpfe, bei Patienten auftreten, die Fluvastatin erhalten, sollten ihre KK-Werte gemessen werden. Die Behandlung sollte abgebrochen werden, wenn sich diese Werte als signifikant erhöht erweisen (> 5 x ULN).

Wenn die Muskelsymptome schwer sind und tägliche Beschwerden verursachen, sollte ein Absetzen der Behandlung auch erwogen werden, wenn die KK-Werte bis zu < 5 x ULN erhöht sind.

Sollten die Symptome abklingen und die KK-Werte wieder normal sein, kann die erneute Verabreichung von Fluvastatin oder einem anderen Statin in der niedrigsten Dosis und unter engmaschiger Überwachung erwogen werden.

Über das Risiko einer Myopathie wurde bei Patienten berichtet, die Immunsuppressiva (einschließlich Ciclosporin), Fibrate, Nicotinsäure oder Erythromycin zusammen mit anderen HMG-CoA-Reduktase-Hemmern erhielten. Nach dem Inverkehrbringen wurde über Einzelfälle von Myopathie bei gleichzeitiger Verabreichung von Fluvastatin mit Ciclosporin und Fluvastatin mit Colchicinen berichtet. Fluvastatin sollte bei Patienten, die gleichzeitig solche Arzneimittel erhalten, mit Vorsicht angewendet werden.

Interstitielle Lungenerkrankung

Über Einzelfälle von interstitieller Lungenerkrankung wurde bei Anwendung einiger Statine berichtet, insbesondere bei Langzeitanwendung (siehe Abschnitt 4.8). Mögliche Anzeichen umfassen Dyspnoe, unproduktiven Husten und eine Verschlechterung des allgemeinen Gesundheitszustands (Erschöpfung, Gewichtsabnahme und Fieber). Wenn bei einem Patienten der Verdacht auf eine interstitielle Lungenerkrankung besteht, sollte die Statinbehandlung abgebrochen werden.

Diabetes mellitus

Einige Daten weisen darauf hin, dass Statine als Klasse den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei manchen Patienten, die ein hohes Risiko auf die spätere Entwicklung von Diabetes haben, zu einem Niveau von Hyperglykämie führen können, auf dem formelle Diabetesbehandlung angezeigt ist. Schwerer als dieses Risiko wiegt jedoch die Senkung des vaskulären Risikos bei Anwendung von Statinen und daher sollte das kein Grund für das Absetzen der Behandlung mit Statinen sein. Risikopatienten (Nüchternglucose 5,6 bis 6,9 mmol/l, BMI >30 kg/m2, erhöhte Triglyzeride, Hypertonie) sollten gemäß den nationalen Richtlinien sowohl klinisch als auch biochemisch überwacht werden.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rolämie

Bei Patienten unter 18 Jahren wurden die Wirksamkeit und die Sicherheit nicht für Behandlungsperioden von mehr als zwei Jahren untersucht. Zur physischen, intellektuellen und sexuellen Reifung bei längerer Anwendung liegen keine Angaben vor. Die langfristige Wirksamkeit einer Fluvastatintherapie in der Kindheit zur Senkung von Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter ist nicht erwiesen (siehe Abschnitt 5.1).

Fluvastatin wurde nur bei Kindern ab 9 Jahren mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinämie untersucht (Details siehe Abschnitt 5.1). Da die Erfahrungen bei präpuberalen Kindern sehr beschränkt sind, sollten die potenziellen Risiken und Vorteile vor Beginn einer Behandlung sorgfältig beurteilt werden.

Homozygote familiäre Hypercholeste­rolämie

Zur Anwendung von Fluvastatin bei Patienten mit der sehr seltenen Erkrankung homozygote familiäre Hypercholeste­rolämie liegen keine Daten vor.

