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Carbostesin 0,5% - Lösung zur parenteralen Anwendung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Carbostesin 0,5% - Lösung zur parenteralen Anwendung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Carbostesin 0,5 % – Lösung zur parenteralen Anwendung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Ampulle (= 5 ml) enthält: 25 mg Bupivacainhydrochlo­rid

1 ml enthält: 5 mg Bupivacainhydrochlo­rid

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: ca. 3,2 mg Natrium (in Ionen-Form) pro ml bzw. ca. 16 mg Natrium (in Ionen-Form) pro Ampulle (= 5 ml)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

Klare, farblose Lösung, pH-Wert 4,0 – 6,5

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Lokal- und Regionalanästhesie

– bei chirurgischen Eingriffen bei Erwachsenen und Kindern über 12 Jahren oder

– zur Schmerztherapie bei akuten Schmerzen bei Erwachsenen und Kindern über 1 Jahr

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Erwachsene und Jugendliche über 12 Jahre

Die folgende Tabelle dient als Leitfaden für die häufig angewendeten Blockadetechniken bei durchschnittlichen Erwachsenen. Die Zahlen reflektieren den erforderlichen durchschnittlichen Dosisbereich, der zu erwarten ist. Für Faktoren, die spezifische Blockadetechniken betreffen, und für individuelle Anforderungen der Patienten ist Standardliteratur heranzuziehen.

Im Allgemeinen verlangt die Anästhesie in der Chirurgie (z.B. epidurale Verabreichung) höhere Konzentrationen und Dosen. Wird eine weniger intensive Blockade benötigt (z.B. Behandlung von Wehenschmerzen), ist die Verwendung niedrigerer Konzentrationen erforderlich. Das Volumen des verwendeten Arzneimittels beeinflusst das Ausmaß der Verteilung der Anästhesie.

Die Blockadeintensität ist abhängig von der Konzentration:

0,125 % sympathischer Block

0,25 % sympathischer und sensibler Block

0,5 % sympathischer, sensibler und motorischer Block

Bei Anwendung länger dauernder Blockaden, entweder durch Dauerinfusion oder wiederholte Bolusinjektion in dafür vorgesehene Schmerzkatheter, müssen die Risiken für das Erreichen toxischer Plasmakonzentra­tionen oder lokaler Nervenverletzungen bedacht werden.

Die Erfahrung des Arztes und das Wissen um den physischen Zustand eines Patienten sind bei der Berechnung der geeigneten Dosis von Bedeutung. Es soll die niedrigste Dosis verwendet werden, die zu einer wirksamen Anästhesie führt. Bei Beginn und Dauer treten individuelle Unterschiede auf (siehe folgende Tabelle).

Dosierungsempfeh­lungen bei Erwachsenen

Konz.

mg/ml

Volumen ml

Dosis mg

Beginn Minuten

Dauer

Stunden

Anästhesie in der Chirurgie

Lumbal-epidurale

Verabreichung1) bei chirurgischen

Eingriffen

(ca. 0,7–1,5 ml/Segment)

5,0

15 – 30

75 – 150

15 – 30

2 – 3

Lumbal-epidurale

Verabreichung1) bei Kaiserschnitt

5,0

15 – 30

75 – 150

15 – 30

2 – 3

Thorako-epidurale Verabreichung1) 4) bei chirurgischen Eingriffen

2,5

5 – 15

12,5 – 37,5

10 – 15

1,5 – 2

5,0

5 – 10

25 – 50

10 – 15

2 – 3

Caudal-epidurale Blockade1)

2,5

20 – 30

50 – 75

20 – 30

1 – 2

5,0

20 – 30

100 – 150

15 – 30

2 – 3

Große Nervenblockaden2) z.B. Blockade des Plexus brachialis, Femoralisblockade, Ischiadicusblockade

5,0

10 – 30

50 – 150

15 – 30

4 – 8

Feldblockade (kleine Nervenblockaden und Infiltration), z.B.

Ulnarisblockade

5,0

2 – 5

10 – 25

(im Ellbogenbereich)

Radialisblockade

(im Ellbogenbereich)

5,0

10 – 15

50 – 75

Behandlung akuter Schmerzzustände

Lumbal-epidurale Verabreichung (z.B. post-operative Schmerzbehandlun­g): Initialdosis und

2,5

6 – 15;

15 – 37,5;

2 – 5

1 – 2

Intermittierende Injektionen3)

Minimum-

Minimum-

Intervall 30

Intervall 30

Minuten

Minuten

Kontinuierliche Infusion4)

1,255

6 – 10/h

7,5 – 12,5/h

2,5

5 – 7,5/h

12,5 – 18,8/h

Kontinuierliche Infusion, Behandlung von Wehenschmerzen4)

1,255

5 – 10/h

6,25 – 12,5/h

Thorako-epidurale Verabreichung:_

Kontinuierliche Infusion 4)

1,255

5 – 10/h

6,3 – 12,5/h

2,5 4 – 7,5/h 10 – 18,8/h –

Bemerkungen:

1) Dosis beinhaltet Testdosis

2) Die Dosis für eine große Nervenblockade ist an den Verabreichungsort und den Status des Patienten anzupassen.

