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Budo-San 2 mg/Sprühstoß - Rektalschaum - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Budo-San 2 mg/Sprühstoß - Rektalschaum

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Budo-San 2mg/Sprühstoß Rektalschaum

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Sprühstoß von 1,2 g Schaum enthält 2 mg Budesonid.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:

Ein Sprühstoß Budo-San enthält 600,3 mg Propylenglycol, 8,4 mg Cetylalkohol und 15,1 mg Cetylstearylalkohol (Bestandteil von emulgiertem Wachs).

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1

3. DARREICHUNGSFORM

Rektalschaum, Druckbehältnis

Weißer bis weiß-gräulicher, cremiger, fester Schaum

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Akutbehandlung der Colitis ulcerosa, die auf das Rektum und das Colon sigmoideum beschränkt ist.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene über 18 Jahren:

1 Sprühstoß zu 2 mg Budesonid täglich

Kinder und Jugendliche

Budo-San 2 mg/ Sprühstoß Rektalschaum sollte bei Kindern auf Grund der geringen Erfahrung in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Art der Anwendung

Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum kann morgens oder abends verabreicht werden.

Der Behälter wird zuerst mit einem Applikator versehen und anschließend etwa 15 Sekunden lang kräftig geschüttelt, bevor der Applikator so tief in das Rektum eingeführt wird, wie es dem Patienten bequem möglich ist. Es ist zu beachten, dass die Dosierung nur dann ausreichend genau ist, wenn der Pumpkopf möglichst senkrecht nach unten weist. Um eine Dosis Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum zu verabreichen, wird der Pumpkopf ganz heruntergedrückt und langsam wieder losgelassen. Nach Verabreichung des Sprühstoßes sollte der Applikator 10 bis 15 Sekunden lang in Position gehalten werden, bevor er aus dem Rektum herausgezogen wird.

Die besten Ergebnisse werden erreicht, wenn der Darm vor der Anwendung von Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum entleert wird.

Die Dauer der Anwendung bestimmt der behandelnde Arzt. Im Allgemeinen klingt der akute Schub nach 6 bis 8 Wochen ab. Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum sollte über diesen Zeitraum hinaus nicht angewendet werden.

4.3 Gegenanzeigen

Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum darf nicht angewendet werden bei Patienten mit:

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile,

– Leberzirrhose

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Eine Behandlung mit Budo-San 2mg/Sprühstoß Rektalschaum führt zu niedrigeren systemischen Steroidspiegeln als eine konventionelle orale Glucocorticoid­therapie mit systemisch wirkenden Glucocorticoiden. Die Umstellung von einer anderen Glucocorticoid­therapie kann daher zu einem Wiederauftreten von Symptomen führen, die im Zusammenhang mit den veränderten systemischen Glukokortikoid­spiegeln stehen.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn der Patient unter einer der nachfolgend genannten Erkrankungen leidet: Tuberkulose, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Osteoporose, peptischem Ulkus, Glaukom, Katarakt oder bei familiär gehäuft aufgetretenem Diabetes oder Glaukom, oder anderen Zuständen bei denen Glucocorticoide Nebenwirkungen haben können.

Insbesondere wenn das Arzneimittel über längere Zeit in höheren Dosen angewendet wird, ist besonders zu beachten, dass systemische Glucocorticoid-Nebenwirkungen auftreten können wie z. B. Cushing-Syndrom, Nebennierensup­pression, Wachstumsverzöge­rung, verminderte Knochenmineral­dichte, Katarakt, Glaukom und vielfältige psychiatrische / das Verhalten beeinflussende Wirkungen (siehe Abschnitt 4.8).

Infektionen

Die Unterdrückung von Entzündungsre­aktionen und des Immunsystems erhöht die Anfälligkeit für Infektionen und deren Schweregrad. Das Risiko einer Verschlimmerung von Bakterien-, Pilz-, Amöben- und Virusinfektionen während einer Glucocorticoid­therapie muss beachtet werden. Das klinische Bild kann oft atypisch sein. Schwere Infektionen wie Sepsis und Tuberkulose können maskiert werden und daher ein fortgeschrittenes Stadium erreichen, bevor sie erkannt werden.

Windpocken

Auf Windpocken muss besonders geachtet werden, da diese normalerweise leicht verlaufende Erkrankung bei immunsupprimierten Patienten einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen kann. Patienten, die diese Erkrankung noch nicht durchgemacht haben, sollten dazu angehalten werden, engen Kontakt zu Personen mit Windpocken oder Gürtelrose (Herpes zoster) zu vermeiden. Bei konkreter Ansteckungsgefahr sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Bei der Behandlung von Kindern müssen die Eltern entsprechend informiert werden.