Natrium

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Fibrate und Niacin

Die gleichzeitige Anwendung von Fluvastatin mit Bezafibrat, Gemfibrozil, Ciprofibrat oder Niacin (Nicotinsäure) hat keine klinisch relevante Wirkung auf die Bioverfügbarkeit von Fluvastatin oder des anderen Lipidsenkers. Da bei Patienten, die HMG-CoA-Reduktase-Hemmer zusammen mit irgendeinem dieser Moleküle erhielten, ein erhöhtes Risiko auf Myopathie und/oder Rhabdomyolyse beobachtet wurde, müssen die Vorteile und das Risiko einer gleichzeitigen Behandlung sorgfältig abgewogen werden, und diese Kombinationen dürfen nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Colchicine

Über Myotoxizität, einschließlich Muskelschmerzen und -schwäche und Rhabdomyolyse, wurde in Einzelfällen bei gleichzeitiger Verabreichung von Colchicinen berichtet. Der Vorteil und das Risiko einer gleichzeitigen Behandlung sollten sorgfältig abgewogen werden und diese Kombinationen dürfen nur mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

Ciclosporin

Studien an nierentransplan­tierten Patienten weisen darauf hin, dass die Bioverfügbarkeit von Fluvastatin (bis 40 mg/Tag) bei Patienten mit stabilen Behandlungsschemata von Ciclosporin nicht klinisch signifikant erhöht ist. Die Ergebnisse einer anderen Studie, in der Fluvastatin Tabletten (80 mg Fluvastatin Retardtabletten) nierentransplan­tierten Patienten mit stabilen Behandlungsschemata von Ciclosporin verabreicht wurden, zeigten, dass die Fluvastatin-Exposition (AUC) und die Höchstkonzentration (Cmax) im Vergleich zu historischen Daten bei gesunden Personen doppelt so hoch waren. Obwohl diese Anstiege der Fluvastatinwerte nicht klinisch signifikant waren, sollte diese Kombination mit Vorsicht angewendet werden. Die Anfangs- und Erhaltungsdosis von Fluvastatin sollten möglichst niedrig sein, wenn die Kombination mit Ciclosporin angezeigt ist.

Weder Fluvastatin-Kapseln (40 mg Fluvastatin) noch Fluvastatin-Tabletten (80 mg Fluvastatin Retardtabletten) hatten bei gleichzeitiger Verabreichung eine Wirkung auf die Bioverfügbarkeit von Ciclosporin.

Warfarin und andere Cumarinderivate

Bei gesunden Probanden hatte die Anwendung von Fluvastatin und Warfarin (Einzeldosis) im Vergleich zur Anwendung von Warfarin allein keine negativen Auswirkungen auf die Plasmawerte von Warfarin und auf die Prothrombinzeiten. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Fluvastatin Warfarin oder andere Cumarinderivate erhielten, wurde aber sehr selten über Einzelfälle von Blutungen und/oder verlängerten Prothrombinzeiten berichtet. Es wird empfohlen, die Prothrombinzeiten bei Patienten, die Warfarin oder andere Cumarinderivate erhalten, zu überwachen, wenn die Behandlung mit Fluvastatin begonnen wird, wenn sie abgesetzt wird, oder wenn die Dosierung verändert wird.

Rifampicin

Die Verabreichung von Fluvastatin an gesunde Probanden, die bereits mit Rifampicin (Rifampin) behandelt wurden, führte zu einer Senkung der Bioverfügbarkeit von Fluvastatin um etwa 50 %. Obwohl es zurzeit keinen klinischen Nachweis dafür gibt, dass die Wirkung

von Fluvastatin zur Senkung der Lipidwerte abgeschwächt wird, kann bei Patienten, die langfristig mit Rifampicin behandelt werden (z. B. bei Tuberkulose), eine entsprechende Anpassung der Fluvastatindo­sierung erforderlich sein, um eine zufriedenstellende Senkung der Lipidwerte zu gewährleisten.

Orale Antidiabetika

Für Patienten, die zur Behandlung von nicht-insulinabhängigem (Typ 2) Diabetes mellitus (NIDDM) orale Sulfonylharnstoffe (Glibenclamid (Glyburid), Tolbutamid) erhalten, führt die zusätzliche Verabreichung von Fluvastatin nicht zu klinisch signifikanten Veränderungen der glykämischen Kontrolle. Bei mit Glibenclamid behandelten NIDDM-Patienten (n = 32) erhöhte die Verabreichung von Fluvastatin (40 mg zweimal täglich 14 Tage lang) die mittlere Cmax, AUC, und t./2 von Glibenclamid um respektive etwa 50 %, 69 % und 121 %. Glibenclamid (5 bis 20 mg täglich) erhöhte die mittlere Cmax und AUC von Fluvastatin um respektive 44 % und 51 %. In dieser Studie gab es keine Veränderungen der Glucose-, Insulin-und C-Peptidwerte. Patienten, die gleichzeitig mit Glibenclamid (Glyburid) und Fluvastatin behandelt werden, sollten aber weiter adäquat überwacht werden, wenn ihre Fluvastatindosis auf 80 mg pro Tag erhöht wird.