Interskalene und supraklavikulare Brachialplexus­blockaden können, unabhängig von der verwendeten Lokalanästhesie, mit einer höheren Frequenz schwerer Nebenwirkungen verbunden sein, siehe auch Abschnitt 4.4.

3) Insgesamt <400 mg/24 h.

4) Diese Lösung wird oft für eine epidurale Verabreichung in Kombination mit einem für die Schmerzbehandlung geeigneten Opioid verwendet. Insgesamt <400 mg/24 h.

5) Für die Konzentration von 1,25 mg/ml sind 1 ml (5 mg) auf 4 ml mit Wasser für Injektionszwecke zu verdünnen. Für die Konzentration von 2,5 mg/ml sind 1 ml (5 mg) auf 2 ml mit Wasser für Injektionszwecke zu verdünnen.

Zur Vermeidung einer intravasalen Injektion ist die Aspiration vor und während der Verabreichung der Hauptdosis, die langsam oder aufgeteilt auf mehrere Dosen mit einer Rate von 25–50 mg/min verabreicht werden soll, zu wiederholen. Dabei sind die Vitalfunktionen des Patienten sorgfältig zu überwachen. Der Verbalkontakt ist dabei aufrecht zu erhalten. Vor der Verabreichung einer Epiduralinjektion wird eine vorherige Testdosis von 3–5 ml Bupivacain mit Adrenalinzusatz empfohlen. Eine ungewollte intravasale Injektion kann durch das Ansteigen der Herzfrequenz und eine unbeabsichtigte Intrathekalin­jektion durch Anzeichen einer Spinalblockade erkannt werden. Treten toxische Symptome auf, ist die Injektion sofort zu unterbrechen (siehe Abschnitt 4.8).

Die maximale Einzeldosis soll 2 mg/kg KG oder 150 mg nicht überschreiten.

Die Erfahrungen, die man heute hat, weisen darauf hin, dass 400 mg/24 h von durchschnittlichen Erwachsenen gut vertragen werden.

Kinder im Alter von 1 bis 12 Jahren

Die Lokalanästhesie bei Kindern soll nur durch qualifizierte Ärzte durchgeführt werden, die über Erfahrung bei dieser Patientengruppe und der Technik der Lokalanästhesie verfügen.

Die in der Tabelle angegebenen Dosierungen werden als Leitfaden für die Anwendung bei Kindern betrachtet. Individuelle Unterschiede treten auf. Bei Kindern mit hohem Körpergewicht ist oft eine schrittweise Verminderung der Dosis notwendig und soll auf dem idealen Körpergewicht basieren. Für Faktoren, die spezifische Blockadetechniken betreffen, und für individuelle Anforderungen der Patienten ist Standardliteratur heranzuziehen.

Es soll die geringste erforderliche Dosis verwendet werden.

Dosierungsempfeh­lungen bei Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren

Konz.

Volumen

Dosis

Beginn

Dauer

mg/ml

ml/kg

mg/kg

Minuten

Stunden

Behandlung akuter Schmerzzustände

(per- und

postoperativ)

Caudal-epidurale Verabreichung

2,56)

0,6 – 0,8

1,5 – 2

20 – 30

2 – 6

Lumbal-epidurale Verabreichung

2,56)

0,6 – 0,8

1,5 – 2

20 – 30

2 – 6

Thorako-epidurale Verabreichung 8

2,56)

0,6 – 0,8

1,5 – 2

20 – 30

2 – 6

Feldblockade (z.B.: kleine

2,56)

0,5–2,0

Nervenblockaden und Infiltration),

5

0,5–2,0

Periphere Nervenblockade

2,56)

0,5–2,0

7

(z.B.: ilioinguinal-iliohypogastrisch)

5

0,5–2,0

7

Bemerkungen:

6) Für die Konzentration von 2,5 mg/ml sind 1 ml (5 mg) auf 2 ml mit Wasser für Injektionszwecke zu verdünnen.

7) Der Beginn und die Dauer der peripheren Nervenblockade hängt von der Art der Blockade und der verabreichten Dosis ab.

8) Eine thorako-epidurale Blockade muss durch ansteigende Dosierung verabreicht werden, bis die gewünschte Stärke der Anästhesie erreicht wird.

Bei Kindern ist die Dosis auf dem Körpergewicht basierend bis zu 2 mg/kg zu berechnen.

Um eine intravaskuläre Injektion zu vermeiden, soll eine Aspiration vor der Verabreichung und wiederholt auch während der Verabreichung der Hauptdosis erfolgen. Es soll langsam in ansteigenden Dosierungen injiziert werden, besonders bei der lumbalen und thorako-epiduralen Verabreichung, während die Vitalfunktionen des Patienten konstant und engmaschig überwacht werden.

