Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Bisostad 10 mg Filmtabletten
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Bisostad 5 mg Filmtabletten
Bisostad 10 mg Filmtabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Tablette enthält 5 mg Bisoprololhemifumarat.
Jede Tablette enthält 10 mg Bisoprololhemifumarat.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Filmtablette.
Die Tablette ist hell rosa, rund, bikonvex, mit Bruchrille an beiden Seiten und auf einer Seite mit „BSL5“ geprägt.
Die Tablette ist gelb bis orange, rund, bikonvex mit beidseitiger Bruchrille und der Prägung „BLS10“ auf einer Seite.
Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
– Essentielle Hypertonie
– Angina pectoris
Bisostad wird angewendet bei Erwachsenen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Essentielle Hypertonie
Die empfohlene Dosis beträgt 1× täglich 5 mg Bisoprolol.
Bei leichteren Formen der Hypertonie (diastolischer Blutdruck bis zu 105 mm Hg) kann die Behandlung mit einmal täglich 2,5 mg ausreichend sein.
Bei Bedarf kann die Dosis auf 1× täglich 10 mg erhöht werden.
Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.
Die maximal empfohlene Dosis beträgt 1× täglich 20 mg.
Angina Pectoris
Die empfohlene Dosis beträgt 1× täglich 5 mg Bisoprolol.
Bei Bedarf kann die Dosis auf 1× täglich 10 mg erhöht werden.
Eine weitere Dosiserhöhung ist nur in Ausnahmefällen gerechtfertigt.
Die maximal empfohlene Dosis beträgt 1× täglich 20 mg.
Patienten mit Nierenfunktionsstörung
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen leichter oder mittlerer Ausprägung ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin Clearance < 20 ml/min bzw. Serumkreatininspiegel ca. 4,0 – 5,0 mg/100 ml) ist die Dosis besonders vorsichtig zu steigern und 10 mg einmal täglich nicht zu übersteigen. Da einige Daten darauf hinweisen, dass Bisoprolol nicht durch Dialyse entfernt wird, benötigen Patienten nach einer Dialyse keine zusätzliche Dosis.
Patienten mit Leberfunktionsstörung
Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen leichter oder mittlerer Ausprägung ist eine Dosisanpassung nicht erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung soll die Dosis 10 mg einmal täglich nicht übersteigen.
Ältere Patienten (> 65 Jahre)
Gewöhnlich ist keine Dosisanpassung erforderlich. Es wird empfohlen, mit der geringst möglichen Dosis zu beginnen.
Kinder und Jugendliche
Zu diesem Arzneimittel gibt es keine Erfahrungen bei Kindern und Jugendlichen, daher kann die Anwendung nicht empfohlen werden.
Art der Anwendung
Bisostad Tabletten sind zum Einnehmen.
Die Filmtabletten sind unzerkaut möglichst morgens mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.
Die Einnahme kann unabhängig von einer Mahlzeit erfolgen.
Abbruch der Behandlung
Die Behandlung mit Bisoprolol ist gewöhnlich eine Langzeittherapie.
Die Behandlung soll nicht abrupt abgebrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.4).
4.3 Gegenanzeigen
Bisoprolol darf nicht angewendet werden bei:
– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Bisoprolol oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
– Akuter Herzinsuffizienz oder während einer Dekompensation der Herzinsuffizienz, die eine i.v.-Therapie mit inotropen Substanzen erfordert.
– Kardiogenem Schock
– AV Block II. oder III. Grades (ohne Herzschrittmacher)
– Sinusknotensyndrom (Sick Sinus Syndrom)
– Sinuatrialem Block
– Symptomatischer Bradykardie
– Symptomatischer Hypotonie
– schwerem Asthma bronchiale oder schwerer chronisch-obstruktiver Atemwegserkrankung
– Spätstadien der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit oder Raynaud-Syndrom
– Unbehandeltem Phäochromocytom (siehe Abschnitt 4.4)
– Metabolischer Azidose
– Gleichzeitiger Anwendung von Floctafenin und Sultoprid (siehe auch Abschnitt 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Andere Formulierungen von Arzneimitteln, die Bisoprolol enthalten, werden zur Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz verwendet. Die Verwendung von ß-Blockern bei dieser
Indikation bedarf einer sehr vorsichtigen Vorgangsweise und sollte mit einer sehr strengen Titrationsphase begonnen werden. In dieser Phase sind sukzessive Dosissteigerungen notwendig, die mit dem vorliegenden Arzneimittel nicht möglich sind. Dieses Arzneimittel soll daher nicht für die Behandlung von chronischer Herzinsuffizienz verwendet werden.
Zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol ist eine regelmäßige Überwachung erforderlich, insbesondere bei der Behandlung von älteren Patienten.
Die Bisoprolol-Therapie sollte ohne zwingende Indikation nicht abrupt beendet werden, insbesondere bei Patienten mit Angina pectoris, da es zu einer vorübergehenden Verschlechterung der Herzerkrankung führen kann.
Bisoprolol darf nur mit Vorsicht angewendet werden bei:
– Herzinsuffizienz als Begleiterkrankung der indizierten Hypertonie und Angina pectoris.
– Bronchospasmen.
– Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten: Symptome einer Hypoglykämie können verschleiert werden. Während der Behandlung mit Bisoprolol sind die Blutzuckerwerte zu kontrollieren.
– Patienten mit Lebererkrankungen (siehe auch Abschnitt 4.2).
– Patienten mit Nierenerkrankungen (siehe auch Abschnitt 4.2).
– Strengem Fasten.
– laufender Desensibilisierungstherapie: Wie auch andere ß-Blocker kann Bisoprolol sowohl die Sensitivität gegenüber Allergenen als auch die Schwere von anaphylaktischen Reaktionen verstärken. Epinephrin zeigt hierbei nicht immer die gewünschte therapeutische Wirkung.
– AV-Block I. Grades.
– Prinzmetal-Angina: ß-Blocker können die Anzahl und Dauer von Angina pectoris-Anfällen bei Patienten mit Prinzmetal-Angina erhöhen.
– Peripherer arterieller Verschlusskrankheit (Verstärkung der Beschwerden insbesondere bei Therapiebeginn möglich).
Bei Patienten, die eine Vollnarkose bekommen, reduziert die ß-Blockade die Häufigkeit von Arrhythmien und Myokardischämie während der Einleitung der Narkose, der Intubation und der postoperativen Zeit.
Gegenwärtig wird empfohlen eine ß -Blockade perioperativ aufrecht zu halten.
Der Anästhesist muss über eine ß -Blockade informiert sein, da mögliche Interaktionen mit anderen Arzneimitteln zu Bradyarrhythmien, Abschwächung der Reflextachykardie und verminderten Kompensationsreflexen bei Blutverlusten führen können. Falls es notwendig sein sollte die ß -Blocker-Therapie vor einer Operation abzusetzen, soll dies graduell erfolgen und ca. 48 Stunden vor der Anästhesie abgeschlossen sein.
Bei Asthma bronchiale oder anderen chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, die Symptome verursachen können, sollte eine begleitende bronchodilatatorische Therapie erfolgen.
Gelegentlich kann eine Zunahme des Atemwegwiderstandes bei Patienten mit Asthma auftreten und daher eine Dosiserhöhung des ß2-Sympathomimetikums erforderlich machen.
Bei Patienten mit einer Psoriasis, auch in der Anamnese, soll die Verordnung von ß-Blockern (z.B. Bisoprolol) nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden.
Bei Patienten mit einem Phäochromozytom darf Bisoprolol erst nach Blockade der AlphaRezeptoren verabreicht werden.
Die Behandlung mit Bisoprolol kann die Symptome einer Thyreotoxikose verschleiern.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Kontraindizierte Kombinationen:
- Floctafenin: ß-Blocker können die kompensatorischen, kardiovaskulären Reaktionen auf eine Floctafenin-induzierte Hypotonie oder einen Floctafenin-induzierten Schock hemmen.
- Sultoprid: Bisoprolol darf nicht gleichzeitig mit Sultoprid angewendet werden, da dies zu einem erhöhten Risiko einer ventrikulären Arrhythmie führt.