Gallensäurebinder

Fluvastatin sollte mindestens 4 Stunden nach dem Harz (z. B. Colestyramin) verabreicht werden, um eine signifikante Wechselwirkung aufgrund der Bindung des Wirkstoffs an das Harz zu vermeiden.

Fluconazol

Die Verabreichung von Fluvastatin an gesunde Probanden, die bereits mit Fluconazol (CYP2C9-Inhibitor) behandelt wurden, führte zu einem Anstieg der Exposition und der Spitzenkonzen­tration von Fluvastatin um etwa 84 % und 44 %. Obwohl es keinen klinischen Nachweis dafür gab, dass das Sicherheitsprofil von Fluvastatin bei Patienten, die bereits 4 Tage lang mit Fluconazol behandelt wurden, verändert wurde, ist Vorsicht geboten, wenn Fluvastatin gleichzeitig mit Fluconazol verabreicht wird.

Histamin-H 2 -Rezeptoren-Blocker und Protonenpumpen-Hemmer

Die gleichzeitige Verabreichung von Fluvastatin mit Cimetidin, Ranitidin oder Omeprazol führt zu einer Steigerung der Bioverfügbarkeit von Fluvastatin, was aber klinisch nicht relevant ist.

Phenytoin

Der gesamte Umfang der Veränderungen der Pharmakokinetik von Phenytoin während der gleichzeitigen Verabreichung mit Fluvastatin ist relativ gering und klinisch nicht signifikant. Daher reicht während der gleichzeitigen Verabreichung mit Fluvastatin eine Routineüberwachung der Plasmawerte von Phenytoin aus.

Arzneimittel mit kardiovaskulärer Wirkung

Es treten keine klinisch signifikanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen auf, wenn Fluvastatin gleichzeitig mit Propranolol, Digoxin, Losartan, Clopidogrel oder Amlodipin verabreicht wird. Auf Grundlage der pharmakokinetischen Daten sind weder Überwachung noch Dosisanpassungen erforderlich, wenn Fluvastatin gleichzeitig mit diesen Wirkstoffen verabreicht wird.

Itraconazol und Erythromycin

Die gleichzeitige Verabreichung von Fluvastatin mit den starken Zytochrom-P450-(CYP)-3A4-Inhibitoren Itraconazol und Erythromycin hat minimale Wirkungen auf die Bioverfügbarkeit von Fluvastatin. Angesichts der minimalen Beteiligung dieses Enzyms am Metabolismus von Fluvastatin ist zu erwarten, dass eine Beeinflussung der Bioverfügbarkeit von Fluvastatin durch andere CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Ketoconazol, Ciclosporin) unwahrscheinlich is­t.

Fusidinsäure

Das Risiko einer Myopathie inklusive Rhabdomyolyse kann durch die kombinierte

Anwendung von systemischer Fusidinsäure und Statinen erhöht sein. Der Mechanismus dieser Interaktion (sei er pharmakodynamisch oder pharmakokinetischer Art oder beides) ist noch unbekannt. Es gibt Berichte über Rhabdomyolysen (einschließlich fataler Ausgänge) bei Patienten, die Fusidinsäure und Statine in Kombination erhielten.

Sofern eine Behandlung mit systemischer Fusidinsäure notwendig ist, sollte die Behandlung mit Fluvastatin während der Dauer der Behandlung mit Fusidinsäure unterbrochen werden. Bitte Abschnitt 4.4 beachten.

Grapefruitsaft

Aufgrund der mangelnden Wechselwirkung von Fluvastatin mit anderen CYP3A4-Substraten ist nicht zu erwarten, dass Fluvastatin eine Wechselwirkung mit Grapefruitsaft hat.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Frauen im gebärfähigen Alter

Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.

Falls eine Patientin während der Einnahme von Fluvastatin schwanger wird, ist die Behandlung zu beenden.

Schwangerschaft

Zur Anwendung von Fluvastatin während der Schwangerschaft liegen nicht genügend Daten vor.

Da HMG-CoA-Reduktase-Hemmer die Synthese von Cholesterin und möglicherweise von anderen biologisch aktiven Substanzen, die von Cholesterin abgeleitet sind, einschränken, können sie den Fetus schädigen, wenn sie schwangeren Frauen verabreicht werden. Daher ist Fluvastatin während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Stillzeit

Auf Grundlage der präklinischen Daten wird erwartet, dass Fluvastatin in die menschliche Muttermilch übergeht. Zu den Auswirkungen von Fluvastatin auf Neugeborene/Säu­glinge liegen unzureichende Daten vor.

