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Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff:

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jeder ml Lösung enthält 4 mg Dexamethasonphos­phat (als 4,37 mg Dexamethason Natriumphosphat, entsprechend 3,3 mg Dexamethason Base).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede 1 ml Ampulle enthält 3,2 mg Natrium (als Trinatriumcitrat-Dihydrat und Dinatriumedetat-

Dihydrat).

Jede 2 ml Ampulle enthält 6,4 mg Natrium (als Trinatriumcitrat-Dihydrat und Dinatriumedetat-Dihydrat).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

Klare und farblose Lösung, frei von sichtbaren Partikeln.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung ist in den folgenden Situationen angezeigt:

SYSTEMISCHE ANWENDUNG

Die Indikationen sind:

Ident mit den Indikationen für orale Kortikosteroide in Situationen in denen die orale Verabreichung nicht durchführbar ist (Erbrechen, Bewusstseinsstörun­gen);

Zustände, die eine rasche therapeutische Wirkung erfordern:

Hämorrhagischer, traumatischer, chirurgischer oder septischer Schock

Autoimmun-entzündliche Erkrankungen:

Lupus erythematodes, Dermatomyositis, Polyarteritis nodosa, Thrombozytopenische Purpura, Pemphigus vulgaris, Rheumatoide Arthritis

Allergien :

Akutes Asthma bronchiale, schweres Angioödem (in Kombination mit Antihistaminika) anaphylaktischer Schock (in Verbindung mit Adrenalin), drohende Abstoßung von Allotransplantaten

Infektionen:

Schwerer Typhus, insbesondere in Verbindung mit Bewusstseinsverände­rung, Schock, Koma, Stridulöse Laryngitis (Pseudokrupp) bei Kindern.

Dexamethason Kabi ist indiziert zur Behandlung der Coronavirus-Krankheit 2019 (COVID-19) bei erwachsenen und jugendlichen Patienten (ab 12 Jahren und mit einem Körpergewicht von mindestens 40 kg), die eine zusätzliche Sauerstofftherapie benötigen.

Neurologische Erkrankungen :

Zerebrales Ödem nach Hirntumoren, Abszessen, zerebraler Toxoplasmose

HNO:

Kehlkopfdyspnoe

Onkologische Erkrankungen:

In Kombination mit anderen Arzneimitteln: Behandlung des symptomatischem Multiplen Myeloms, der akuten lymphatischen Leukämie, der akuten lymphoblastischen Leukämie, des Morbus Hodgkin und des Non-Hodgkin-Lymphoms, Prophylaxe und Behandlung von Zytostatika-induziertem Erbrechen, Kompression des Rückenmarks aufgrund metastasierender Läsionen.

LOKALE ANWENDUNG

Wie bei topischen Kortikosteroiden wo der Zustand eine hohe lokale Konzentration rechtfertigt. Bei allen Verschreibungen für lokoregionale Injektionen muss die Infektionsgefahr berücksichtigt werden, insbesondere das Risiko, die bakterielle Proliferation zu erleichtern.

Dieses Arzneimittel ist indiziert für:

Dermatologische Erkrankungen:

Keloide

Rheumatologische Erkrankungen:

Periartikuläre Injektionen: Tendinitis, Bursitis

Weichteilinjek­tionen: Fersenschmerzen, Karpaltunnelsyn­drom, Dupuytren-Kontraktur (Morbus Dupuytren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Es ist die niedrigste wirksame Dosis für den kürzestmöglichen Zeitraum zu verwenden und dies soll häufig überwacht werden, um die Dosis entsprechend der Intensität der Erkrankung anzupassen (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung).

Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung kann direkt intramuskulär (i.m.), intraartikulär oder intravenös (i.v.), als intravenöse Infusion oder Weichteilinfil­tration verabreicht werden.

Dosierung

SYSTEMISCHE ANWENDUNG

Intravenöse und intramuskuläre Verabreichung :

Die Dosis für die i.m.- oder i.v.-Verabreichung von Dexamethason ist je nach der zu behandelnden Erkrankung variabel.

Sie liegt im Allgemeinen zwischen 0,4 und 24 mg (0,1 bis 6 ml) täglich. Die Dauer der Anwendung hängt vom klinische Ansprechen des Patienten ab, und sobald Verbesserungen auftreten, ist die Dosis auf das zur Aufrechterhaltung des gewünschten klinischen Ansprechens erforderliche Minimum anzupassen. Das Arzneimittel ist nach Abschluss der Behandlung schrittweise abzusetzen.

Schock :

Eine einzelne i.v.-Injektion von 2 bis 6 mg/kg Körpergewicht (KG) (0,5 bis 1,5 ml/kg KG), die bei anhaltendem Schock nach 2–6 Stunden wiederholt werden kann. Die Hochdosisbehandlung ist nur solange fortzusetzen, bis sich der Zustand des Patienten stabilisiert hat, in der Regel jedoch nicht länger als 48–72 Stunden. Dieser Bolusinjektion kann eine kontinuierliche intravenöse Infusion von 3 mg/kg Körpergewicht (0,75 ml/kg KG) über 24 Stunden folgen. Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung kann mit folgenden Infusionslösungen verdünnt werden: Natrium Chlorid 0,9 %, Glucose 5 % oder Ringer-Lösung (Siehe Abschnitt 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung).

Zerebrales Ödem :

Eine Initialdosis von 10 mg (2,5 ml), i.v., gefolgt von 4 mg (1,0 ml) i.m. alle 6 Stunden, bis die Symptome des Ödems zurückgehen (gewöhnlich nach 12 bis 24 Stunden). Nach 2 bis 4 Tagen ist die Dosis zu reduzieren und schrittweise über einen Zeitraum von 5 bis 7 Tagen allmählich abzusetzen. Bei Patienten mit rezidivierenden oder inoperablen Neoplasien kann die Erhaltungstherapie bei Dosen von 2 mg (0,5 ml) i.m. oder i.v., 2–3 mal täglich, wirksam sein.

