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Betahistin Arcana 16 mg - Tabletten - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Betahistin Arcana 16 mg - Tabletten

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Betahistin Arcana 16 mg – Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Jede Tablette enthält 16 mg Betahistin-Dihydrochlorid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:

Jede Tablette enthält 140 mg Lactose-Monohydrat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette.

Weiße oder fast weiße, runde Tablette mit der Prägung B16 auf einer Seite und einer Bruchkerbe auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Meniere-Syndrom, entsprechend folgender Triade an Hauptsymptomen:

– Schwindel (inklusive Übelkeit / Erbrechen)

– Gehörverlust (Schwerhörigkeit)

– Tinnitus

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene (einschließlich ältere Personen): Die Initialdosis beträgt 1 Tablette dreimal täglich, vorzugsweise zusammen mit den Mahlzeiten. Die Erhaltungsdosis liegt im Allgemeinen zwischen 24 – 48 mg täglich.

Die Dosierung sollte je nach Ansprechen individuell angepasst werden. Eine Besserung stellt sich manchmal erst nach ein paar Wochen der Behandlung ein. Gute Behandlungser­gebnisse werden mitunter erst nach ein paar Monaten erzielt.

Es gibt Anzeichen dafür, dass eine sofortige Behandlung bei Krankheitseintritt ein Fortschreiten der Erkrankung oder Hörverlust in späteren Krankheitsphasen verhindern kann.

Patienten mit Nierenfunktion­sstörung

Es gibt keine spezifischen klinischen Daten in dieser Patientengruppe, aber anhand Post-MarketingErfah­rungen ist bei Patienten mit Nierenfunktion­sstörungen keine Dosisanpassung erforderlich.

Patienten mit Leberfunktion­sstörung

Es gibt keine spezifischen klinischen Daten in dieser Patientengruppe, aber anhand Post-MarketingErfah­rungen ist bei Patienten mit Leberfunktion­sstörungen keine Dosisanpassung erforderlich.

Ältere Menschen

Obwohl für diese Patientengruppe nur begrenzt Daten aus klinischen Studien vorliegen, leitet sich aus umfangreichen Post-Marketing-Erfahrungen ab, dass im Alter keine Dosisanpassung erforderlich ist.

Kinder und Jugendliche

Dieses Arzneimittel wird nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren empfohlen, da keine ausreichenden Daten zu Sicherheit und Wirksamkeit vorliegen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Betahistin Arcana kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Allerdings kann Betahistin Arcana leichte Magenbeschwerden verursachen (siehe Abschnitt 4.8). Die Einnahme mit dem Essen kann helfen, diese Beschwerden zu reduzieren.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Phäochromozytom.

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Patienten mit Bronchialasthma und peptischem Ulkus in der Anamnese müssen während der Therapie sorgfältig überwacht werden.

Betahistin Arcana enthält Lactose-Monohydrat. Patienten mit der seltenen hereditären GalactoseInto­leranz, totalem Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Es wurden keine in vivo- Wechselwirkun­gsstudien durchgeführt. Basierend auf in vitro- Daten ist keine in vivo- Inhibition von Cytochrom P450-Enzymen zu erwarten.

In vitro -Daten deuten auf eine Hemmung des Betahistin-Metabolismus durch Arzneimittel, die die Monoaminoxidase (MAO) hemmen, einschließlich Subtyp MAO-B (z.B. Selegilin). Bei gleichzeitiger Anwendung von Betahistin mit MAO-Hemmern (einschließlich selektive MAO-B-Hemmer) ist daher Vorsicht geboten.

Da Betahistin ein Histamin-Analogon ist, kann eine Wechselwirkung zwischen Betahistin und Antihistaminika theoretisch die Wirkung eines dieser Arzneimittel beeinflussen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft:

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Betahistin bei Schwangeren vor.

Tierexperimentelle Studien ergaben bei klinisch relevanter therapeutischer Exposition keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionsto­xizität. Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Betahistin während der Schwangerschaft vermieden werden.

Stillzeit:

Es ist nicht bekannt, ob Betahistin in die Muttermilch übergeht. Betahistin wird bei weiblichen Ratten über die Muttermilch ausgeschieden. Auswirkungen, die in tierexperimentellen post-partum-Studien beobachtet wurden, waren auf sehr hohe Dosen beschränkt. Die Wichtigkeit des Arzneimittels für die Mutter ist gegen den Nutzen des Stillens als auch das potentielle Risiko für das Kind abzuwägen.