Fluvastatin ist für stillende Frauen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Fertilität

In Tierstudien wurden keine Auswirkungen auf die männliche oder weibliche Fertilität beobachtet.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Die am häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen sind leichte gastrointestinale Symptome, Insomnie und Kopfschmerzen.

Nebenwirkungen (Tabelle 1) werden nach Systemorganklassen gemäß MedRA aufgelistet. Innerhalb jeder Systemorganklasse werden die Nebenwirkungen nach ihrer Häufigkeit, beginnend mit der Häufigsten, aufgeführt. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmender Schwere aufgeführt. Weiterhin werden die Häufigkeitsangaben für jede Nebenwirkung nach der folgenden Definition (CIOMS III) angegeben: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Tabelle 1 Nebenwirkungen

Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Sehr selten

Thrombozytopenie

Erkrankungen des

Immunsystems

Selten

Überempfindlichke­itsreaktionen (Hautausschlag, Urtikaria)

Sehr selten

Anaphylaktische Reaktion

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Insomnie

Erkrankungen des

Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Sehr selten

Parästhesie, Dysästhesie, Hypästhesie, die auch in Verbindung mit der zugrunde liegenden Hyperlipidämie auftreten können

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Nicht bekannt*

Interstitielle Lungenerkrankung

Erkrankungen des

Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Übelkeit, Abdominalschmerzen, Dyspepsie

Sehr selten

Nicht bekannt*

Pankreatitis Durchfall

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des

Unterhautzellge­webes

Sehr selten

Angioödem, Gesichtsödem und andere Hautreaktionen (z. B. Ekzem, Dermatitis, bullöses Exanthem)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten

Myalgie, Muskelschwäche, Myopathie

Sehr selten

Rhabdomyolyse, Lupus-erythematodes-ähnliches Syndrom, Myositis

Nicht bekannt

immunvermittelte nekrotisierende Myopathie (siehe Abschnitt 4.4)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nicht bekannt*

Erektile Dysfunktion

Untersuchungen

Häufig

Erhöhte Blutkreatinin­phosphokinase, erhöhte Bluttransaminasen

Basierend auf spontan gemeldeten und in der Literatur beschriebenen Fällen aus der

Anwendungsbeo­achtung zu Fluvastatin. Da diese Reaktionen auf freiwilliger Basis und zu einer Patientenpopulation unbestimmter Größe gemeldet wurden, lässt sich die Häufigkeit nicht abschätzen und wurde daher als „nicht bekannt“ klassifiziert.

Über die folgenden Nebenwirkungen wurde bei Anwendung von einigen Statinen berichtet:

Schlafstörungen, einschließlich Schlaflosigkeit und Albträume Gedächtnisverlust Sexuelle Funktionsstörungen Depression Diabetes mellitus: die Häufigkeit wird von der An- oder Abwesenheit von Risikofaktoren abhängen (Nüchternglukose > 5,6 mmol/l, BMI > 30 kg/m2, erhöhte Triglyzeride, vorbestehende Hypertonie). Tendinopathie, gelegentlich verkompliziert durch Sehnenrupturen.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinämie

Das Sicherheitsprofil von Fluvastatin bei Kindern und Jugendlichen mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinämie wurde bei 114 Patienten zwischen 9 und 17 Jahren beurteilt, die in zwei offenen, nicht vergleichenden klinischen Studien behandelt wurden, und war ähnlich wie jenes bei Erwachsenen. In beiden klinischen Studien wurde keine Wirkung auf Wachstum und Geschlechtsreife beobachtet. Die Fähigkeit der Studien, eine Wirkung der Behandlung in diesem Bereich festzustellen, ist jedoch gering.