Lebensbedrohliches zerebrales Ödem :

Dosisschema für hohe Dosierung (alle Dosen sind in mg Dexamethasonphos­phat angegeben):

Erwachsene

Kinder > 35 kg

Kinder < 35 kg

Initialdosis

50 mg (12,5 ml) i.v.

25 mg (6,25 ml) i.v.

20 mg (5,0 ml) i.v.

Tag 1

8 mg (2,0 ml) i.v. alle

2 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

2 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

3 Stunden

Tag 2

8 mg (2,0 ml) i.v. alle

2 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

2 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

3 Stunden

Tag 3

8 mg (2,0 ml) i.v. alle

2 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

2 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

3 Stunden

Tag 4

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

2 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

4 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

6 Stunden

Tag 5 – 8

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

4 Stunden

4 mg (1,0 ml) i.v. alle

6 Stunden

2 mg (0,5 ml) i.v. alle

6 Stunden

Nach 8 Tagen

Ausschleichen: Tägliche Reduktion um 4 mg (1,0 ml)

Ausschleichen: Tägliche Reduktion um 2 mg (0,5 ml)

Ausschleichen: Tägliche Reduktion um 1 mg (0,25 ml)

Hinweis: Die intravenöse und intramuskuläre Verabreichung von Dexamethason sollten nur im Falle einer akuten Erkrankung oder in lebensbedrohlichen Situationen angewendet werden.

Der Ersatz durch eine orale Therapie hat so bald wie möglich zu erfolgen.

Zur Behandlung von Covid-19 :

Erwachsene Patienten 6 mg i.v., einmal täglich für bis zu 10 Tage.

Kinder und Jugendliche

Für pädiatrische Patienten (Jugendliche ab 12 Jahren) wird empfohlen, eine Dosis von 6 mg i.v.

einmal täglich für bis zu 10 Tage zu verabreichen.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem klinischen Ansprechen und den individuellen Anforderungen des Patienten.

Ältere Patienten, Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz Es ist keine Dosisanpassung erforderlich.

LOKALE ANWENDUNG

Intraartikuläre Injektionen und Weichteilinjek­tionen

Die Dosis variiert je nach Grad der Entzündung sowie der Größe und Lage des betroffenen Bereichs.

Die Injektionen können einmal alle 3–5 Tage (z. B. bei Schleimbeuteln) bis zu einmal alle 2–3 Wochen (bei Gelenken) wiederholt werden.

Injektionsstelle

Dosis

1.

Große Gelenke

2 mg bis 4 mg (0,5 ml bis 1,0 ml)

2.

Kleine Gelenke

800 Mikrogramm bis 1 mg (0,2 ml bis 0,25 ml)

3.

Schleimbeutel

2 mg bis 3 mg (0,5 ml bis 0,75 ml)

4.

Sehnenscheiden

400 Mikrogramm bis 1 mg (0,1 ml bis 0,25 ml)

5.

Infiltration in Weichgewebe

2 mg bis 6 mg (0,5 ml bis 1,5 ml)

6.

Ganglien

1 mg bis 2 mg (0,25 ml bis 0,5 ml)

SPEZIELLE PATIENTENGRUPPEN

Kinder und Jugendliche

Die erforderlichen Dosen sind variabel und müssen möglicherweise je nach individuellem Bedarf angepasst werden. Normalerweise reicht die Tagesdosis zwischen 200 Mikrogramm/kg Körpergewicht bis 400 Mikrogramm/kg Körpergewicht (0,05 ml/kg Körpergewicht bis 0,1 ml/kg Körpergewicht).

Kortikosteroide verursachen im Kindes- und Jugendalter eine Wachstumsverzöge­rung, die irreversibel sein kann. Die Behandlung ist so kurz wie möglich auf die Mindestdosis zu beschränken. Um die Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse und die Wachstumsverzöge­rung so gering wie möglich zu halten, sollte die Behandlung so weit wie möglich auf eine Einzeldosis an jedem zweiten Tag beschränkt werden.

Das Wachstum und die Entwicklung von Säuglingen und Kindern unter Langzeitbehandlung mit Kortikosteroiden sind sorgfältig zu überwachen.

Ältere Patienten

Die Behandlung älterer Patienten, insbesondere auf lange Sicht, ist unter Berücksichtigung der schwerwiegendsten Folgen im Alter zu planen. Dazu gehören Osteoporose, Bluthochdruck, Hypokaliämie, Diabetes, Infektanfälligkeit und dünne, brüchige Haut. Eine sorgfältige klinische Überwachung ist notwendig, um potenziell tödliche Reaktionen zu vermeiden.

4.3 Gegenanzeigen

Außer in lebensbedrohlichen Situationen ist die systemische Verabreichung von Kortikosteroiden bei Patienten mit systemischen Infektionen generell kontraindiziert (es sei denn, es wird eine spezifische antimikrobielle Behandlung eingesetzt).

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Zu diesem Arzneimittel muss ein Informationsblatt mitgeliefert werden.

Patienten mit Covid-19 : Bei Patienten, die bereits aus anderen Gründen mit systemischen (oralen) Kortikosteroiden behandelt werden (z. B. Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung), die aber keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen, sollten die systemischen Kortikosteroide nicht abgesetzt werden.

Die Patienten und/oder ihre Betreuer sollen darauf hingewiesen werden, dass bei der Anwendung von systemischen Steroiden potenziell schwerwiegende psychiatrische Nebenwirkungen auftreten können (siehe Abschnitt 4.8 Nebenwirkun­gen). Die Symptome treten in der Regel innerhalb weniger Tage oder Wochen nach Behandlungsbeginn auf. Die Risiken können bei hohen Dosen/systemischer Exposition höher sein (siehe auch Abschnitt 4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen), obwohl die Höhe der Dosis es nicht erlaubt, den Beginn, die Art, den Schweregrad oder die Dauer der Wirkungen vorherzusagen. Die meisten Nebenwirkungen sind nach einer Dosisreduktion oder einem Absetzen der Dosis reversibel, allerdings kann eine spezifische Behandlung erforderlich sein. Die Patienten/deren Betreuer sollen ermutigt werden, ärztlichen Rat einzuholen, wenn sich besorgniserregende psychologische Symptome entwickeln, insbesondere bei Verdacht auf Depression oder Selbstmordgedanken. Patienten/Pati­entenbetreuer sollten sich auch über mögliche psychiatrische Störungen im Klaren sein, die während oder unmittelbar nach der schrittweisen Dosisreduktion/dem Absetzen systemischer Steroide auftreten können, auch wenn über diese Wechselwirkungen nur selten berichtet wurde.