Peritonsillare Infiltrationen wurden bei Kindern über 2 Jahre mit Bupivacain 2,5mg/ml in einer Dosierung von 7,5 –12,5mg per Tonsille durchgeführt.

Ilioinguinal-iliogastrische Blockaden wurden bei Kindern über 1 Jahr mit Bupivacain 2,5mg/ml in einer Dosierung von 0,1 –0,5ml/kg entsprechend 0,25–1,25mg/kg durchgeführt. Kinder über 5 Jahre haben Bupivacain 5mg/ml in einer Dosierung von 1,25–2mg/kg erhalten.

Zur Penisblockade wurde Bupivacain 5mg/ml in einer Gesamtdosierung von 0,2–0,5ml/kg entsprechend 1–2,5mg/kg verwendet.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Carbostesin ist bei Kindern unter 1 Jahr nicht erwiesen. Es liegen keine ausreichenden Daten vor.

Die Sicherheit und Wirksamkeit von intermittierenden epiduralen Bolusinjektionen oder der Verabreichung durch kontinuierliche Infusion ist nicht erwiesen. Es liegen keine ausreichenden Daten vor.

Patienten mit eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion

Bei eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion können, besonders bei wiederholter Anwendung, erhöhte Plasmaspiegel auftreten. In diesen Fällen wird ein niedriger Dosisbereich empfohlen.

Patienten in reduziertem Allgemeinzustand

Bei Patienten in reduziertem Allgemeinzustand sollen grundsätzlich geringere Dosen angewendet werden.

Ältere PatientenÄltere Patienten

Für ältere Menschen sind Dosierungen individuell unter Berücksichtigung von Alter und Gewicht abzuschätzen.

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Lokalanästhetika des Säureamidtyps oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

– hochgradige Formen von Bradykardie, AV-Block II. und III. Grades und andere Überleitungsstörun­gen

– manifeste Herzmuskelinsuf­fizienz

– schwere Hypotonie

– Parazervikalbloc­kade in der Geburtshilfe

– intravenöse Regionalanästhesie, weil die unbeabsichtigte Verteilung des Lokalanästheti­kums im

gesamten Kreislauf akute systemische, toxische Reaktionen auslösen kann

– Die speziellen Kontraindikationen für Epiduralanästhesie, z.B. Störungen der Blutgerinnung, erhöhter Hirndruck, Hypovolämie, sind zu beachten.

Zusätzlich sind die allgemeinen und speziellen Gegenanzeigen für die verschiedenen Lokal- und Regionalanästhe­sieverfahren zu berücksichtigen.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Lokalanästhetische Verfahren sollten immer in einer technisch und personell vollständig ausgerüsteten Umgebung durchgeführt werden, in der Personal und Arzneimittel für die Überwachung des Patienten und im Notfall für die sofortige Reanimation zur Verfügung stehen. Für die Durchführung großer Blockaden ist vor Injektion des Anästhetikums eine i.v.-Kanüle zu setzen. Ärzte müssen entsprechende Ausbildung und Erfahrung auch hinsichtlich der Diagnose und Behandlung von Nebenwirkungen, systemischer Toxizität oder anderer Komplikationen (siehe Abschnitte 4.8 und 4.9) aufweisen.

Versehentliche intravasale Applikation und hohe Plasmakonzentra­tionen nach Überdosierung und im Zusammenhang mit großen Nervenblockaden (siehe Abschnitt 4.8).

Eine intravasale Applikation ist unbedingt zu vermeiden.

Wie alle Lokalanästhetika kann Bupivacain, wenn es für lokalanästhetische Verfahren eingesetzt wird, die zu hohen Blutkonzentrationen des Arzneimittels führen, akute toxische Wirkungen auf das zentrale Nervensystem und das Herzkreislaufsystem verursachen. Das ist besonders nach ungewollter Intravasalinjektion oder Injektion in einen gefäßreichen Bereich der Fall. Ventrikulararrhyt­hmie, Ventrikularfi­brillation, plötzlicher Herzkreislaufko­llaps und Tod wurden im Zusammenhang mit hohen systemischen Bupivacainkon­zentrationen berichtet.

Große periphere Nervenblockaden können die Anwendung großer Lokalanästheti­kavolumina in gefäßreiche Bereiche oft in der Nähe großer Gefäße implizieren, wobei ein hohes Risiko für eine intravasale Injektion und/oder rasche systemische Resorption besteht, was zu hohen Plasmakonzentra­tionen führen kann.

Es gibt Berichte von Herzstillstand oder Tod im Zusammenhang mit der Anwendung von Bupivacain in der Epiduralanästhesie oder zur Blockade des peripheren Nervensystems. In einigen Fällen war die Wiederbelebung trotz geeigneter Maßnahmen schwierig bis unmöglich.