Eine gleichzeitige Anwendung wird nicht empfohlen mit:
- Calciumantagonisten vom Verapamil-Typ und zu einem geringeren Teil vom Diltiazem-Typ: Negative Beeinflussung der Kontraktilität, und der atrio-ventrikulären Erregungsleitung. Eine intravenöse Verabreichung von Verapamil bei Patienten, die eine ß-Blocker-Therapie erhalten, kann zu einer schweren Hypotonie und einem AV Block führen.
- Zentral wirksame Antihypertensiva wie Clonidin und andere (z.B. Methyldopa, Moxonodin, Rilmenidin): Eine gleichzeitige Anwendung von zentral wirksamen Antihypertensiva kann eine Herzinsuffizienz durch eine Erniedrigung des zentralen Sympatikotonus verschlechtern (Reduzierung der Herzfrequenz und Herzminutenvolumen, Vasodilatation). Ein abruptes Absetzen, insbesondere vor dem Einstellen der ß-Blocker-Therapie, kann das Risiko einer „Rebound Hypertonie“ erhöhen.
Gleichzeitige Anwendung nur mit Vorsicht bei:
- Klasse-I-Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecainid, Propafenon): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit und der negativ inotropen Wirkung.
- Calciumantagonisten des Dihydropyridin Typ wie Felodipin und Amlodipin: Eine gleichzeitige Anwendung kann das Risiko der Hypotonie erhöhen und ein erhöhtes Risiko einer weiteren Abnahme der ventrikulären Pumpfunktion bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann nicht ausgeschlossen werden.
- Klasse-III-Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron): Mögliche Verstärkung der Wirkung auf die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit.
- Parasympathikomimetika: Eine gleichzeitige Anwendung kann die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit verlängern und das Risiko einer Bradykardie erhöhen.
- Topische Betablocker (z.B. Augentropfen zur Glaukom-Behandlung) können den systemischen Effekt von Bisoprolol verstärken.
- Insulin und orale Antidiabetika: Verstärkung des blutzuckersenkenden Effektes. Blockade der ß-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie verschleiern.
- Narkosemittel: Abschwächung der Reflextachykardie und erhöhtes Risiko einer Hypotonie (weitere Information zu Vollnarkose siehe Abschnitt 4.4).
- Digitalisglykoside: Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlängerung der atrioventrikulären Überleitungszeit.
- Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR): NSAR können die hypotensive Wirkung von Bisoprolol reduzieren.
- ß-Sympathomimetika (z.B. Isoprenalin, Dobutamin): Eine Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwächung beider Substanzen führen.
- Sympathomimetika welche ß- und a-adrenerge Rezeptoren erregen (z.B. Noradrenalin, Adrenalin): In Kombination mit Bisoprolol können die a-Rezeptor vermittelten vasokonstriktorischen Effekte dieser Wirkstoffe demaskiert werden und infolge zu Blutdrucksteigerung und verstärkter Claudicatio intermittens führen. Diese Wechselwirkungen treten häufiger mit nicht selektiven ß-Blockern auf.
- Antihypertensiva: Eine gleichzeitige Anwendung mit Antihypertensiva oder mit anderen Arzneimitteln, die ein Blutdruck verminderndes Potenzial haben (z.B. trizyklische Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine, Baclofen) kann das Hypotonie-Risiko erhöhen.
- Epinephrin: Zur Behandlung von allergischen Reaktionen können höhere Dosen von Epinephrin notwendig sein (siehe Abschnitt 4.4).
- Ergotaminderivate: Verstärkung peripherer Durchblutungsstörungen
- Jodhaltige Kontrastmittel: ß-Blocker können die kompensatorischen, kardiovaskulären Reaktionen auf eine Hypotonie oder einen Schock, verursacht durch jodhaltige Kontrastmittel, hemmen.
Bei gleichzeitiger Anwendung ist zu beachten:
- bei Mefloquin besteht ein erhöhtes Risiko für Bradykardien.
- bei Monoaminooxidase-Hemmern (außer MAO-B Hemmer) kommt es zu einem erhöhten hypotensiven Effekt der Betablocker, aber auch zu einem gesteigerten Risiko der hypertensiven Krise.