Sehstörungen können bei systemischer und topischer Anwendung von Kortikosteroiden auftreten. Wenn ein Patient Symptome wie verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen aufweist, ist eine Überweisung an einen Augenarzt in Erwägung zu ziehen, um mögliche Ursachen wie Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen wie zentrale seröse Chorioretinopathie (CSCR), über die nach der Anwendung von systemischen und topischen Kortikosteroiden berichtet wurde, zu überprüfen.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Einsatz systemischer Kortikosteroide bei Patienten mit einer aktuellen oder früheren persönlichen Vorgeschichte schwerer affektiver Störungen oder bei ihren Verwandten ersten Grades in Betracht gezogen wird. Dazu gehören Depressionen oder manische Depressionen und frühere Steroidpsychosen.

Die niedrigste wirksame Dosis von Kortikosteroiden ist zur Kontrolle des zu behandelnden Zustands für einen möglichst kurzen Zeitraum einzusetzen. Eine häufige Beurteilung des Patienten ist notwendig, um die Dosis richtig an die Intensität der Erkrankung anzupassen (siehe Abschnitt über die Dosierung von Kortikosteroiden). Wenn eine Dosisreduktion möglich ist, ist sie schrittweise durchzuführen. Wenn die Reduzierung der Dosis von Dexamethason nach längerer Behandlung zu schnell erfolgt, kann dies zu akuter Nebennierenin­suffizienz, Hypotonie und Tod führen.

Es kann auch ein „Entzugssyndrom“ mit Fieber, Myalgie, Arthralgie, Rhinitis, Bindehautentzündun­g, schmerzhaften/juc­kenden Knoten auf der Haut und Gewichtsverlust auftreten.

Nebennierenrin­denunterdrückun­g: Die Nebennierenrin­denatrophie entwickelt sich bei längerer Therapie und kann nach Absetzen der Behandlung noch mehrere Jahre andauern. Das Absetzen von Kortikosteroiden nach längerer Behandlung hat daher zur Vermeidung einer akuten Nebennierenin­suffizienz schrittweise zu erfolgen, mit einer allmählichen Reduktion über Wochen oder Monate, je nach Dosis und Dauer der Behandlung. Bei längerer Behandlung erfordert jede interkurrente Erkrankung, jedes Trauma oder jeder chirurgische Eingriff eine vorübergehende Dosiserhöhung; wenn die Kortikosteroid­behandlung nach einer längeren Therapie abgebrochen wurde, muss sie möglicherweise vorübergehend wieder aufgenommen werden.

Phäochromozytom-Krise

Nach der Anwendung von systemischen Kortikosteroiden wurde vom Auftreten einer Phäochromozytom-Krise berichtet, die tödlich verlaufen kann. Bei Patienten mit einem vermuteten oder diagnostizierten Phäochromozytom sollten Kortikosteroide nur nach einer angemessenen Nutzen-

Risiko-Abwägung angewendet werden.

Es gibt keine Belege für die verlängerte Anwendung von Kortikosteroiden bei septischem Schock. Obwohl diese in der Erstbehandlung nützlich sein können, beeinflussen sie möglicherweise nicht das Gesamtüberleben.

Schwere anaphylaktische Reaktionen sind nach parenteraler Verabreichung von Kortikosteroiden aufgetreten, insbesondere bei Patienten mit einer Allergieanamnese. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen müssen vor der Verabreichung von Kortikosteroiden getroffen werden.

Es ist zu beachten, dass die Absorptionsrate nach intramuskulärer Injektion langsamer ist.

Kortikosteroide sind, wenn sie intraartikulär verabreicht werden, mit einem wesentlich erhöhten Risiko für eine Entzündungsreaktion im Gelenk verbunden, insbesondere für bakterielle Infektionen, die während der Injektion eingeführt werden. Besondere Vorsicht ist erforderlich, und alle intraartikulären Injektionen von Kortikosteroiden sind in einer aseptischen Umgebung durchzuführen. Es wurde über Arthropathien vom Charcot-Typ berichtet, insbesondere nach wiederholten Injektionen.

Vor einer intraartikulären Injektion muss die Gelenkflüssigkeit untersucht werden, um einen septischen Prozess auszuschließen. Eine signifikante Schmerzzunahme, begleitet von einer lokalen Schwellung, einer zusätzlichen Einschränkung der Gelenkbewegung, Fieber und einem allgemeinen Unwohlsein kann auf eine septische Arthritis hindeuten. Wenn diese Komplikation auftritt und eine Sepsis bestätigt wird, ist eine geeignete antimikrobielle Therapie einzuleiten.

Die Patienten sollen ernsthaft darauf aufmerksam gemacht werden, dass es wichtig ist, die Gelenke nicht zu überlasten, in denen zwar eine symptomatische Besserung erreicht wurde, in denen aber der Entzündungsprozess aktiv bleibt.

Die Unterdrückung der Entzündungsreaktion und der Immunfunktion erhöht die Anfälligkeit für Infektionen und deren Schwere. Dadurch können die Symptome atypischer und schwerer Infektionen wie Septikämie und Tuberkulose bis zu einem fortgeschrittenen Stadium unentdeckt bleiben.