Fertilität

Tierexperimentelle Studien zeigten bei Ratten keine Auswirkungen auf die Fertilität.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Betahistin ist indiziert zur Behandlung des Meniere'schen Symptomkomplexes mit Symptomen wie Vertigo, Tinnitus und Hörverlust. Diese Erkrankungen können die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen negativ beeinflussen. In speziellen klinischen Studien zur Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen zeigte Betahistin keine oder vernachlässigbare Auswirkungen.

4.8 Nebenwirkungen

Die folgenden Nebenwirkungen wurden bei Patienten, die in placebo-kontrollierten klinischen Studien mit Betahistin behandelt wurden, mit den unten angeführten Häufigkeiten beobachtet: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, <1/10), gelegentlich (> 1/1.000, <1/100), selten (> 1/10.000, <1/1.000), sehr selten (<1/10.000).

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig: Kopfschmerzen

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: Übelkeit und Dyspepsie

Zusätzlich zu den Nebenwirkungen, die im Zuge von klinischen Studien berichtet wurden, sind die folgenden Nebenwirkungen spontan im Zuge der Vermarktung und in wissenschaftlicher Literatur berichtet worden. Eine Häufigkeit kann auf Grund der verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden, deshalb ist die Häufigkeit mit „nicht bekannt“ angegeben.

Erkrankungen des Immunsystems

Überempfindlichke­itsreaktionen, z.B. Anaphylaxie, wurden berichtet.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Leichte gastrische Störungen (z.B. Erbrechen, gastrointestinale Schmerzen, Magendrücken und Blähungen) wurden berichtet. Diese lassen sich in der Regel durch Einnahme der Tabletten mit dem Essen oder durch Verringerung der Dosis vermeiden.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Überempfindlichke­itsreaktionen der Haut und Unterhaut wurden berichtet, insbesondere angioneurotisches Ödem, Urtikaria, Rash und Pruritus.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 Wien

Österreich

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Einige wenige Fälle von Überdosierung wurden berichtet. Einige Patienten zeigten milde bis mäßig starke Symptome in Dosierungen bis 640 mg (z.B. Nausea, Somnolenz, abdominale Schmerzen). Schwerwiegendere Komplikationen (z.B. Konvulsionen, pulmonale oder kardiale Komplikationen) wurden in Fällen von vorsätzlicher Betahistin-Überdosierung beobachtet, vor allem in Kombination mit anderen überdosierten Arzneimitteln. Die Behandlung einer Überdosierung sollte die üblichen unterstützenden Maßnahmen umfassen.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Antivertiginosa

ATC-Code: N07CA01

Der genaue Wirkungsmechanismus ist nur teilweise geklärt. Es gibt zahlreiche plausible Hypothesen, die sich auf tierexperimentelle Studien und Daten von Menschen stützen:

Betahistin beeinflusst das histaminerge System:

In biochemischen Studien agierte Betahistin sowohl als partieller Histamin H1-Rezeptor-Agonist und Histamin H3-Rezeptor-Antagonist auch in Nervenzellen, und zeigte vernachlässigbare H2-Rezeptor-Aktivität. Betahistin steigert den Histaminumsatz und die Histaminfreisetzung durch eine Blockade von präsynaptischen H3– Rezeptoren und eine Herabregulierung der Anzahl an H3-Rezeptoren.

Betahistin kann zu einer Steigerung des Blutflusses zur Cochlearregion als auch zum Gehirn führen:

Pharmakologische Studien am Tier zeigten, dass Betahistin entspannend auf die präkapillären Sphinkteren des Innenohrs wirkt, wodurch die Blutzirkulation in den Stria vascularis verbessert und der endolymphatische Druck vermindert wird.

Betahistin zeigte auch eine Verbesserung des cerebralen Blutflusses beim Menschen.

Betahistin erleichtert die vestibuläre Kompensation:

Betahistin beschleunigt die vestibuläre Wiederherstellung nach unilateraler Neurektomie bei Tieren, indem eine zentrale vestibuläre Kompensation begünstigt und erleichtert wird. Dieser Effekt, der durch eine Hochregulierung von Histaminumsatz und -freisetzung charakterisiert ist, wird durch den H3-Rezeptor-Antagonismus vermittelt. Auch beim Menschen war die Wiederherstellun­gszeit nach vestibulärer Neurektomie verkürzt, wenn mit Betahistin behandelt wurde.