Laborergebnisse

Biochemische Anomalien der Leberfunktion wurden mit HMG-CoA-Reduktase-Hemmern und anderen Wirkstoffen zur Senkung der Lipidwerte in Zusammenhang gebracht. Auf Grundlage gepoolter Analysen von kontrollierten klinischen Studien traten bestätigte Erhöhungen der Alaninaminotran­sferase- oder Aspartatamino­tranferasewer­te bis über das Dreifache des oberen Normalwertes bei 0,2 % der Patienten, die Fluvastatin-Kapseln 20 mg/Tag erhielten, bei 1,5 % bis 1,8 % mit Fluvastatin-Kapseln 40 mg/Tag, bei 1,9 % mit Fluvastatin Retardtabletten 80 mg/Tag und bei 2,7 % bis 4,9 % mit zweimal täglich Fluvastatin-Kapseln 40 mg/Tag auf. Die Mehrzahl der Patienten mit diesen anormalen biochemischen Ergebnissen waren asymptomatisch. Markante Erhöhungen der KK-Werte auf mehr als 5 x ULN entwickelten sich bei einer sehr geringen Anzahl von Patienten (0,3 bis 1,0 %).

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bisher gibt es nur beschränkte Erfahrungen mit einer Überdosierung von Fluvastatin. Es gibt keine spezifische Behandlung für eine Überdosierung von Fluvastatin. Sollte eine Überdosierung auftreten, sollte der Patient symptomatisch behandelt werden und sind nach Bedarf unterstützende Maßnahmen einzuleiten. Leberfunktion und KK-Serumwerte sind zu überwachen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: HMG-CoA-Reduktase-Hemmer, ATC-Code: C10A A04

Fluvastatin, ein voll synthetischer Wirkstoff zur Senkung des Cholesterinspi­egels, ist ein kompetitiver Hemmstoff der HMG-CoA-Reduktase, die für die Konversion von HMG-CoA in Mevalonat, einen Vorläufer von Sterinen, einschließlich Cholesterin, verantwortlich ist. Fluvastatin übt seine Hauptwirkung in der Leber aus und ist vorwiegend ein Racemat der zwei Erythro-Enantiomeren, von denen eines die pharmakologische Wirkung ausübt. Die Hemmung der Cholesterinbi­osynthese senkt das Cholesterin in Leberzellen, was die Synthese von LDL-Rezeptoren stimuliert und dadurch die Aufnahme von LDL-Partikeln erhöht. Das Endergebnis dieser Mechanismen ist eine Senkung der Cholesterinkon­zentration im Plasma.

Fluvastatin senkt bei Patienten mit Hypercholeste­rinämie und gemischter Dyslipidämie Gesamt-C, LDL-C, Apo-B und Triglyzeride und erhöht HDL-C.

In 12 placebokon­trollierten Studien an Patienten mit Hyperlipoprote­inämie Typ IIa oder IIb wurde 1.621 Patienten Fluvastatin Kapseln allein in einem Tagesdosierun­gsschema von 20 mg, 40 mg und 80 mg (40 mg zweimal täglich) über mindestens 6 Wochen verabreicht. In einer 24-Wochen-Analyse führten Tagesdosen von 20 mg, 40 mg und 80 mg zu dosisabhängigen Senkungen von Gesamt-C, LDL-C, Apo-B und Triglyzeriden und Erhöhungen von HDL-C (siehe Tabelle 2).

Fluvastatin 80 mg Retardtabletten wurden in drei Zulassungsstudien mit 24 Wochen aktiver Behandlung an über 800 Patienten verabreicht und mit Fluvastatin Kapseln 40 mg einmal oder zweimal täglich verglichen. Bei Verabreichung als Tageseinzeldosis von 80 mg senkte Fluvastatin Gesamt-C, LDL-C, Triglyzeride (TG) und Apo-B signifikant (siehe Tabelle 2).

Die therapeutische Reaktion ist innerhalb von zwei Wochen richtig etabliert, und eine maximale Reaktion wird innerhalb von vier Wochen erreicht. Nach vier Wochen Therapie betrug die mittlere Senkung von LDL-C 38 % und in Woche 24 (Endpunkt) betrug die mittlere Senkung 35 %. Auch signifikante Anstiege von HDL-C wurden beobachtet.