Besondere Vorsicht ist geboten bei:

Patienten mit Blutgerinnungsstörun­gen. Es ist zu beachten, dass unter Behandlung mit Blutgerinnungshem­mern (Antikoagulantien, wie z.B. Heparin), nichtsteroidalen Antirheumatika oder Plasmaersatzmitteln mit einer erhöhten Blutungsneigung gerechnet werden muss. Außerdem kann eine versehentliche Gefäßverletzung zu ernsthaften Blutungen führen. Gegebenenfalls sollten die Blutungszeit und die aktivierte partielle Thromboplastinzeit (aPTT), der Quicktest und die Thrombozytenzahl überprüft werden. Eine Epiduralanästhesie ist bei Blutgerinnungsstörun­gen kontraindiziert (siehe 4.3).

Patienten, die mit Antiarrhythmika behandelt werden. Patienten, die mit Antiarrhythmika Klasse III (z.B. Amiodaron) behandelt werden, sollten strenge Aufsicht und EKG-Überwachung erhalten, da die Wirkungen auf das Herz additiv sein können.

Patienten mit teilweiser oder vollständiger Blockierung des kardialen Reizleitungssys­tems – aufgrund der Tatsache, dass Lokalanästhetika die atrioventrikuläre Überleitung unterdrücken können.

Patienten mit Leber- oder Nierenfunktion­sstörung. Besonders bei Leberfunktion­sstörungen kann es zur Kumulation kommen. Eine Störung der Leberfunktion, mit reversiblen Erhöhungen von

Alaninaminotran­sferase (ALT), alkalischen Phosphatasen (AP) und Bilirubin, wurde nach wiederholten Injektionen oder Langzeitinfusionen von Bupivacain beobachtet.

Ein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Bupivacain und der Entwicklung einer arzneimittelin­duzierten Leberschädigung („drug-induced liver injury“, DILI) wurde in einigen Literaturberichten berichtet, insbesondere bei Langzeitanwendung. Während die Pathophysiologie dieser Reaktion undeutlich bleibt, hat das sofortige Absetzen von Bupivacain zu einer schnellen klinischen Besserung geführt. Wenn während der Verabreichung von Bupivacain Anzeichen einer Leberfunktion­sstörung festgestellt werden, sollte das Präparat abgesetzt werden.

Schwangere Patientinnen gegen Ende der Schwangerschaft.

Ältere Patienten und Patienten in schlechtem Allgemeinzustand.

Eine Injektion in ein entzündlich verändertes Gebiet ist ebenfalls zu vermeiden.

Kinder sollten Dosen erhalten, die ihrem Alter und ihrem Gewicht entsprechen.

Bestimmte lokalanästhetische Verfahren können unabhängig vom verwendeten Anästhetikum ernste Nebenwirkungen hervorrufen, z.B.:

– Zentralnervöse Blockaden können, besonders bei Hypovolämie, kardiovaskuläre Depression auslösen. Epiduralanästhe­sie muss bei Patienten mit gestörter Herz-Kreislauf-Tätigkeit mit Vorsicht angewandt werden.

Epiduralanästhesie kann zu Hypotonie und Bradykardie führen. Das Risiko solcher Nebenwirkungen kann durch Injektion eines Vasopressors reduziert werden. Hypotonie ist umgehend, bei Bedarf wiederholt mit Sympathomimetika i.v. zu behandeln.

- Retro- und peribulbäre Injektionen können in sehr seltenen Fällen den Subarachnoidalraum des Gehirns erreichen und vorübergehend Blindheit, Herz-Kreislauf-Kollaps, Apnoe, Konvulsionen etc. auslösen.

Retro- und peribulbäre Injektionen von Lokalanästhetika beinhalten ein geringes Risiko bleibender Augenmuskeldys­funktion. Hauptursachen dafür sind ein Trauma und/oder lokale toxische Effekte an Muskeln und/oder Nerven.

Das Ausmaß solcher Gewebsreaktionen hängt vom Grad des Traumas, der Konzentration des Lokalanästhetikums und der Wirkdauer auf das Gewebe ab. Daher sollte, wie bei allen Lokalanästhetika, die niedrigstmögliche Konzentration und Dosis verwendet werden.

Vasokonstriktoren und andere Additiva können Gewebsreaktionen verstärken und sollten nur nach strenger Indikationsstellung angewandt werden.

– Bei Injektionen in die Kopf- und Halsregionen kann es passieren, dass ungewollt eine Arterie getroffen wird und selbst bei niedriger Dosierung Zerebralsymptome verursacht werden.

– Wird Bupivacain intraartikulär injiziert, ist bei Verdacht auf ein kürzlich erfolgtes größeres intraartikuläres Trauma oder, wenn durch das chirurgische Verfahren eine größere rauhe Oberfläche innerhalb des Gelenkes erzeugt wurde, Vorsicht geboten, weil das die Resorption verstärken und zu einer höheren Plasmakonzentration führen kann.