Betahistin verändert die neuronale Impulsaktivität in den Nuclei vestibulares:

Es zeigte sich, dass Betahistin zu einer dosisabhängigen Hemmung der Impulsaktivität in Neuronen der medialen und lateralen Nuclei vestibulares führt.

Es ist anzunehmen, dass diese pharmakodynamischen Eigenschaften, wie sie an Tieren demonstriert werden konnten, möglicherweise zum therapeutischen Nutzen von Betahistin im vestibulären System beitragen.

Die Wirksamkeit von Betahistin wurde in Studien an Patienten mit vestibulärem Schwindel und mit Morbus Meniere nachgewiesen und zeigte sich in einer Verbesserung der Schwere und der Häufigkeit von Vertigo Attacken.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Oral verabreichtes Betahistin wird rasch und nahezu vollständig von allen Teilen des Gastrointesti­naltrakts resorbiert. Danach wird der Wirkstoff schnell und fast vollständig zu 2-Pyridylessigsäure (2-PAA) metabolisiert. Die Plasmaspiegel von Betahistin sind sehr niedrig. Alle pharmakokinetischen Analysen basieren daher auf der Messung der 2-Pyridylessigsäure im Plasma und Urin.

Im Zustand nach Nahrungsaufnahme ist Cmax niedriger als im nüchternen Zustand. Da jedoch die Gesamtmenge an resorbiertem Betahistin in beiden Zuständen vergleichbar ist, scheint eine Aufnahme mit den Mahlzeiten lediglich eine Verlangsamung der Resorption von Betahistin zu bewirken.

Verteilung

Betahistin-Dihydrochlorid wird nicht oder kaum an Plasmaproteine gebunden (weniger als 5%).

Biotransformation

Betahistin-Dihydrochlorid wird in der Leber schnell und fast vollständig zu 2-Pyridylessigsäure metabolisiert (welche keine pharmakologische Aktivität mehr aufweist).

Die Plasmakonzentration von 2-Pyridylessigsäure erreicht ihr Maximum eine Stunde nach oraler Aufnahme und sinkt mit einer Halbwertszeit von etwa 3,5 Stunden.

Elimination

2-Pyridylessigsäure wird prompt im Urin ausgeschieden. Im Dosierungsbereich von 8 mg bis 48 mg werden 85 % der Originaldosis im Urin wiedergefunden. Die renale oder fäkale Ausscheidung von Betahistin selbst ist von geringer Bedeutung.

Linearität

Die Wiederfindungsraten bleiben über den Dosierungsbereich von 8 mg bis 48 mg konstant, was auf eine lineare Pharmakokinetik von Betahistin hinweist und darauf schließen lässt, dass der involvierte Metabolisierungsweg nicht gesättigt ist.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Chronische Toxizität

Intravenöse Dosen von 120 mg/kg und darüber verursachten Nebenwirkungen im Zentralnervensystem von Hunden und Pavianen.

Studien zur oralen chronischen Toxizität über 18 Monate an Ratten bei einer Dosis von 500 mg/kg und über 6 Monate an Hunden bei einer Dosis von 25 mg/kg zeigten, dass Betahistin ohne maßgebliche Toxizität sehr gut vertragen wird.

Mutagenes und kanzerogenes Potenzial

Betahistin hat kein mutagenes Potenzial. Eine 18-monatige chronische Toxizitätsstudie an Ratten zeigte bei Dosen bis zu 500 mg/kg keine Hinweise auf ein kanzerogenes Potenzial.

Reproduktionsto­xizität:

In Studien zur Reproduktionsto­xizität wurden Auswirkungen nur bei Expositionen, die ausreichend weit über die maximale humantherapeutische Dosis hinausgingen, beobachtet, was für die klinische Anwendung von geringer Bedeutung ist.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Povidon K 90

mikrokristalline Cellulose

Lactose-Monohydrat

hochdisperses, wasserfreies Siliciumdioxid

Crospovidon

Stearinsäure

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC/Al Blisterpackungen mit 20, 30, 60, 90 oder 100 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

Arcana Arzneimittel GmbH, A-1140 Wien

8. ZULASSUNGSNUMMER

1–28007

Mehr Informationen über das Medikament Betahistin Arcana 16 mg - Tabletten

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Nein
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 1-28007
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur wiederholten Abgabe gegen aerztliche Verschreibung
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
Arcana Arzneimittel GmbH, Hütteldorfer Straße 299, 1140 Wien, Österreich