Tabelle 2 Mittlere prozentuale Veränderung der Lipidparameter von Baseline bis Woche 24 Placebo-kontrollierte Studien (Fluvastatin 20 mg und 40 mg-Kapseln) und aktiv kontrollierte Studien (Fluvastatin-Retardtabletten)

Gesamt-C

TG

LDL-C

Apo-B

HDL-C

Dosis

N

% A

N

% A

N

% A

N

% A

N

% A

Alle Patienten

Fluvastatin Kapseln 20 mg1

747

–17

747

–12

747

–22

114

–19

747

+3

Fluvastatin Kapseln 40 mg1

748

–19

748

–14

748

–25

125

–18

748

+4

Fluvastatin Kapseln 40 mg zweimal täglich1

257

–27

257

–18

257

–36

232

–28

257

+6

Fluvastatin 80 mg2

750

–25

750

–19

748

–35

745

–27

750

+7

Baseline-TG > 200 mg/dl

Fluvastatin Kapseln 20 mg1

148

–16

148

–17

148

–22

23

–19

148

+6

Fluvastatin Kapseln 40 mg1

179

–18

179

–20

179

–24

47

–18

179

+7

Fluvastatin Kapseln 40 mg zweimal täglich1

76

–27

76

–23

76

–35

69

–28

76

+9

Fluvastatin Retardtabletten 80

239

–25

239

–25

237

–33

235

–27

239

+11

1 Daten für Fluvastatin 20 mg und 40 mg Kapseln aus 12 P

lacebo-

kontrol

lierten Studien

2 Daten für Fluvastatin-Retardtabletten 80-mg-Tablette aus drei kontrollierten Studien über 24 Wochen

In der Lipoprotein and Coronary Atherosclerosis Study (LCAS) wurde die Wirkung von Fluvastatin auf die Koronarsklerose bei männlichen und weiblichen Patienten (35 bis 75 Jahre alt) mit koronarer Arterienerkrankung und Ausgangswerten für LDL-C von 3,0 bis 4,9 mmol/l (115 bis 190 mg/dl) durch quantitative Koronarangiographie beurteilt. In dieser

randomisierten, doppelblinden, kontrollierten klinischen Studie wurden 429 Patienten entweder mit Fluvastatin 40 mg/Tag oder Placebo behandelt. Quantitative

Koronarangiogramme wurden für die Ausgangssituation und nach 2,5 Jahren Behandlung ausgewertet und waren bei 340 von 429 Patienten bewertbar. Die Behandlung mit Fluvastatin verlangsamte die Progression koronarer arteriosklero­tischer Läsionen um 0,072 mm (95 % Konfidenzintervalle für Behandlungsdif­ferenz von –0,1222 bis –0,022 mm) über 2,5 Jahre, gemessen als Veränderung des minimalen Lumendurchmessers (Fluvastatin –0,028 mm vs. Placebo –0,100 mm). Es wurde keine direkte Korrelation zwischen den angiographischen Ergebnissen und dem Risiko auf kardiovaskuläre Ereignisse nachgewiesen.

In der Lescol Intervention Prevention Study (LIPS) wurde die Wirkung von Fluvastatin auf schwerwiegende unerwünschte kardiale Ereignisse (MACE; d. h. Herztod, nicht-fataler Myokardinfarkt und koronare Revaskularisation) bei Patienten mit koronarer Herzerkrankung untersucht, die eine erste erfolgreiche Herzkatheteri­sierung (PCI) hinter sich hatten. Die Studie umfasste männliche und weibliche Patienten (im Alter von 18 bis 80 Jahre) mit einem Ausgangswert von Gesamt-C von 3,5 bis 7,0 mmol/l (135 bis 270 mg/dl).

In dieser randomisierten, doppelblinden und Placebo-kontrollierten Studie reduzierte Fluvastatin (n = 844), verabreicht in einer Tagesdosis von 80 mg über 4 Jahre, das Risiko eines ersten MACE im Vergleich zu Placebo (n = 833) um 22 % (p = 0,013).

Der primäre Endpunkt von MACE trat bei 21,4 % der mit Fluvastatin behandelten Patienten ein, gegenüber 26,7 % der mit Placebo behandelten Patienten (absolute Risikodifferenz: 5,2 %; 95 % KI: 1,1 bis 9,3). Diese vorteilhaften Wirkungen waren besonders ausgeprägt bei Patienten mit Diabetes mellitus und bei Patienten mit Mehrgefäßerkran­kung.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinlämie

Die Sicherheit und Wirkung von Fluvastatin-Kapseln und Fluvastatin-Retardtabletten bei Kindern und Jugendlichen von 9 bis 16 Jahre mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rinämie wurden in 2 offenen, unkontrollierten klinischen Studien über 2 Jahre untersucht. 114 Patienten (66 Jungen und 48 Mädchen) wurden in einer Dosistitration­sstudie auf Grundlage der LDL-C-Reaktion mit Fluvastatin behandelt, entweder als Fluvastatin-Kapseln (20 mg/Tag bis 40 mg zweimal täglich) oder Fluvastatin 80 mg Retardtabletten einmal täglich.