Windpocken sind besonders besorgniserregend, da diese meist leichte Krankheit bei immunsupprimierten Patienten tödlich verlaufen kann. Patienten (oder die Eltern des Kindes) ohne eine bestätigte Vorgeschichte mit Windpocken sollten den persönlichen Kontakt mit an Windpocken- oder Gürtelrose erkrankten Personen vermeiden und, falls sie exponiert sind, dringend ärztlichen Rat einholen. Eine passive Immunisierung mit Varizella-Zoster-Immunglobulin (VZIG) ist bei exponierten Nicht-Immunpatienten erforderlich, die systemisches Dexamethason erhalten oder in den letzten 3 Monaten erhalten haben; diese sollte innerhalb von 10 Tagen nach Exposition gegenüber Windpocken erfolgen. Wenn die Diagnose Windpocken bestätigt wird, erfordert die Krankheit spezialisierte Pflege und dringende Behandlung. Dexamethason sollte nicht abgesetzt werden, und die Dosis muss möglicherweise erhöht werden.

Personen mit einer gestörten Immunantwort sollten keine Lebendimpfstoffe verabreicht werden. Die Antikörperreaktion auf andere Impfstoffe kann vermindert sein.

Der Tetrazoliumni­troblau-Test auf bakterielle Infektionen kann falsch negative Ergebnisse zeigen.

Besondere Vorsicht ist bei der Behandlung von Patienten mit den folgenden Erkrankungen geboten, und eine häufige Überwachung des Patienten ist notwendig:

– Leberinsuffizienz, chronische Niereninsuffizienz, kongestive Herzinsuffizienz, Bluthochdruck, Epilepsie, Migräne.

– Osteoporose, da Kortikosteroide die Kalziumausscheidung erhöhen. Postmenopausale Frauen sind besonders gefährdet.

– Latente Tuberkulose, da Kortikosteroide eine Reaktivierung bewirken können.

– Hypothyreose oder Zirrhose, da diese Patienten häufig eine übermäßige Reaktion auf Kortikosteroide zeigen.

– Latente Amöbiasis, da Kortikosteroide eine Reaktivierung bewirken können. Vor der Behandlung sollte eine Amöbiasis bei jedem Patienten mit unerklärlicher Diarrhoe oder bei Patienten, die sich kürzlich in den Tropen aufgehalten haben, ausgeschlossen werden.

– Herpes simplex ocularis, da Kortikosteroide eine Perforation der Hornhaut verursachen können.

Kortikosteroide sollten auch mit Vorsicht bei Patienten mit Diabetes mellitus (oder einer familiären Vorgeschichte von Diabetes), affektiven Störungen (insbesondere bei früheren Fällen von Steroidpsychose), Glaukom (oder einer familiären Vorgeschichte von Glaukom), Magengeschwür oder einer früheren durch Kortikosteroide induzierten Myopathie eingesetzt werden.

Dexamethason wurde „off-label“ in der Behandlung und Prävention von chronischen Lungenerkrankungen bei Frühgeborenen eingesetzt. Klinische Studien haben einen kurzfristigen Nutzen bei der Verringerung der Abhängigkeit von Beatmungsgeräten, aber keinen langfristigen Nutzen bei der Verkürzung der Zeit bis zur Entlassung, der Inzidenz chronischer Lungenerkrankungen oder der Mortalität gezeigt. Die verfügbaren Daten deuten auf langfristige Nebenwirkungen auf die neurologische Entwicklung nach frühzeitiger Behandlung (<96 Stunden) von Frühgeborenen mit chronischer Lungenerkrankung bei Anfangsdosen von 0,25 mg/kg zweimal täglich hin. Neuere Studien haben einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Dexamethason bei Frühgeborenen und der Entwicklung einer zerebralen Lähmung angedeutet. Angesichts dieses möglichen Sicherheitsproblems ist von Fall zu Fall eine Bewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses für den Patienten vorzunehmen.

Hypertrophe Kardiomyopathie

Hypertrophe Kardiomyopathie wurde nach systemischer Anwendung von Kortikosteroiden, einschließlich Dexamethason, bei Frühgeborenen berichtet. In den meisten berichteten Fällen war diese nach Absetzen der Behandlung reversibel. Bei Frühgeborenen, die mit systemisch verabreichtem Dexamethason behandelt werden, sollte eine diagnostische Beurteilung und Überwachung der Herzfunktion und -struktur erfolgen (Abschnitt 4.8).

Nach der Marktzulassung wurde bei Patienten mit hämatologischen Erkrankungen nach Anwendung von Dexamethason allein oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika ein Tumorlyse-Syndrom (TLS) beobachtet. Patienten mit einem hohen TLS-Risiko, wie z. B. Patienten mit einer hohen Proliferationsrate, hoher Tumorlast und hoher Empfindlichkeit gegenüber zytotoxischen Wirkstoffen, sind engmaschig zu überwachen, und es sind besondere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Doping

Die Anwendung von Dexamethason Kabi kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Dieses Arzneimittel enthält 3,2 mg Natrium pro ml, entsprechend 0,16 % der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Leberenzym-induzierende Arzneimittel wie Barbiturate, Ephedrin, Rifampicin, Rifabutin, Carbamazepin, Phenytoin, Primidon und Aminoglutethimid können den Metabolismus von Kortikosteroiden erhöhen, was zu einer verminderten pharmakologischen Wirkung führt und eine Anpassung der Dosis erforderlich macht.

Die Wirksamkeit von Cumarin-Antikoagulanzien kann durch eine begleitende Kortikosteroid­therapie erhöht werden, was eine strenge Überwachung der Prothrombinzeit oder der INR erfordert, um spontane Blutungen zu verhindern.

Kortikosteroide können die Glukosetoleranz beeinflussen und die erforderliche Dosis glukosesenkender Mittel (einschließlich Insulin) erhöhen.

Die Inzidenz gastrointestinaler Ulzerationen steigt bei Patienten, die gleichzeitig eine Therapie mit nichtsteroidalen Antirheumatika und Kortikosteroiden erhalten.

Die renale Clearance von Salicylaten nimmt bei der gleichzeitigen Anwendung mit Kortikosteroiden zu, und das Absetzen von Steroiden kann zu einer Salicylatvergiftung führen.