- bei Kortikosteroiden: Verringerung der antihypertensiven Wirkung aufgrund von Wasser- und Natriumretention.
- bei Rifampicin: Leichte Verkürzung der Halbwertszeit von Bisoprolol durch Induktion von Arzneimittel-metabolisierenden Leberenzymen. Normalerweise ist keine Dosisanpassung erforderlich.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft:
Die pharmakologischen Wirkungen von Bisoprolol können sich negativ auf Schwangerschaft und/oder Fetus/Neugeborenes auswirken. Im Allgemeinen vermindern ß-Blocker die Plazentaperfusion, wodurch es zu intrauterinen Wachstumsstörungen, bis hin zum Tod des Feten, Fehlgeburten oder vorzeitigen Wehen kommen kann. Unerwünschte Ereignisse (z.B. Hypoglykämie und Bradykardie) können sowohl beim Fetus als auch beim Neugeborenen auftreten. Wenn die Behandlung mit einem Betablocker erforderlich ist, so sind ß1-selektive Betablocker zu bevorzugen.
Bisoprolol ist in der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung einzusetzen. Ist eine Therapie mit Bisoprolol erforderlich, so müssen die uteroplazentare Durchblutung und das Wachstum des Ungeborenen kontrolliert werden. Bei negativen Auswirkungen auf Schwangerschaft oder Fetus sind Therapiealternativen zu erwägen. Das Neugeborene muss sorgfältig überwacht werden. Symptome einer Hypoglykämie und Bradykardie treten in der Regel innerhalb der ersten 3 Lebenstage auf.
Stillzeit:
Ob Bisoprolol in die Muttermilch des Menschen übergeht, ist nicht bekannt. Die Anwendung von Bisoprolol in der Stillzeit wird daher nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
In einer Studie mit Patienten mit koronarer Herzkrankheit zeigte Bisoprolol keine Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit. Trotzdem kann aufgrund der blutdrucksenkenden Wirkung von Bisoprolol und der individuell unterschiedlich auftretenden Reaktionen auf das Arzneimittel die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.
Dies sollte besonders zu Beginn der Behandlung mit Bisoprolol sowie bei Änderungen der Medikation und im Zusammenwirken mit Alkohol berücksichtigt werden.
4.8 Nebenwirkungen
Die beschriebenen Nebenwirkungen sind im Allgemeinen den pharmakologischen Eigenschaften von ß-Blockern zuzuschreiben.
Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert: sehr häufig (> 1/10); häufig (> 1/100, < 1/10); gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100); selten (> 1/10.000, < 1/1.000); sehr selten (< 1/10.000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: Auftreten von antinukleären Antikörpern mit speziellen klinischen Symptomen wie Lupus-Syndrom, die nach Absetzen der Behandlung verschwinden.
Psychiatrische Erkrankungen:
Gelegentlich: Schlafstörungen, Depressionen
Selten: Alpträume, Halluzinationen
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Schwindelgefühl*, Kopfschmerz*, Schwitzen*
Selten: Synkope
Augenerkrankungen:
Selten: verminderter Tränenfluss (beim Tragen von Kontaktlinsen zu beachten)
Sehr selten: Konjunktivitis
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:
Selten: Hörstörungen
Herzerkrankungen:
Gelegentlich: AV-Erregungsstörungen, Verschlechterung schon bestehender
Herzinsuffizienz, Bradykardie
Gefäßerkrankungen:
Häufig: Kältegefühl und Taubheit in den Extremitäten, Raynaud-Syndrom, Verstärkung einer bestehenden Claudicatio intermittens, Hypotonie
Gelegentlich: orthostatische Hypotonie
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Gelegentlich: Bronchospasmus bei Patienten mit Bronchialasthma oder obstruktiven Atemwegserkrankungen in der Anamnese.