Die erste Studie umfasste 29 präpuberale Jungen, 9 bis 12 Jahre alt, die einen LDL-C-Spiegel über der 90. Perzentile für ihr Alter und einen Elternteil mit primärer Hypercholeste­rinämie und entweder eine Familienanamnese von vorzeitiger ischämischer Herzerkrankung oder Sehnenxanthome aufwiesen. Der mittlere Ausgangswert für LDL-C betrug 226 mg/dl entsprechend 5,8 mmol/l (Bereich: 137 bis 354 mg/dl entsprechend 3,6 bis 9,2 mmol/l). Alle Patienten starteten mit Fluvastatin-Kapseln 20 mg täglich mit Dosisanpassung alle 6 Wochen auf 40 mg täglich, danach 80 mg täglich (40 mg zweimal täglich), um ein LDL-C-Ziel von 96,7 bis 123,7 mg/dl (2,5 mmol/l bis 3,2 mmol/l) zu erreichen.

Die zweite Studie umfasste 85 männliche und weibliche Patienten im Alter von 10 bis 16 Jahre, die LDL-C > 190 mg/dl (entsprechend 4,9 mmol/l) oder LDL-C > 160 mg/dl (entsprechend 4,1 mmol/l) und einen oder mehrere Risikofaktoren für koronare Herzerkrankung, oder LDL-C > 160 mg/dl (entsprechend 4,1 mmol/l) und einen nachgewiesenen LDL-Rezeptor-Defekt aufwiesen. Der mittlere Ausgangswert für LDL-C betrug 225 mg/dl entsprechend 5,8 mmol/l (Bereich: 148 bis 343 mg/dl entsprechend 3,8 bis 8,9 mmol/l). Alle Patienten starteten mit Fluvastatin-Kapseln 20 mg täglich mit Dosisanpassung alle 6 Wochen auf 40 mg täglich, danach 80 mg täglich (80 mg Retardtablette), um ein LDL-C-Ziel von < 130 mg/dl (3,4 mmol/l) zu erreichen. 70 Patienten waren puberal oder postpuberal (n = 69 auf Wirkung beurteilt).

In der ersten Studie (an präpuberalen Jungen) senkten Tagesdosen von 20 bis 80 mg Fluvastatin die Plasmawerte von Gesamt-C und LDL-C um respektive 21 % und 27 %. Der mittlere Endwert für LDL-C betrug 161 mg/dl entsprechend 4,2 mmol/l (Bereich: 74 bis 336 mg/dl entsprechend 1,9 bis 8,7 mmol/l). In der zweiten Studie (an puberalen oder postpuberalen Mädchen und Jungen) senkten Tagesdosen von 20 bis 80 mg Fluvastatin die Plasmawerte von Gesamt-C und LDL-C um respektive 22 % und 28 %. Der mittlere Endwert für LDL-C betrug 159 mg/dl entsprechend 4,1 mmol/l (Bereich: 90 bis 295 mg/dl entsprechend 2,3 bis 7,6 mmol/l).

Die Mehrheit der Patienten in beiden Studien (83 % in der ersten Studie und 89 % in der zweiten Studie) wurde auf die Tageshöchstdosis von 80 mg titriert. Am Studienendpunkt erreichten in beiden Studien 26 bis 30 % der Patienten ein angestrebtes LDL-C-Ziel von < 130 mg/dl (3,4 mmol/l).

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Fluvastatin wird nach oraler Verabreichung einer Lösung an nüchterne Probanden schnell und vollständig (98 %) resorbiert. Nach oraler Verabreichung von Fluvastatin Retardtabletten, und im Vergleich zu den Kapseln, ist die Resorptionsrate von Fluvastatin um nahezu 60 % langsamer, während die mittlere Verweildauer von Fluvastatin um etwa 4 Stunden verlängert wird. Nach einer Mahlzeit wird die Substanz langsamer resorbiert.

Verteilung

Fluvastatin übt seine Hauptwirkung in der Leber aus, die auch das wichtigste Organ für seine Metabolisierung ist. Die absolute Bioverfügbarkeit, beurteilt anhand systemischer Blutkonzentra­tionen, beträgt 24 %. Das scheinbare Verteilungsvolumen (Vz/f) für den Wirkstoff beträgt 330 Liter. Mehr als 98 % des zirkulierenden Wirkstoffs ist an Plasmaproteine gebunden, und diese Bindung wird weder durch die Konzentration von Fluvastatin, noch durch Warfarin, Salicylsäure oder Glyburid beeinflusst.