– Es gab Fälle von Chondrolyse bei Patienten, die eine post-operative kontinuierliche intraartikuläre Infusion von Lokalanästhetika erhalten haben. Die Mehrzahl der berichteten Fälle betraf das Schultergelenk. Aufgrund zahlreicher zusätzlicher Einflussfaktoren und der Widersprüchlichkeit in der wissenschaftlichen Literatur in Bezug auf den Wirkmechanismus konnte ein kausaler Zusammenhang nicht hergestellt werden. Die intraartikuläre kontinuierliche Infusion ist keine zugelassene Indikation für Carbostesin.

Beim Erkennen erster Anzeichen von Nebenwirkungen ist die Lokalanästhetikazufuhr sofort zu unterbrechen. Es muss Vorsorge getroffen werden für:Beim Erkennen erster Anzeichen von Nebenwirkungen ist die Lokalanästheti­kazufuhr sofort zu unterbrechen. Es muss Vorsorge getroffen werden für:

a) die Gabe einer Infusionslösung durch die Anlage eines intravenösen Zuganges (i.v. -Verweilkanüle).

b) die Bereitstellung von spezifischen Notfallmedika­menten: Sauerstoff, Diazepam i.v. bei Krämpfen; Atropin bzw. Sympathomimetika i.v. (Alupent, Akrinor) bei kardiovaskulären Intoxikationen, Calcium, Adrenalin (Suprarenin), Glucocorticoid (entsprechend 1000 mg Prednisolon) bei allergischen Reaktionen.

c) die Bereitstellung eines Instrumentariums zur kardio-pulmonalen Reanimation (Beatmungsbeutel, Absaugeinrichtung, Sauerstoff, etc.).

Kinder und Jugendliche:

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Carbostesin ist bei Kindern unter 1 Jahr nicht erwiesen. Es liegen keine ausreichenden Daten vor.

Die Verwendung von Bupivacain zur intra-artikuären Blockade ist bei Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren nicht dokumentiert.

Die Verwendung von Bupivacain zur großen Nervenblockade ist bei Kindern im Alter von 1 bis 12 Jahren nicht dokumentiert.

Bei einer Epiduralanästhesie sollten Kindern ansteigende Dosierungen ihrem Alter und Gewicht entsprechend verabreicht werden, da vor allem eine Epiduralanästhesie, die thorakal-epidural verabreicht wird, zu schwerer Hypotension und Atemdepression führen kann.

Natrium (in Ionen-Form)

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium in Ionen-Form pro Ampulle (= 5 ml), d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bupivacain ist mit Vorsicht zu verwenden bei Patienten, die andere Lokalanästhetika oder zu Lokalanästhetika vom Amid-Typ strukturverwandte Arzneimittel, z.B. bestimmte Antiarrhythmika wie Lidocain, Mexiletin und Tocainid erhalten, da die systemischen toxischen Wirkungen additiv sind.

Spezifische Wechselwirkun­gsstudien mit Bupivacain und Klasse III Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron) wurden nicht durchgeführt, dennoch ist Vorsicht geboten (siehe auch Abschnitt 4.4).

Die Wirkung nicht depolarisierender Muskelrelaxanzien wird durch Bupivacain verlängert.

Die gleichzeitige Gabe gefäßverengender Arzneimittel führt zu einer längeren Wirkdauer von Bupivacain.

Bupivacain weist eine sehr hohe Plasmaeiweißbindung auf. Desipramin, Pethidin, Phenytoin und Chinidin verdrängen Bupivacain aus seiner Proteinbindung und erhöhen damit seine Toxizität.

Die Kardiotoxizität von Bupivacain kann durch Betablocker und Calciumkanalblocker erhöht werden, da Bupivacain den Calciumeinstrom in den Herzmuskel hemmt.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung von Carbostesin in der Frühschwangerschaft soll nur unter strengster Nutzen-RisikoAbschätzung erfolgen, da im Tierversuch fruchtschädigende Wirkungen beobachtet worden sind und mit einer Anwendung von Carbostesin am Menschen während der Frühschwangerschaft keine Erfahrungen vorliegen.

Als mögliche Komplikation des Einsatzes von Bupivacain in der Geburtshilfe ist das Auftreten einer arteriellen Hypotension bei der Mutter anzusehen.

Bei der Gabe von Bupivacain bei der Geburt (Epiduralanästhe­sie) sind beim Neugeborenen dosisabhängige Grade von Zyanose und neurologische Auffälligkeiten aufgetreten.

StillzeitStillzeit

Wie andere Lokalanästhetika kann Bupivacain in sehr geringen Mengen in die Muttermilch gelangen. Hinsichtlich der Sicherheit und Unbedenklichkeit liegen keine Erkenntnisse vor.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Neben der direkten anästhetischen Wirkung können Lokalanästhetika eine sehr geringfügige Wirkung auf die Mentalfunktion und das Koordinationsver­mögen auch bei Fehlen offenbarer ZNS-Toxizität haben und vorübergehend das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Bis zum Abklingen der Wirkung sollen keine Fahrzeuge gelenkt und keine Maschinen bedient werden.