Selten: allergische Rhinitis
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Bauchschmerzen und Obstipation.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Selten: Hepatitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen (Jucken, Flush, Exanthem)
Sehr selten: ß-Blocker können eine Psoriasis auslösen, verschlechtern oder zu psoriasiformen Exanthemen führen, Haarausfall
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Arthropathie
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Selten: Potenzstörungen
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig: Müdigkeit* Gelegentlich: Asthenie
Untersuchungen:
Selten: Erhöhung der Triglyzeride, Erhöhung der Leberenzyme (GOT, GPT), Hypoglykämie Einzelne Fälle von Hyperglykämie, Hyperbilirubinämie, Hyperkaliämie, Leukozytopenie, Thrombozytopenie und Agranulozytose wurden beobachtet.
Ein Fall von Hyperurikämie während der Behandlung mit Bisoprolol ist aufgetreten.
* Diese Erscheinungen treten insbesondere zu Beginn der Behandlung auf. Sie sind leichterer Art und verschwinden in der Regel innerhalb von 1 bis 2 Wochen nach Behandlungsbeginn.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5 1200 WIEN ÖSTERREICH Fax: + 43 (0) 50 555 36207 Website:
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
Die häufigsten Anzeichen der Überdosierung eines ß-Blockers sind Bradykardie, Hypotonie, Bronchospasmen, akute Herzinsuffizienz, Erregungsleitungsstörungen sowie Hypoglykämie. Die Empfindlichkeit gegenüber hohen Bisoprolol-Einzeldosen zeigt eine große interindividuelle Streuung.
Therapie bei Überdosierung
Bei einer Überdosierung sollte die Behandlung mit Bisoprolol gestoppt und mit einer supportiven und symptomatischen Behandlung begonnen werden. Die Resorption von Bisoprolol im Gastrointestinaltrakt muss verhindert werden. Magenspülung oder Gabe von Aktivkohle und ein Laxans können angewendet werden. Die Atmung muss überwacht werden und, falls notwendig, ist eine künstliche Beatmung einzuleiten. Die wenigen zur Verfügung stehenden Daten lassen auf eine sehr schlechte Dialysierbarkeit von Bisoprolol schließen. Basierend auf den erwarteten pharmakologischen Wirkungen und den Empfehlungen für andere ß-Blocker, sollten die folgenden allgemeinen Maßnahmen ergriffen werden, falls klinisch erforderlich.
Bradykardie: Intravenöse Gabe von Atropin oder Orciprenalin langsam i.v. bis zum Wirkungseintritt. Bei unzureichender Wirkung kann vorsichtig Isoprenalin oder eine andere positiv chronotrop wirkende Substanz gegeben werden. Gegebenenfalls kann ein Herzschrittmacher notwendig sein.
Hypotonie: Intravenöse Gabe von Flüssigkeit und gefäßverengenden Substanzen. Auch die Gabe von Glucagon i.v. kann sinnvoll sein.
AV-Block (II. oder III. Grades): Die Patienten sollten sorgfältig überwacht und einer Infusionsbehandlung mit Isoprenalin unterzogen werden. Falls angebracht sollte ein Herzschrittmacher gelegt werden.
Akute Verschlechterung der Herzinsuffizienz: Intravenöse Gabe von Diuretika, positiv inotropen Arzneimitteln sowie Vasodilatatoren.
Bronchospasmen: Bronchialerweiternde Arzneimittel wie z.B. Isoprenalin, ß2-Sympathomimetika und/oder Aminophyllin.
Hypoglykämie: Intravenöse Gabe von Glucose.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Beta-Adrenozeptorantagonisten, selektivATC-Code: C07 AB07
Wirkmechanismus
Bisoprolol ist ein hochselektiver ßl-Adrenozeptorblocker ohne intrinsische sympathomimetische Aktivität und ohne relevante membranstabilisierende Eigenschaften. Bisoprolol weist nur eine geringe Affinität zu den ß2-Rezeptoren der glatten Muskulatur der Bronchien und Gefäße bzw. zu den ß2-Rezeptoren der metabolischen Stoffwechselregulation auf. Daher ist im Allgemeinen nicht mit einer Beeinflussung des Atemwegwiderstandes sowie der ß2-Rezeptor-vermittelten Stoffwechselvorgänge durch Bisoprolol zu rechnen. Die ß1-Selektivität von Bisoprolol geht über den therapeutischen Dosisbereich hinaus.
Bisoprolol hat keine wesentliche negativ inotrope Wirkung.