Biotransformation

Fluvastatin wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert. Die wichtigsten im Blut zirkulierenden Komponenten sind Fluvastatin und der pharmakologisch inaktive Metabolit N-Desisopropylpro­pionsäure. Die hydroxylierten Metaboliten sind zwar pharmakologisch aktiv, zirkulieren jedoch nicht systemisch. Es existieren mehrere, alternative Zytochrom-P450-(CYP450)-Abbauwege für Fluvastatin und daher reagiert der Metabolismus von Fluvastatin relativ unempfindlich auf eine CYP450-Hemmung.

Fluvastatin hemmte nur den Metabolismus von Substanzen, die durch CYP2C9 metabolisiert werden. Trotz des Potenzials, das daher für kompetitive Interaktion zwischen Fluvastatin und CYP2C9-Substraten, wie Diclofenac, Phenytoin, Tolbutamid und Warfarin besteht, ist die Interaktion aufgrund klinischer Daten unwahrscheinlich.

Elimination

Nach Gabe von 3H-Fluvastatin an gesunde Probanden werden im Urin etwa 6 % und in den Faeces 93 % der Radioaktivität wiedergefunden, wobei weniger als 2 % der gesamten ausgeschiedenen Radioaktivität auf Fluvastatin entfallen. Die Plasmaclearance (CL/f) für Fluvastatin beim Menschen wurde mit 1,8 ± 0,8 lLmin berechnet. Die Steady-State-Plasmakonzentra­tionen ergeben keinen Hinweis auf eine Akkumulation nach Gabe von 80 mg täglich.

Nach oraler Gabe von 40 mg Fluvastatin betrug die terminale Halbwertszeit 2,3 ± 0,9 Stunden.

Kinetik spezieller Patientengruppen

Die Plasmakonzentra­tionen von Fluvastatin sind normalerweise vom Alter und vom Geschlecht unabhängig. Dennoch wurde bei Frauen und älteren Patienten ein Trend zu verstärktem Ansprechen beobachtet. Da Fluvastatin überwiegend über die Galle ausgeschieden wird und einem ausgeprägten präsystemischen Metabolismus unterliegt, ist nicht auszuschließen, dass die Substanz bei Patienten mit Leberinsuffizienz kumulieren kann (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Kinder und Jugendliche mit heterozygoter familiärer Hypercholeste­rolämie

Zu Kindern liegen keine pharmakokinetischen Daten vor.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die konventionellen Studien, einschließlich Studien zu Sicherheit, Pharmakologie, Genotoxizität, Toxizität bei wiederholter Gabe, Kanzerogenität und Reproduktionsto­xizität, ergaben keine anderen Risiken für den Patienten, als jene, die aufgrund des pharmakologischen Wirkmechanismus zu erwarten sind. In Toxizitätsstudien wurde eine Reihe von Veränderungen identifiziert, die typisch für HMG-CoA-Reduktase-Hemmer sind. Auf Grundlage klinischer Beobachtungen sind Leberfunktionstests bereits empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Weitere Toxizität, die im Tierversuch festgestellt wurde, war entweder nicht relevant für die Anwendung beim Menschen oder trat bei Expositionsniveaus auf, die weit genug über der maximalen Exposition beim Menschen lagen, sodass sie für die klinische Anwendung wenig relevant waren. Trotz der theoretischen Überlegungen zur Rolle von Cholesterin in der embryonalen Entwicklung ergaben sich in Tierversuchen keine Hinweise auf ein embryotoxisches und teratogenes Potenzial von Fluvastatin.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose

Kaliumhydrogen­carbonat

Povidon K-30

Hydroxypropyl­cellulose

Hypromellose K 100

Hypromellose K 4M

Magnesiumstearat

Tablettenfilm:

Polyvinylalkohol

Titandioxid (E 171)

Macrogol 3350

Talkum

Eisenoxid gelb (E 172)

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern, in der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

OPA-Al-PVC/Al-Blisterpackungen, Packungen von 7, 14,28,30,56,7­0,84,90 und 98 Retardtabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Mehr Informationen über das Medikament Fluvastatin Accord 80 mg Retardtabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-31449
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Accord Healthcare B.V., Winthontlaan 200, 3526 KV Utrecht, Niederlande