Diuretika werden durch Kortikosteroide antagonisiert und die kaliumsenkende Wirkung von Acetazolamid, Schleifendiuretika, Thiaziddiuretika und Carbenoxolon wird verstärkt. Patienten, die kaliumsenkende Kortikosteroide und Diuretika und/oder Herzglykoside erhalten, sollten auf die Entstehung einer Hypokaliämie überwacht werden. Dies ist bei Patienten, die Herzglykoside erhalten, von besonderer Bedeutung, da Hypokaliämie die Toxizität dieser Arzneimittel erhöht.

Die Wirkungen von blutdrucksenkenden Arzneimitteln werden ebenso durch Kortikosteroide antagonisiert.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Fähigkeit von Kortikosteroiden, die Plazenta zu passieren, variiert, Dexamethason passiert jedoch leicht die Plazentaschranke.

Die Verabreichung von Kortikosteroiden an Tiere während der Trächtigkeit kann Anomalien in der Entwicklung des Fötus verursachen, darunter Gaumenspalten, verzögertes intrauterines Wachstum und Auswirkungen auf das Wachstum und die Entwicklung des Gehirns. Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Behandlung mit Kortikosteroiden zu einer erhöhten Inzidenz angeborener Anomalien, wie z. B. Gaumen-/Lippenspalten beim Menschen, führt (siehe Abschnitt 5.3).

Wenn Kortikosteroide jedoch über längere Zeiträume oder mehrmals während der Schwangerschaft verabreicht werden, können sie das Risiko eines verzögerten intrauterinen Wachstums erhöhen.

Hypoadrenalismus kann theoretisch beim Neugeborenen nach pränataler Kortikosteroi­dexposition auftreten, verschwindet aber in der Regel spontan nach der Geburt und ist selten von klinischer Bedeutung. Wie alle Arzneimittel sind Kortikosteroide nur dann zu verschreiben, wenn die Vorteile für Mutter und Kind die Risiken überwiegen. Wenn Kortikosteroide jedoch unerlässlich sind, können Patientinnen mit normalen Schwangerschaften so behandelt werden, als ob sie nicht schwanger wären.

Säuglinge von Müttern, die während der Schwangerschaft erhebliche Dosen von Kortikosteroiden erhalten haben, sind sorgfältig auf Anzeichen einer Nebennierenin­suffizienz zu beobachten.

Patientinnen mit Präeklampsie oder Flüssigkeitsre­tention bedürfen einer sorgfältigen Überwachung.

Studien haben ein erhöhtes Risiko für eine neonatale Hypoglykämie in Folge einer pränatalen Kurzzeitanwendung von Kortikosteroiden, einschließlich Dexamethason, bei Frauen mit einem Risiko für eine spätere Frühgeburt gezeigt.

Stillzeit

Kortikosteroide können in die Muttermilch übergehen, obwohl es keine Daten zu Dexamethason gibt. Bei Säuglingen von Müttern, die über einen längeren Zeitraum hohe Dosen systemischer Kortikosteroide einnehmen, kann es zu einer gewissen Unterdrückung der Nebennierenrin­denfunktion kommen. Wachstumsunter­drückung oder andere Nebenwirkungen können auftreten.

Fertilität

Tierstudien haben eine Abnahme der weiblichen Fruchtbarkeit gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Daten zur männlichen Fertilität sind nicht verfügbar.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Es wurde über ein breites Spektrum psychiatrischer Nebenwirkungen berichtet, darunter affektive Störungen (wie gereizte, euphorische, depressive und labile Stimmungen und Selbstmordgedan­ken), psychotische Reaktionen (einschließlich Manie, Wahnvorstellungen, Halluzinationen und sich verschlimmernde Schizophrenie), Verhaltensstörun­gen, Reizbarkeit, Angstzustände, Schlafstörungen und kognitive Beeinträchtigungen einschließlich Verwirrung und Amnesie. Diese Nebenwirkungen sind häufig und können sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern auftreten. Bei Erwachsenen wurde die Häufigkeit schwerwiegender Nebenwirkungen auf 5–6 % geschätzt.

Psychologische Nebenwirkungen wurden mit dem Absetzen von Kortikosteroiden berichtet; die Häufigkeit ist unbekannt.

Das Auftreten vorhersehbarer Nebenwirkungen, einschließlich der Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, korreliert mit der relativen Potenz des Arzneimittels, der Dosierung, dem Zeitpunkt der Verabreichung und der Dauer der Behandlung (siehe Abschnitt 4.4).

Hohe Dosen von Dexamethason Natriumphosphat sind für die Kurzzeitbehandlung vorgesehen, weshalb Nebenwirkungen nicht häufig auftreten. Allerdings können Magengeschwüre und Bronchospasmen auftreten.

Mit Ausnahme von Überempfindlichkeit sind die folgenden Nebenwirkungen mit der verlängerten Anwendung von systemischen Kortikosteroiden in Verbindung gebracht worden.

Häufigkeit „nicht bekannt“: hypertrophe Kardiomyopathie bei Frühgeborenen (siehe Abschnitt 4.4).

Endokrine Erkrankungen und Stoffwechselstörun­gen:

Unterdrückung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse, Cushing-Syndrom, Hirsutismus und Gewichtszunahme, Wachstumsunter­drückung bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen, Ausbleiben der sekundären adrenokortikalen Reaktion, insbesondere in Zeiten von Stress wie z. B. bei Operationen oder Traumata, Menstruationsstörun­gen und Amenorrhoe, beeinträchtigte Glukosetoleranz mit erhöhtem Bedarf an antidiabetischer Therapie, Hyperglykämie, negatives Protein/Stickstoff-Gleichgewicht und Kalzium-Gleichgewicht, erhöhter Appetit.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen:

Elektrolytungle­ichgewicht (Natrium- und Wasserretention, mit Ödemen und Bluthochdruck), Stickstoffmangel, Hyperglykämie, hypokaliämische Alkalose, erhöhte Kalium- und Kalziumaussche­idung, Bluthochdruck.

Entzündungshem­mende und immunsuppressive Effekte:

Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen und deren Schweregrad mit Unterdrückung der klinischen Zeichen und Symptome, opportunistische Infektionen, Reaktivierung einer latenten Tuberkulose (siehe Abschnitt 4.4).