Bisoprolol entfaltet seine maximale Wirkung 3–4 Stunden nach der Einnahme. Auf Grund der Halbwertszeit von 10 – 12 Stunden wirkt Bisoprolol 24 Stunden lang.
Die maximale blutdrucksenkende Wirkung von Bisoprolol wird im Allgemeinen nach 2 Wochen erreicht.
Bisoprolol senkt bei akuter Gabe bei Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit ohne chronische Herzinsuffizienz die Herzfrequenz und das Schlagvolumen und somit das Herzzeitvolumen und den Sauerstoffverbrauch. Bei chronischer Gabe sinkt der initial erhöhte periphere Widerstand. Unter anderem wird die Abnahme der Plasmareninaktivität als möglicher Wirkungsmechanismus der Blutdrucksenkung diskutiert.
Die Blockade der kardialen ß1-Rezeptoren schwächt die Reaktion auf sympathoadrenerge Reize ab. Dies führt zu einer Abnahme der Herzfrequenz und Kontraktilität und somit zu einer Verminderung des kardialen Sauerstoffverbrauchs, also zum erwünschten Effekt bei Patienten mit Angina pectoris und Herzinsuffizienz.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Bisoprolol wird nahezu vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert. Zusammen mit einem sehr geringen First-Pass-Metabolismus in der Leber führt dies zu einer hohen Bioverfügbarkeit von etwa 90%. Maximale Plasmaspiegel werden 2 – 4 Stunden nach oraler Aufnahme erreicht.
Die Plasmaproteinbindung von Bisoprolol beträgt rund 30%. Das Verteilungsvolumen liegt bei 3,5 l/kg.
Bisoprolol wird über zwei Wege aus dem Körper entfernt, 50% werden in der Leber zu inaktiven Metaboliten umgewandelt, die dann über die Nieren ausgeschieden werden. Die verbleibenden 50% werden in unveränderter Form über die Nieren ausgeschieden. Da die Elimination zu gleichen Teilen über die Niere und Leber erfolgt, ist bei Patienten mit Leberoder Nierenfunktionseinschränkung keine Dosisanpassung erforderlich.
Bei Patienten mit mit schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung sollte eine Tagesdosis von 10 mg Bisoprolol nicht überschritten werden ( siehe Abschnitt 4.2)
Die Plasmaeliminationshalbwertszeit von 10–12 Stunden bewirkt eine 24-Stunden-Wirksamkeit bei einmal täglicher Verabreichung.
Die totale Clearance beträgt etwa 15 l/Stunde.
Die Kinetik von Bisoprolol ist linear und altersunabhängig.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Genotoxizität, Mutagenität und Karzinogenität erbrachten die präklinischen Daten keinen Hinweis auf eine besondere Gefährdung des Menschen.
Wie alle ß-Blocker wirkt Bisoprolol in hohen Dosen maternaltoxisch (verringerte Nahrungsaufnahme und verringertes Körpergewicht) und embryo-/fetotoxisch (erhöhtes Vorkommen von Resorptionen, verringertes Geburtsgewicht der Nachkommenschaft, retardierte physische Entwicklung), aber nicht teratogen.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern:
mikrokristalline Cellulose
Calciumhydrogenphosphat
vorverkleisterte Maisstärke
Crospovidon
hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat
Filmüberzug:
Hypromellose
Macrogol 400
Titandioxid (E171)
Eisenoxid gelb (E172)
Eisenoxid rot (E 172)
6.2 Inkompatibilitäten
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre in PVC/PE/PVDC-Al Blisterpackung im Aluminium-Beutel.
2 Jahre in PVC/PE/PVDC-Al Blisterpackung ohne Aluminium-Beutel.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
20 oder 50 Tabletten in PVC/PE/PVDC/Al Blisterpackung mit oder ohne Aluminium-Beutel.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
1–24130
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 6. Juli 2001
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 23. Oktober 2014
10. STAND DER INFORMATION
September 2020
Mehr Informationen über das Medikament Bisostad 10 mg Filmtabletten
Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-24130
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
STADA Arzneimittel GmbH, Muthgasse 36/2, 1190 Wien, Österreich