Eine passive Immunisierung mit Varicella-zoster-Immunglobulin (VZIG) ist bei allen nicht immunen Patienten, die systemisch wirksame Glucocorticoide erhalten oder in den letzten 3 Monaten erhalten haben, angezeigt, wenn sie sich mit Windpocken angesteckt haben könnten. Die Immunisierung sollte innerhalb von 10 Tagen nach Exposition durchgeführt werden. Wenn sich die Diagnose Windpocken (Varizellenin­fektion) bestätigt, bedarf die Erkrankung umgehender, spezieller Behandlung. Die Glucocorticoid­therapie sollte nicht beendet werden, die Dosis muss möglicherweise erhöht werden.

Masern

Patienten mit einem beeinträchtigten Immunsystem, die mit Masern in Kontakt gekommen sind, sollten so schnell wie möglich nach der Exposition normales Immunglobulin erhalten.

Impfstoffe

Lebendimpfstoffe dürfen nicht an Personen, die unter einer Dauerbehandlung mit Glucocorticoiden stehen, verabreicht werden. Die Antikörperbildung nach Verabreichung anderer Impfstoffe kann verringert sein.

Patienten mit Leberfunktion­sstörungen

Auf Grund von Erfahrungen mit Patienten, die an einer primär biliären Zirrhose (PBC) im Spätstadium mit Leberzirrhose erkrankt waren, muss bei allen Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion mit erhöhter systemischer Verfügbarkeit von Budesonid gerechnet werden.

Bei Patienten mit Lebererkrankungen ohne Leberzirrhose war Budesonid in einer täglichen oralen Dosis von 9 mg jedoch sicher und gut verträglich. Daher ist eine spezielle Dosierungsempfeh­lung für Patienten mit Lebererkrankungen ohne Leberzirrhose oder nur geringfügig beeinträchtigter Leberfunktion nicht erforderlich.

Sehstörung

Bei der systemischen und topischen Anwendung von Glucocorticoiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Glucocorticoide gemeldet wurden.

Andere

Glucocorticoide können zu einer Supprimierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HPA) – Achse führen und die Stressreaktion vermindern. Aus diesem Grund sollte bei Operationen oder anderen Stresssituationen gleichzeitig ein systemisch wirksames Glucocorticoid gegeben werden.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Ketoconazol oder anderen CYP3A4-Inhibitoren sollte vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Dieses Arzneimittel enthält 600,3 mg Propylenglycol pro Sprühstoß. Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.

Cetylalkohol und Cetylstearylal­kolhol können örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Pharmakodynamische Interaktionen

Herzglykoside

Die Glykosidwirkung kann durch Kaliummangel verstärkt werden.

Saluretika

Die Kaliumausscheidung kann verstärkt werden.

Pharmakokinetische Interaktionen

Cytochrom P450

- CYP3A4 – Inhibitoren

Bei einer gleichzeitigen Behandlung mit CYP3A-Inhibitoren einschließlich Cobicistathaltiger Produkte ist mit einem erhöhten Risiko systemischer Nebenwirkungen zu rechnen. Die Kombination sollte vermieden werden, es sei denn, der Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko systemischer Nebenwirkungen der Glucocorticoide; in diesem Fall sollten die Patienten im Hinblick auf systemische Glucocorticoid-Nebenwirkungen überwacht werden.

Die gleichzeitige orale Gabe von einmal täglich 200 mg Ketoconazol erhöhte die Plasmakonzentra­tionen von Budesonid (Einzeldosis 3 mg) um ca. das 6-fache. Bei Einnahme von Ketoconazol etwa 12 Stunden nach der Einnahme von Budesonid erhöhten sich die Konzentrationen um ca. das 3-fache. Da die Datenlage keine Dosierungsempfeh­lung erlaubt, sollte diese Kombination vermieden werden.

Wahrscheinlich können auch andere starke CYP3A4 – Inhibitoren wie Ritonavir, Itraconazol, Clarithromycin und Grapefruitsaft die Plasmakonzentration von Budesonid erhöhen. Daher sollte eine gleichzeitige Einnahme vermieden werden.

- CYP3A4 – Induktoren

Wirkstoffe wie Carbamazepin und Rifampicin, die CYP3A4 induzieren, können sowohl die systemische als auch die lokale Verfügbarkeit von Budesonid an der Darmschleimhaut reduzieren. Eine Anpassung der Budesonid-Dosierung kann erforderlich sein.