Skelettmuskulatur-. Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen:

Muskelatrophie, proximale Myopathie, vorzeitiger Epiphysenverschlus­s, Osteoporose, avaskuläre Osteonekrose. Muskelschwäche. Sehnenruptur. Wirbelsäulenkom­pression. Röhrenknochen­frakturen.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Dyspepsie. Magengeschwür mit Perforation und Blutung. Speiseröhrenges­chwüre. akute Pankreatitis. Candidose.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes :

Schlechte Wundheilung, Atrophie der Haut, Blutergüsse, Teleangiektasien und Dehnungsstreifen, Petechien und Blutergüsse, Erytheme, vermehrtes Schwitzen, mögliche Unterdrückung von Hauttests, Brennen oder Kribbeln, Wunden, allergische Dermatitis, Nesselsucht, Candidiasis, Akne.

Psychiatrische Erkrankungen:

Psychische Störungen, psychische Abhängigkeit, Euphorie, Depression, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Krämpfe, Schwindel. Verschlimmerung von Epilepsie und Schizophrenie. Erhöhter intrakranieller Druck mit Papillenödem bei Kindern (zerebraler Pseudotumor), meist nach Absetzen der Behandlung.

Augenerkrankun­gen:

Ein hinterer subkapsulärer Katarakt oder erhöhter Augeninnendruck können zu Glaukom oder gelegentlich zu einer Schädigung des Sehnervs führen, Exophthalmus und Papillenödem, Verdünnung der Hornhaut oder Sklera, Verschlimmerung von ophthalmischen Virus- oder Pilzerkrankungen, Chorioretinopathie sowie verschwommenes Sehen (Häufigkeit nicht bekannt, siehe Abschnitt 4.4.).

Andere:

Überempfindlichkeit wurde berichtet, einschließlich Anaphylaxie; Blindheit in Verbindung mit intralesionaler Therapie im Gesicht und am Hals, Hyperpigmentierung, Hypopigmentierung, subkutane und kutane Atrophie, steriler Abszess, „Flare“ nach der Injektion (nach intraartikulärer Injektion): Arthropathie vom Charcot-Typ, Leukozytose, Thromboembolie.

Abbruch der Behandlung

Ein abrupter Abbruch der Behandlung mit systemischen Kortikosteroiden, die bis zu 3 Wochen gedauert hat, ist angebracht, wenn ein Rückfall der Krankheit als unwahrscheinlich erachtet wird. Ein abrupter Abbruch der Dexamethason-Dosierung von bis zu 6 mg nach 3 Wochen dürfte bei den meisten Patienten zu einer klinisch relevanten Unterdrückung der HPA-Achse führen. Bei den folgenden Patientengruppen ist ein schrittweises Absetzen der systemischen Kortikosteroide in Betracht zu ziehen, selbst bei Behandlungen, die 3 Wochen oder weniger dauern:

Patienten, die wiederholt mit systemischen Kortikosteroiden behandelt wurden, insbesondere wenn die Behandlung länger als 3 Wochen dauerte, Wenn eine Kurzzeitbehandlung innerhalb eines Jahres nach Beendigung der Langzeitbehandlung (Monate oder Jahre) verordnet wurde, Patienten, die möglicherweise andere Gründe für eine Nebennierenrin­deninsuffizienz haben als eine exogene Kortikosteroid­therapie, Patienten, die Dosen systemischer Kortikosteroide von mehr als 6 mg Dexamethason täglich erhielten, Patienten, die nachts wiederholt Dosen einnehmen.

Entzugsersche­inungen und Symptome:

Eine zu schnelle Reduktion der Kortikosteroiddosis nach längerer Behandlung kann zu akuter Nebennierenin­suffizienz, Hypotonie und Tod führen. (siehe Abschnitt 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Es kann auch zu „Entzugsersche­inungen“ mit Fieber, Myalgie, Arthralgie, Rhinitis, Bindehautentzündun­g, schmerzhaften / juckenden Knötchen auf der Haut und Gewichtsverlust kommen.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

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4.9 Überdosierung

Behandlung der Anaphylaxie mit Adrenalin und positiver Druckbeatmung. Andere unterstützende Maßnahmen zur Stabilisierung des Zustandes des Patienten.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Hormone und Arzneimittel zur Behandlung endokriner Störungen, Kortikosteroide, Glukokortikoide

ATC-Code: H02AB02

Die Pharmakologie der Kortikosteroide ist komplex, und diese Arzneimittel wirken sich auf fast jedes System im Körper aus. Die maximale pharmakologische Aktivität tritt nach Spitzenwerten in der Blutkonzentration auf, was darauf hindeutet, dass die meisten Wirkungen des Arzneimittels eher auf die Veränderung der Enzymaktivität als auf seine direkte Wirkung zurückzuführe­n sind.

Die RECOVERY-Studie (Randomised Evaluation of COVid-19 thERapY,)1 ist eine von Prüfärzten initiierte, individuell randomisierte, kontrollierte, offene, adaptive Plattformstudie zur Bewertung der Auswirkungen potenzieller Behandlungen bei Patienten, die mit COVID-19 hospitalisiert wurden.

Die Studie wurde in 176 Krankenhäusern im Vereinigten Königreich durchgeführt.

Es wurden 6425 Patienten randomisiert, die entweder Dexamethason (2104 Patienten) oder die übliche Behandlung allein (4321 Patienten) erhielten. 89 % der Patienten hatten eine im Labor bestätigte SARS-CoV-2-Infektion.

Zum Zeitpunkt der Randomisierung erhielten 16 % der Patienten eine invasive mechanische Beatmung oder extrakorporale Membranoxygeni­erung, 60 % erhielten nur Sauerstoff (mit oder ohne nichtinvasiver Beatmung) und 24 % erhielten keines von beidem.

Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 66,1+/-15,7 Jahre. 36 % der Patienten waren weiblich. 24 % der Patienten hatten eine Vorgeschichte mit Diabetes, 27 % mit einer Herzerkrankung und 21 % mit einer chronischen Lungenerkrankung.