4.8 Nebenwirkungen

Allgemein

Das Nebenwirkungsprofil von Carbostesin ist ähnlich wie das anderer lang wirksamer Lokalanästhetika. Nebenwirkungen, die durch das Arzneimittel selbst verursacht werden, sind schwer zu unterscheiden von den physiologischen Wirkungen der Nervenblockade (z.B. Blutdruckabfall, Bradykardie) und von den Nebenwirkungen, die direkt (z.B. Nerventrauma) oder indirekt (z.B. Epiduralabszess) durch den Nadeleinstich verursacht werden.

Die Schädigung von Nerven ist eine seltene aber wohl bekannte Folge von Regionalanästhesie, besonders von Epiduralanästhesie.

Die Häufigkeit der Nebenwirkungen ist wie folgt definiert: Sehr häufig (>1/10), häufig (>1/100, <1/10), gelegentlich (>1/1.000, <1/100), selten (>1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Herzerkrankungen

Häufig: Bradykardie

Selten: Herzstillstand, Herzarrhythmie

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen

Häufig: Parästhesie, Schwindel

Gelegentlich: Anzeichen und Symptome von ZNS-Toxizität (Konvulsionen, Circumoralparästhe­sie, Taubheitsgefühl der Zunge, Hyperakusis, Sehstörungen, Bewusstlosigkeit, Tremor, leichte Benommenheit, Tinnitus, Dysarthrie)

Selten: Neuropathie, periphere Nervenverletzung, Arachnoiditis, Parese und Paraplegie

Augenerkrankungen

Selten: Diplopie, postoperative Ptosis

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Selten: Hörstörungen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Selten: Atemdepression, Atemstillstand

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Sehr häufig: Übelkeit

Häufig: Erbrechen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Sehr häufig: Miktionsstörungen

Häufig: Urinretention

Endokrine Erkrankungen bzw. Stoffwechsel- und Ernährungsstörun­gen

Sehr selten: Maligne Hyperthermie

Gefäßerkrankungen

Sehr häufig: Hypotonie

Häufig: Hypertonie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr selten: Lokale Gefäßschädigung und Intimareizung, Thrombophlebitis

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Allergische Reaktionen, anaphylaktische Reaktion/Schock

Akute systemische Toxizität

Systemische Toxizitätsreak­tionen betreffen vor allem das zentrale Nervensystem (ZNS) und das Herzkreislaufsys­tem. Solche Reaktionen werden durch hohe Blutkonzentrationen des Lokalanästhetikums verursacht, die aufgrund von (versehentlicher) Intravasalinjek­tion, Überdosierung und außergewöhnlich rascher Resorption aus stark gefäßreichen Bereichen auftreten können (siehe Abschnitt 4.4). ZNS-Reaktionen sind bei allen Lokalanästhetika vom Amid-Typ gleich, sowohl quantitativ als auch qualitativ.

Zentralnervöse Symptome

Eine ZNS-Toxizität ist eine stufenweise Reaktion mit Symptomen und Anzeichen zunehmenden Schweregrades. Die ersten Zeichen sind im Allgemeinen Circumoralparästhe­sie, Taubheitsgefühl in der Zunge, Benommenheit, gesteigertes Hörempfinden, Tinnitus und Sehstörungen. Schluckstörung, Muskelzucken oder Tremor sind schwerere Anzeichen und Vorboten des Auftretens allgemeiner Krämpfe. Diese Anzeichen dürfen nicht als neurotisches Verhalten missdeutet werden. Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle können folgen und können wenige Sekunden bis einige Minuten dauern. Hypoxie und Hypercapnie treten aufgrund der erhöhten Muskelaktivität zusammen mit einer Atemfunktionsstörung infolge von Krämpfen rasch auf. In schweren Fällen kann ein Atemstillstand auftreten. Azidose, Hyperkalämie, Hypocalcämie und Hypoxie verstärken und verlängern die toxischen Wirkungen von Lokalanästhetika.

Eine Erholung erfolgt durch Rückverteilung des Lokalanästhetikums aus dem zentralen Nervensystem und folgender Metabolisierung und Exkretion. Wenn nicht große Mengen des Arzneimittels verabreicht wurden, kann die Erholung rasch erfolgen.

Kardiovaskuläre SymptomeKardiovaskuläre Symptome

Kardiovaskuläre systemische Toxizität kann in schweren Fällen auftreten und wird im Allgemeinen durch Toxizitätszeichen auf das ZNS angekündigt. Bei Patienten, die stark sediert sind oder die eine Allgemeinanästhesie erhalten, können diese Prodromalsymptome auf das ZNS fehlen. Hypotonie, Bradykardie, Arrhythmie und sogar Herzstillstand können als Resultat hoher systemischer Konzentrationen von Lokalanästhetika auftreten, aber in seltenen Fällen trat ein Herzstillstand ohne prodromale ZNS-Wirkungen auf.