- CYP3A4 – Substrate

Wirkstoffe, die durch CYP3A4 metabolisiert werden, stehen in Konkurrenz zu Budesonid. Wenn die konkurrierende Substanz eine höhere Affinität zu CYP3A4 hat, kann dies zu erhöhten BudesonidPlas­makonzentrati­onen führen. Falls Budesonid stärker an CYP3A4 bindet, kann es zu einem Anstieg des Plasmaspiegels der konkurrierenden Substanz kommen. Eine Anpassung der Dosis der konkurrierenden Substanz kann dann notwendig werden.

Bei Frauen, die gleichzeitig Östrogene oder orale Kontrazeptiva eingenommen haben, wurde über erhöhte Plasmaspiegel und eine verstärkte Wirkung von Glucocorticoiden berichtet. Diese Wechselwirkung wurde jedoch nicht nach Einnahme niedrig dosierter Kombinationskon­trazeptiva beobachtet.

Da die Nebennierenrin­denfunktion durch die Behandlung mit Budesonid unterdrückt sein kann, kann ein ACTH Stimulationstest zur Diagnose einer Hypophyseninsuf­fizienz falsche Ergebnisse anzeigen (niedrige Werte).

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Eine Anwendung in der Schwangerschaft sollte vermieden werden, es sei denn, es liegen überzeugende Gründe für die Behandlung mit Budo-San Rektalschaum vor. Es liegen nur wenige Daten zum Ausgang der Schwangerschaft bei Anwendung von oral verabreichtem Budesonid beim Menschen vor. Obwohl Daten über die inhalative Anwendung von Budesonid bei einer großen Anzahl von schwangeren Frauen keine Hinweise auf eine nachteilige Wirkung ergaben, liegt die maximale Plasmakonzentration von Budesonid während einer Behandlung mit Budo-San Rektalschaum vermutlich höher als nach inhalativ angewendetem Budesonid. In Tierstudien verursachte Budesonid, wie auch andere Glucocorticoide, Anomalien in der Entwicklung des Fötus (siehe auch Abschnitt 5.3). Die klinische Relevanz für den Menschen ist unklar.

Stillzeit

Budesonid geht in die Muttermilch über (Daten zur inhalativen Anwendung liegen vor). Bei Anwendung von therapeutischen Dosen von Budo-San Rektalschaum sind jedoch nur geringe Auswirkungen auf den Säugling zu erwarten. Die Entscheidung für das Stillen oder Abstillen bzw. über einen Verzicht auf die Budesonidtherapie muss sorgfältig gegen den Nutzen des Stillens für das Kind und den Nutzen der Therapie für die Frau abgewogen werden.

Fertilität

Es sind keine Daten über die Wirkung von Budesonid auf die Fertilität beim Menschen verfügbar. In Tierstudien wurde die Fertilität unter der Gabe von Budesonid nicht beeinträchtigt (siehe Abschnitt 5.3).

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es wurden keine Studien zum Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig: (> 1/10)

Häufig: (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: (> 1/1.000 bis < 1/100)

Selten: (> 1/10.000 bis < 1/1.000)

Sehr selten: (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Systemorganklas­sen

Häufigkeit nach MedDRA-Konvention

Nebenwirkung

Stoffwechsel- und

Ernährungsstörun­gen

Häufig

Cushing-Syndrom, z. B. mit Vollmondgesicht, Stammfettsucht, verminderte Glucosetoleranz, Diabetes mellitus, Hypertonie, Natriumretention mit Ödembildung, vermehrte Kaliumausscheidung, Inaktivität bzw. Atrophie der Nebennierenrinde, Striae rubrae, Steroidakne, Störung der Sexualhormonse­kretion

(z. B. Amenorrhoe, Hirsutismus, Impotenz)

Sehr selten

Wachstumsverzöge­rung bei Kindern

Augenerkrankungen

Selten

Glaukom, Katarakt, verschwommenes Sehen (siehe auch

Abschnitt 4.4)

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig

Dyspepsie

Gelegentlich

Magen- oder

Zwölffingerdar­mgeschwür

Selten

Pankreatitis

Sehr selten

Obstipation

Erkrankungen des

Immunsystems

Häufig

Erhöhung des Infektionsrisikos

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Häufig

Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelschwäche und -zuckungen, Osteoporose