Primärer Endpunkt

Die Sterblichkeit nach 28 Tagen war in der Dexamethason-Gruppe signifikant niedriger als in der Gruppe mit üblicher Behandlung, mit Todesfällen bei 482 von 2104 Patienten (22,9 %) bzw. bei 1110 von 4321 Patienten (25,7 %) (Ratenverhältnis, 0,83; 95 % Konfidenzintervall [KI], 0,75 bis 0,93;

P<0,001).

In der Dexamethason-Gruppe war die Inzidenz des Todes bei den Patienten, die invasiv mechanisch beatmet wurden (29,3 % vs. 41,4 %; Ratenverhältnis, 0,64; 95 % KI, 0,51 bis 0,81) und bei denen, die zusätzlichen Sauerstoff ohne invasive mechanische Beatmung erhielten (23,3 % vs. 26,2 %; Ratenverhältnis, 0,82; 95 % KI, 0,72 bis 0,94), niedriger als in der Gruppe mit üblicher Behandlung.

Es gab keinen eindeutigen Effekt von Dexamethason bei Patienten, die zum Zeitpunkt der Randomisierung keine Beatmungsunter­stützung erhielten (17,8 % vs. 14,0 %; Ratenverhältnis, 1,19; 95 % KI, 0,91 bis 1,55).

Sekundäre Endpunkte

Die Patienten in der Dexamethason-Gruppe hatten eine kürzere Verweildauer im Krankenhaus als die Patienten in der Gruppe mit der üblichen Behandlung (Median, 12 Tage vs. 13 Tage) und eine größere Wahrscheinlichkeit, innerhalb von 28 Tagen lebend entlassen zu werden (Ratenverhältnis, 1,10; 95 % KI, 1,03 bis 1,17).

In Übereinstimmung mit dem primären Endpunkt wurde der größte Effekt in Bezug auf die Entlassung innerhalb von 28 Tagen bei den Patienten beobachtet, die zum Zeitpunkt der Randomisierung eine invasive mechanische Beatmung erhielten (Ratenverhältnis 1,48; 95 % KI 1,16, 1,90), gefolgt von der Gruppe, die nur Sauerstoff erhielt (Ratenverhältnis, 1,15; 95 % KI 1,06–1,24), wobei kein positiver Effekt bei den Patienten zu verzeichnen war, die keinen Sauerstoff erhielten (Ratenverhältnis, 0,96; 95 % KI 0,85–1,08).

Ergebnis

Dexamethason (N = 2104)

übliche Behandlung (N = 4321) Anzahl/Gesamtzahl der Patienten (%)

Raten- oder Risikoverhältnis (95% KI)

Primäres Ergebnis

Sterblichkeit nach 28 Tagen

482/2104 (22,9)

1110/4321 (25,7)

0,83 (0,75–0,93)

Sekundäre Endpunkte

Entlassung aus dem Krankenhaus innerhalb von 28 Tagen

1413/2104 (67,2)

2745/4321 (63,5)

1,10 (1,03–1,17)

Invasive mechanische Beatmung oder Tod

456/1780 (25,6)

994/3638 (27,3)

0,92 (0,84–1,01)

Invasive mechanische

Beatmung

102/1780 (5,7)

285/3638 (7,8)

0,77 (0,62–0,95)

Tod

387/1780 (21,7)

827/3638 (22,7)

0,93 (0,84–1,03)

Die Ratenverhältnisse wurden für die Endpunkte 28-Tage-Mortalität und Krankenhausen­tlassung altersbereinigt. Die Risikoverhältnisse wurden für das Alter in Bezug auf das Ergebnis der invasiven mechanischen Beatmung oder den Tod und seine Subkomponenten bereinigt.

Ausgeschlossen sind Patienten, die zum Zeitpunkt der Randomisierung invasiv mechanisch beatmet wurden.

Sicherheit

Es gab vier schwerwiegende unerwünschte Ereignisse (SAEs) im Zusammenhang mit der Studienbehandlung: zwei SAEs mit Hyperglykämie, ein SAE mit steroid-induzierter Psychose und ein SAE mit einer oberen gastrointestinalen Blutung. Alle Ereignisse klangen ab.

Subgruppen-Analysen

Auswirkungen der Zuteilung zu DEXAMETHASON auf die 28-Tage-Mortalität, nach Alter und erhaltener Atemunterstützung bei Randomisierung

Dexamethason

übliche Behandlung

RR (95% KI)

kein Sauerstoff (□ 2 i

= 0,70; p=0,40)

< 70

10/197 (5,1%)

16/462 (3,9%)

_____„________-, 1,31 (0,60–2,83)

> 70 <80

25/114 (21,9%)

35/224 (15,6%)

________1 1,46 (0,88–2,45)

> 80

54/190 (28,4%)

92/348 (26,4%)

1______ 1,06 (0,76–1,49)

Zwischenergebnis

89/501 (17,8%)

145/1034 (14,0%) _

-------- 1,19 (0,91–1,55)

nur Sauerstoff (□2 1

= 2,54; p=0,11)

< 70

53/675 (7,9%)

193/1473 (13,1%) „

0,58 (0,43–0,78)

> 70 <80

104/306 (34,0%)

178/531 (33,5%) ,

0,98 (0,77–1,25)

> 80

141/298 (47,3%)

311/600 (51,8%) ---—

0,85 (0,70–1,04)

Zwischenergebnis

298/1279 (23,3%)

682/2604 (26,2%)

0,82 (0,72–0,94)

mechanische Beatmung (□2 1 = 0,28; p=0,60)

< 70

66/269 (24,5%)

217/569 (38,1%) ~

0,61 (0,46–0,81)

> 70 <80

26/49 (53,1%)

58/104 (55,8%) "

0,85 (0,53–1,34)

> 80

3/6 (50,0%)

8/10 (80,0%) ’

0,39 (0,10–1,47)

Zwischenergebnis

95/324 (29,3%)

283/683 (41,4%)

0,64 (0,51–0,81)

alle Teilnehmer

482/2104 (22,9%)

1140/4321 (25,7%)

0,83 (0,75–0,93)

0 5 OL7B

l!S P P<0,001

Dexamethason übliche Behandlung

besser

besser

Auswirkungen der Zuteilung zu DEXAMETHASON auf die 28-Tage-Mortalität, nach erhaltener Atemunterstützung bei Randomisierung und einer chronischen Krankheit in der Anamnese.