Kinder und Jugendliche:

Die Nebenwirkungen bei Kindern sind ähnlich denen bei Erwachsenen, doch können bei Kindern frühe Anzeichen einer Lokalanästheti­katoxizität in Fällen, in denen die Blockade während einer Allgemeinanästhesie gegeben wird, schwer festzustellen sein.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Im Fall einer Überdosierung tritt systemische Toxizität aufgrund des langsamen Anstiegs der Konzentration des Lokalanästhetikums im Blut ca. 15 – 60 Minuten nach Injektion auf. Systemische Toxizität betrifft hauptsächlich das ZNS und das Herz-Kreislaufsystem (siehe Abschnitt 4.8).

Ungewollte intravasale Injektionen von Lokalanästhetika können unmittelbare (innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten) systemische Toxizitätsreak­tionen verursachen.

Behandlung einer akuten ToxizitätBehandlung einer akuten Toxizität

Treten Anzeichen einer akuten systemischen Toxizität auf, ist die Lokalanästheti­kazufuhr sofort zu unterbrechen und die ZNS-Symptome (Krämpfe, ZNS-Depression) müssen umgehend unter geeigneter Unterstützung der Atmung und der Verabreichung von krampflösenden Arzneimitteln behandelt werden.

Tritt ein Kreislaufstillstand auf, hat eine sofortige kardiopulmonale Wiederbelebung zu erfolgen.

Optimale Sauerstoffzufuhr, künstliche Beatmung, Unterstützung des Kreislaufs und die Behandlung einer Azidose sind von lebenswichtiger Bedeutung.

Bei Auftreten einer Kreislaufdepression (Hypotonie, Bradykardie) ist eine geeignete Behandlung mit intravenösen Flüssigkeiten, einem Vasopressor, inotropen Substanzen und/oder einer Lipidemulsion zu erwägen. Kinder haben Dosen zu erhalten, die ihrem Alter und Gewicht entsprechen.

Im Falle eines Herzstillstands können länger dauernde Wiederbelebun­gsmaßnahmen erforderlich sein.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Anästhetika, Lokalanästhetika, Amide, Bupivacain,

ATC-Code: N01BB01

Bupivacainhydrochlo­rid (Carbostesin) ist ein lang wirksames Lokalanästhetikum vom Säureamid-Typ mit sowohl anästhetischer als auch analgetischer Wirkung. Bei hohen Dosen ruft es eine chirurgische Anästhesie hervor, bei niedrigen Dosen hingegen eine sensorische Blockade (Analgesie) mit weniger ausgeprägter motorischer Blockade.

Der Eintritt und die Dauer der lokalanästhetischen Wirkung von Bupivacain sind abhängig von der Dosis und vom Verabreichungsort.

Bupivacain verursacht wie andere Lokalanästhetika eine reversible Blockade der Impulsweiterleitung entlang der Nervenfasern durch Verhinderung des Einstroms der Natriumionen durch die Zellmembran der Nervenfasern. Die Natriumkanäle der Nervenmembranen werden für die Moleküle des Lokalanästhetikums als Rezeptor angesehen. Lokalanästhetika können auf andere erregbare Membranen ähnlich wirken, z.B. im Gehirn und Myokard. Erreichen sehr große Mengen des Arzneimittels die systemische Zirkulation, können im ZNS und Herzkreislaufsystem Anzeichen und Symptome einer Toxizität auftreten.

ZNS-Wirkungen (siehe Abschnitt 4.8) treten im Allgemeinen vor kardiovaskulären Wirkungen auf, da die zentralnervöse systemische Toxizität bei niedrigeren Plasmakonzentra­tionen auftritt. Direkte Wirkungen von Lokalanästhetika auf das Herz umfassen langsame Reizweiterleitung, negativen Inotropismus und evtl. Herzstillstand.

Indirekte kardiovaskuläre Wirkungen (Hypotonie, Bradykardie) können nach epiduraler Verabreichung abhängig vom Ausmaß der gleichzeitigen sympathischen Blockade auftreten.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Das Ausmaß der (nicht erwünschten) Absorption und die Plasmakonzentration von Bupivacain hängen von der Dosis, der Art der Verabreichung und der Vaskularisierung des Gewebes, in das injiziert wird, ab.

Bupivacain zeigt eine vollständige und zweiphasige Resorption aus dem Epiduralraum mit Halbwertszeiten der zwei Phasen im Bereich von 7 Minuten und 6 Stunden. Die langsame Resorption ist der limitierende Faktor der Eliminierung von Bupivacain, was erklärt, warum die auftretende Eliminationshal­bwertszeit nach epiduraler Verabreichung länger ist als nach i.v. Verabreichung.

