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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ULIPRISTALACETAT

Ulipristalacetat ist ein Wirkstoff, der in Österreich und vielen anderen Ländern zur Anwendung kommt. Er hat zwei Hauptanwendungsgebiete: als Notfallkontrazeptivum (auch bekannt als "Pille danach") und zur Behandlung von Uterusmyomen, gutartigen Wucherungen in der Gebärmutter. In diesem Text wird auf die Eigenschaften von Ulipristalacetat, seine Anwendung und mögliche Nebenwirkungen eingegangen.

Ulipristalacetat gehört zur Gruppe der selektiven Progesteronrezeptor-Modulatoren (SPRM). Es wirkt, indem es die Bindung des körpereigenen Hormons Progesteron an seine Rezeptoren blockiert. Dadurch beeinflusst es den Menstruationszyklus und verhindert oder verzögert den Eisprung sowie die Einnistung einer befruchteten Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut.

Als Notfallkontrazeptivum kann Ulipristalacetat innerhalb von 120 Stunden (5 Tage) nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Versagen einer anderen Verhütungsmethode eingenommen werden. Es ist wichtig zu betonen, dass Ulipristalacetat kein Abtreibungsmittel ist und nicht wirksam ist, wenn eine Schwangerschaft bereits eingetreten ist. Studien haben gezeigt, dass Ulipristalacetat bei rechtzeitiger Einnahme eine Schwangerschaft in etwa 98% der Fälle verhindern kann.

In Österreich ist Ulipristalacetat unter dem Handelsnamen ellaOne® als Notfallkontrazeptivum erhältlich. Die Einnahme einer Tablette mit 30 mg Ulipristalacetat ist ausreichend, um eine mögliche Schwangerschaft zu verhindern. ellaOne® ist in Apotheken ohne Rezept erhältlich, jedoch empfiehlt es sich, vor der Einnahme ärztlichen Rat einzuholen.

Bei der Behandlung von Uterusmyomen wird Ulipristalacetat in einer niedrigeren Dosierung (5 mg) eingesetzt. Es kann dazu beitragen, die Größe der Myome zu reduzieren und damit verbundene Symptome wie starke Menstruationsblutungen und Schmerzen zu lindern. In Österreich ist Ulipristalacetat zur Behandlung von Uterusmyomen unter dem Handelsnamen Esmya® erhältlich und muss vom Arzt verschrieben werden.

Wie bei jedem Medikament können auch bei der Einnahme von Ulipristalacetat Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Schwindel. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Leberschäden oder allergische Reaktionen auftreten.

Es gibt einige Gegenanzeigen für die Anwendung von Ulipristalacetat. Dazu gehören Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sowie schwere Leberfunktionsstörungen. Frauen mit bestimmten hormonabhängigen Erkrankungen oder Krebserkrankungen sollten ebenfalls auf die Anwendung von Ulipristalacetat verzichten.

Zusammenfassend ist Ulipristalacetat ein wirksames Medikament zur Verhinderung einer Schwangerschaft nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr und zur Behandlung von Uterusmyomen. Die Einnahme sollte jedoch stets unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen und Gegenanzeigen erfolgen. Bei Fragen oder Unsicherheiten ist es ratsam, einen Arzt oder Apotheker zu konsultieren.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ULIPRISTALACETAT