Selten

Osteonekrose

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig

Kopfschmerzen

Sehr selten

Pseudotumor cerebri einschließlich

Papillenödem bei Jugendlichen

Psychiatrische Erkrankungen

Häufig

Depressionen, Gereiztheit, Euphorie

Gelegentlich

Psychomotorische Hyperaktivität, Angst

Selten

Aggression

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Häufig

Allergisches Exanthem, Petechien, verzögerte Wundheilung, Kontaktdermatitis

Selten

Ekchymosen

Gefäßerkrankungen

Sehr selten

Erhöhung des Thromboserisikos, Vaskulitis (Entzugssyndrom nach Langzeittherapie)

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Brennen im Enddarm und Schmerzempfindung

Sehr selten

Müdigkeit, Unwohlsein

Die folgenden Nebenwirkungen wurden zusätzlich in klinischen Studien mit Budo-San Rektalschaum berichtet (Häufigkeit: gelegentlich): Appetitsteigerung, Anstieg der Blutsenkungsges­chwindigkeit, Leukozytose, Übelkeit, Bauchschmerzen, Blähungen, Missempfindungen im Bauchraum, Analfissur, aphthöse Stomatitis, häufiger Stuhldrang, Rektalblutung, Anstieg der Transaminasen (GOT, GPT), Anstieg der Cholestaseparameter (GGT, AP), Anstieg der Amylase, Veränderung des Cortisols, Harnwegsinfek­tionen, Schwindel, Störung der Geruchswahrnehmung, Schlaflosigkeit, vermehrtes Schwitzen, Asthenie, Zunahme des Körpergewichtes.

Die meisten der in dieser Fachinformation aufgeführten Nebenwirkungen können auch bei Behandlungen mit anderen Glucocorticoiden auftreten.

Gelegentlich können Nebenwirkungen auftreten, die typisch für systemisch wirksame Glucocorticoide sind. Diese Nebenwirkungen hängen von der Dosis, der Behandlungsdauer, einer gleichzeitigen oder vorher durchgeführten Behandlung mit anderen Glucocorticoiden und der individuellen Empfindlichkeit ab.

Einige dieser Nebenwirkungen wurden nur nach Langzeitanwendung von oral verabreichtem Budesonid beobachtet.

Generell ist das Nebenwirkungsrisiko für Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum auf Grund der lokalen Wirkung niedriger als bei der Gabe von systemisch wirksamen Glucocorticoiden.

Verschlimmerung oder Wiederauftreten von Krankheitsmani­festationen außerhalb des Darms (besonders an Haut und Gelenken) können bei der Umstellung von systemisch wirksamen Glucocorticoiden auf das lokal wirksame Budesonid auftreten.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Bisher sind keine Fälle einer Überdosierung mit Budesonid bekannt.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Intestinale Antiphlogistika, Corticosteroide mit lokaler Wirkung, ATC-Code: A07EA06

Der genaue Wirkmechanismus von Budesonid bei der Behandlung der Colitis ulcerosa/Prok­tosigmoiditis ist noch nicht vollständig geklärt. Ergebnisse aus klinischpharma­kologischen und anderen kontrollierten klinischen Studien geben starke Hinweise darauf, dass Budesonid hauptsächlich über lokale Angriffspunkte im Darm wirksam ist. Budesonid ist ein Glucocorticoid mit einer hohen lokalen entzündungshem­menden Wirkung.

Bei einer Dosierung von 2 mg rektal appliziertem Budesonid führt Budesonid zu nahezu keiner Suppression der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrin­denachse.

Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum zeigt bis zu der untersuchten Tagesdosis von 4 mg Budesonid/Tag nahezu keinen Einfluss auf die Cortisol-Plasmaspiegel.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach oraler Gabe beträgt die systemische Verfügbarkeit von Budesonid ca. 10 %. Nach rektaler Verabreichung sind die Flächen unter den Konzentration­szeitkurven etwa um 1,5 -mal höher als nach oraler Gabe (historische Kontrolle). Die Spitzenspiegel werden bei der Verabreichung von Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum im Mittel nach 2–3 Stunden erreicht.

Verteilung

Budesonid hat ein hohes Verteilungsvolumen (ca. 3 l/kg). Die Plasmaprotein­bindung beträgt durchschnittlich 85 – 90 %.

Biotransformation

Budesonid wird in der Leber intensiv (ca. 90 %) zu Metaboliten mit schwacher Glucocorticoid­wirkung verstoffwechselt. Verglichen mit Budesonid beträgt die Glucocorticoid­wirkung der Hauptmetaboliten 6ß-Hydroxybudesonid und 16a-Hydroxyprednisolon weniger als 1 %.