Ein Anstieg der Gesamtplasmakon­zentration wurde während kontinuierlicher Epiduralinfusion beobachtet. Das wird auf einen postoperativen Anstieg des alpha-1-sauren Glykoproteins zurückgeführt. Die ungebundene, d.h. pharmakologisch aktive Konzentration ist vor und nach dem operativen Eingriff gleich.

Verteilung

Bupivacain hat einen pKa von 8,2 und einen Verteilungsko­effizienten von 346 (25°C n-Octanol/Phosphat­puffer pH 7,4).

Die Gesamtplasmacle­arance von Bupivacain beträgt 0,58 l/Min, das Verteilungsvolumen im Fließgleichgewicht 73 l, die terminale Halbwertszeit 2,7 h und das hepatische Extraktionsver­hältnis nach i.v. Verabreichung 0,38. Die Plasmaeiweißbindung (hauptsächlich an alpha-1-saures Glykoprotein) beträgt 96 %. Die Clearance von Bupivacain erfolgt fast gänzlich durch Metabolisierung in der Leber und ist gegen Veränderungen der intrinsischen Leberenzymfunktion empfindlicher als gegen Veränderung der Leberperfusion.

Biotransformation

Bupivacain wird hauptsächlich in der Leber metabolisiert, überwiegend durch Cytochrom P4503A4 vermittelte aromatische Hydroxilierung zu 4-Hydroxibupivacain und N-Dealkylierung zu PPX. Etwa 1 % des Bupivacain wird in 24 Stunden unverändert im Urin ausgeschieden und ca. 5 % als PPX. Die Plasmakonzentra­tionen von PPX und 4-Hydroxibupivacain sind im Vergleich zur Muttersubstanz während und nach kontinuierlicher Verabreichung von Bupivacain gering.

Die Metaboliten haben eine geringere pharmakologische Aktivität als Bupivacain.

Elimination

Nach Epiduralanwendung werden ca. 0,2 % Bupivacain unverändert, ca. 1 % PPX und ca. 0,1 % 4-Hydroxibupivacain mit dem Harn ausgeschieden.

Schwangerschaft und Stillzeit

Bupivacain überwindet die Plazentaschranke leicht und das Gleichgewicht hinsichtlich der ungebundenen Konzentration wird rasch erreicht. Das Ausmaß der Plasmaprotein­bindung im Fötus ist geringer als bei der Mutter, was beim Fötus zu geringeren Gesamtplasmakon­zentrationen als bei der Mutter führt, die freien Konzentrationen sind jedoch die gleichen.

KinderKinder

Bei Kindern ist die Pharmakokinetik ähnlich wie die bei Erwachsenen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Tierversuchen wurden nach Gabe hoher Bupivacaindosen toxische Wirkungen auf das Zentralnervensystem und das kardiovaskuläre System beobachtet.

Reproduktionsto­xizität: Bupivacain passiert die Plazenta mittels einfacher Diffusion und erreicht auch im Fetus pharmakologisch wirksame Konzentrationen. Kontrollierte Studien über mögliche Effekte von Bupivacain auf den Embryo/Fetus während einer Exposition von Frauen in der Schwangerschaft liegen nicht vor.

Aufgrund des Anwendungsgebietes und der Dauer der therapeutischen Anwendung des Arzneimittels wurden keine Kanzerogenitätsstu­dien mit Bupivacain durchgeführt.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Natriumchlorid

Natriumhydroxid/Sal­zsäure (ad pH 4,0 – 6,5)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten

Die Löslichkeit von Bupivacain ist bei einem pH > 6,5 begrenzt. Das ist beim Zufügen von alkalischen Lösungen, d.h. Carbonaten, zu berücksichtigen, da ein Niederschlag auftreten kann.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

5 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25°C lagern. Nicht einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

OPC-Ampullen aus farblosem Borosilikatglas 5 Ampullen zu 5 ml

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Handhabung der OPC-(one-point-cut-)Ampullen

Farbiger Punkt nach oben! Im Farbiger Punkt nach oben!

Ampullenspieß befindliche Lösung Ampullenspieß nach unten abbrechen. durch Klopfen oder Schütteln nach unten fließen lassen.

Die Lösungen enthalten keine Konservierungsstof­fe und müssen daher sofort nach Öffnen des Behältnisses verwendet werden. Nicht aufgebrauchte Lösungen verwerfen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Aspen Pharma Trading Limited

3016 Lake Drive,

Citywest Business Campus,

Dublin 24,

Irland

8. ZULASSUNGSNUMMER

Z.Nr.: 14209

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 13. August 1969

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 17. September 2012

10. STAND DER INFORMATION

Februar 2021

Mehr Informationen über das Medikament Carbostesin 0,5% - Lösung zur parenteralen Anwendung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 14209
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Aspen Pharma Trading Limited, Lake Drive, Citywest Business Campus 3016, 24 Dublin, Irland