Dexamethason übliche Behandlung

RR (95% KI)

kein Sauerstoff (□ 21 = mit Vorerkrankung ohne Vorerkrankung

Zwischenergebnis

,08; p=0,78)

65/313 (20,8%)

24/188 (12,8%)

89/501 (17,8%)

nur Sauerstoff (□2 1 = 2,05; p=0,15)

mit Vorerkrankung 221/702 (31,5%)

ohne Vorerkrankung 77/577 (13,3%)

Zwischenergebnis 298/1279 (23,3%)

mechanische Beatmung (□2 1 =1,52; p=0,22)

mit Vorerkrankung 51/159 (32,1%)

ohne Vorerkrankung 44/165 (26,7%)

Zwischenergebnis 95/324 (29,3%)

alle Teilnehmer 482/2104 (22,9%)

100/598 (16,7%)

45/436 (10,3%)

145/1034 (14,0%)

1,22 (0,89–1,66)

1,12 (0,68–1,83)

1,19 (0,91–1,55)

481/1473 (32,7%)

201/1131 (17,8%)

682/2604 (26,2%)

0,88 (0,75–1,03)

0,70 (0,54–0,91)

0,82 (0,72–0,94)

150/346 (43,4%)

133/337 (39,5%)

283/683 (41,4%)

0,75 (0,54–1,02)

0,56 (0,40–0,78)

0,64 (0,51–0,81)

1140/4321 (25,7%)

0.5 0.75 1 1.5 2

Dexamethason übliche Behandlung

besser besser

0,83 (0,75–0,93)

P<0,001

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Intramuskuläre Injektionen von Dexamethasonphos­phat führen zu maximalen Plasmakonzentra­tionen von Dexamethason nach 1 Stunde. Dexamethason wird leicht aus dem Gastrointesti­naltrakt resorbiert. Die biologische Halbwertszeit im Plasma beträgt etwa 190 Minuten. Die Bindung von Dexamethason an Plasmaproteine ist geringer als bei den meisten anderen Kortikosteroiden. Dexamethason dringt in Gewebe- und Liquorflüssigkeiten ein. Der Metabolismus des Arzneimittels findet in Niere und Leber und die Ausscheidung über den Urin statt.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Glukokortikoide haben eine geringe akute Toxizität. Daten zur Kanzerogenität und chronischen Toxizität sind nicht verfügbar. Es hat sich gezeigt, dass Beobachtungen zur Genotoxizität durch Artefakte verursacht werden. In Studien zur Reproduktionsto­xizität an Mäusen, Ratten, Hamstern, Kaninchen und Hunden verursachte Dexamethason embryofötale Missbildungen, wie z. B. eine Zunahme der Fälle von Gaumenspalten und Skelettdefekten, Gewichtsabnahme der Thymusdrüse, Milz und Nebenniere, Anomalien in Lunge, Leber und Nieren sowie Wachstumshemmungen. Die Auswertung der postnatalen Entwicklung von Tieren, die in der pränatalen Periode behandelt wurden, zeigte das Auftreten von verminderter Glukosetoleranz und Insulinsensiti­vität, Verhaltensände­rungen und verringertem Gehirn- und Körpergewicht. Bei Männern kann die Fruchtbarkeit aufgrund der Apoptose von Keimzellen und Defekten in der Spermatogenese abnehmen. Die vorhandenen Daten zur weiblichen Fruchtbarkeit sind widersprüchlich.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Kreatinin

Trinatriumcitrat-Dihydrat

Dinatriumedetat-Dihydrat

1M Natriumhydroxi­dlösung (zur pH-Wert Einstellung)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompati­bilitäten

Dexamethason Natriumphosphat ist physikalisch unverträglich mit Daunorubicin, Doxorubicin, Vancomycin, Diphenhydramin (mit Lorazepam und Metoclopramid) und Metaraminolbi­tartrat und darf nicht mit Lösungen gemischt werden, die diese Arzneimittel enthalten. Es ist auch unverträglich mit Doxapram und Glykopyrrolat in Spritzen und mit Ciprofloxacin, Idarubicin und Midazolam in Y-Injektionssystemen (Mischungsver­hältnis 1:1).

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Haltbarkeit der Handelspackung : 2 Jahre

Haltbarkeit nach Verdünnung :

Die physikalisch-chemische Stabilität nach Verdünnung der Injektionslösung in Natriumchlori­dlösung 0,9 %, Glucoselösung 5 % oder Ringer-Lösung wurde für 24 Stunden bei einer Temperatur unter 25 °C und unter Lichtschutz nachgewiesen.

Aus mikrobiologischer Sicht sollte das Produkt sofort verwendet werden. Die Verantwortung für die Lagerzeit/ -bedingungen der gebrauchsfertigen Lösung liegt beim Anwender, wenn diese nicht sofort verabreicht wird.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasampullen Typ I, die jeweils 1 ml oder 2 ml Injektionslösung enthalten.

1 ml Ampullen sind in Packungen zu 10 oder 50 Stück erhältlich.

2 ml Ampullen sind in Packungen zu 10 oder 50 Stück erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung kann mit den folgenden Infusionslösungen verdünnt werden:

Natriumchlori­dlösung 0,9 %

Glucoselösung 5 %

Ringer-Lösung

Nur zum einmaligen Gebrauch. Nicht verwendete Lösung ist zu verwerfen. Es dürfen nur klare, partikelfreie Lösungen verwendet werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

Mehr Informationen über das Medikament Dexamethason Kabi 4 mg/ml Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 141077
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Fresenius Kabi Austria GmbH, Hafnerstraße 36, 8055 Graz, Österreich