Elimination

Die durchschnittliche terminale Eliminationshal­bwertszeit beträgt nach oraler Gabe ca. 3 – 4 Stunden. Die mittlere Clearance für Budesonid beträgt ca. 10 – 15 l/min, gemessen mit der HPLC-Methode.

Ausbreitung

In einer szintigraphischen Untersuchung mit Technetium-markiertem Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum bei Patienten mit Colitis ulcerosa wurde eine Ausbreitung des Schaums im gesamten Sigmoid gezeigt.

Spezielle Patientengruppen (Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion)

In Abhängigkeit von Art und Schwere der Lebererkrankung kann die Metabolisierung von Budesonid verringert sein.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Präklinische Untersuchungen an Hunden haben gezeigt, das Budo-San 2 mg/Sprühstoß Rektalschaum lokal gut vertragen wird.

Präklinische Daten aus akuten, subchronischen und chronischen toxikologischen Studien mit Budesonid zeigten eine Atrophie der Thymusdrüsen und der Nebennierenrinde und eine Reduktion insbesondere der Lymphozyten. Diese Effekte waren weniger oder im selben Ausmaß ausgeprägt wie bei anderen Glucocorticoiden beobachtet. Diese steroidalen Auswirkungen könnten ebenfalls beim Menschen relevant sein.

Budesonid zeigte in einer Reihe von In-vitro – und In-vivo-Tests keine mutagenen Wirkungen.

In chronischen Studien bei Ratten mit Budesonid wurde eine leicht erhöhte Anzahl an basophilen Leberfoci beobachtet. In Kanzerogenitätsstu­dien wurde eine erhöhte Inzidenz von primären hepatozellulären Neoplasien, Astrozytomen (bei männlichen Ratten) und Mammatumoren (bei weiblichen Ratten) beobachtet. Diese Tumore entstehen wahrscheinlich aufgrund spezifischer Steroid Rezeptor Aktivität, erhöhte metabolische Belastung der Leber und anabole Effekte, welche auch von anderen Glucocorticoiden bei Studien an Ratten bekannt sind. Die Befunde stellen einen Klasseneffekt dar. Es wurden nie ähnliche Auswirkungen auf den Menschen, weder in klinischen Studien noch bei Spontanreporten, für Budesonid beobachtet.

Im Allgemeinen lassen präklinische Daten keine spezielle Gefährdung für den Menschen basierend auf konventionellen Studien auf Sicherheit, Pharmakologie, wiederholte Dosis-Toxizität, Genotoxitität und karzinogenes Potential erkennen.

Bei schwangeren Tieren hat Budesonid wie andere Glucocorticoide gezeigt, dass es zu Abnormalitäten in der fötalen Entwicklung führen kann. Die Bedeutung für den Menschen wurde noch nicht ermittelt (siehe Abschnitt 4.6).

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Cetylalkohol

emulgiertes Wachs gereinigtes Wasser Natriumedetat Macrogolsteary­lether Propylenglycol

Citronensäure-Monohydrat

Treibgas: N-Butan, Isobutan und Propan

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch: 4 Wochen

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.

Der Behälter steht unter Druck und enthält brennbares Treibmittel.

Vor Sonnenbestrahlung und Temperaturen über 50 °C schützen. Den Behälter auch wenn er leer ist, nicht durchstechen oder verbrennen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Druckbehältnis aus Aluminium mit Messventil zusammen mit 14 Applikatoren aus PVC für die Verabreichung des Schaums, die mit dickflüssigem Paraffin und weißer Vaseline überzogen sind und 14 Plastikbeutel zur hygienischen Entsorgung der Applikatoren.

Packungsgrößen:</e­m>

Originalpackung mit 1 Druckbehältnis, enthält mindestens 14 Sprühstöße zu je 1,2 g Rektalschaum

Originalpackung mit 2 Druckbehältnis, enthalten mindestens 2 × 14 Sprühstöße zu je 1,2 g Rektalschaum

Klinikpackung mit 1 Druckbehältnis, enthält mindestens 14 Sprühstöße zu je 1,2 g Rektalschaum

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Dr. Falk Pharma GmbH

Leinenweberstr. 5

79108 Freiburg

Deutschland

Tel.: +49 (0) 761 1514–0

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–28553

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 03.09.2009

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 15.06.2011

10. STAND DER INFORMATION

09.2020

Mehr Informationen über das Medikament Budo-San 2 mg/Sprühstoß - Rektalschaum

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28553
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur einmaligen Abgabe auf aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Dr. Falk Pharma GmbH, Leinenweberstraße 5, 79108 Freiburg, Deutschland