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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten RIFAXIMIN

Rifaximin ist ein semisynthetisches Antibiotikum, das zur Rifamycin-Klasse gehört. Es wurde entwickelt, um eine breite Palette von bakteriellen Infektionen zu behandeln, insbesondere solche, die den Magen-Darm-Trakt betreffen. In Österreich ist Rifaximin als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich und wird hauptsächlich zur Behandlung von Reisedurchfall und hepatischer Enzephalopathie eingesetzt.

Der Wirkmechanismus von Rifaximin basiert auf seiner Fähigkeit, die bakterielle RNA-Synthese zu hemmen. Dies geschieht durch Bindung an die bakterielle DNA-abhängige RNA-Polymerase, ein Enzym, das für die Transkription der genetischen Information in Bakterien verantwortlich ist. Durch Blockierung dieses Enzyms verhindert Rifaximin die Produktion von Proteinen, die für das Überleben und Wachstum der Bakterien notwendig sind.

Ein Hauptvorteil von Rifaximin gegenüber anderen Antibiotika besteht darin, dass es im Darmtrakt nur minimal resorbiert wird. Dies bedeutet, dass es hauptsächlich im Magen-Darm-Trakt wirkt und nicht in den systemischen Kreislauf gelangt. Dadurch werden mögliche Nebenwirkungen reduziert und das Risiko einer Resistenzbildung verringert.

Rifaximin hat sich als wirksam bei der Behandlung von Reisedurchfall erwiesen, der durch enteropathogene Escherichia coli (EPEC) oder enterotoxische Escherichia coli (ETEC) verursacht wird. Diese Bakterien sind häufige Auslöser von Durchfall bei Reisenden, insbesondere in Entwicklungsländern. Studien haben gezeigt, dass Rifaximin die Dauer des Durchfalls signifikant verkürzt und die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens verringert.

In Österreich wird Rifaximin auch zur Behandlung der hepatischen Enzephalopathie eingesetzt, einer Komplikation bei Patienten mit Leberzirrhose. Bei dieser Erkrankung gelangen schädliche Substanzen wie Ammoniak, die normalerweise von der Leber verarbeitet werden, in das Gehirn und verursachen neurologische Symptome. Rifaximin hilft dabei, die Anzahl der Bakterien im Darm zu reduzieren, die Ammoniak produzieren und somit den Ammoniakspiegel im Blut zu senken.

Die häufigsten Nebenwirkungen von Rifaximin sind Übelkeit, Blähungen und Bauchschmerzen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch meist mild und vorübergehend. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen oder Clostridium difficile-assoziierte Diarrhoe auftreten.

Trotz seiner Wirksamkeit gibt es Bedenken hinsichtlich des Potenzials für Antibiotikaresistenzen bei der Verwendung von Rifaximin. Obwohl das Risiko geringer ist als bei anderen Antibiotika aufgrund seiner minimalen Resorption im Darmtrakt, sollten Ärzte dennoch vorsichtig sein und Rifaximin nur verschreiben, wenn es angezeigt ist.

Zusammenfassend ist Rifaximin ein nützliches Antibiotikum zur Behandlung von bakteriellen Infektionen des Magen-Darm-Trakts, insbesondere Reisedurchfall und hepatische Enzephalopathie. In Österreich ist es als verschreibungspflichtiges Medikament erhältlich und sollte unter Berücksichtigung der potenziellen Risiken und Vorteile sowie der individuellen Bedürfnisse des Patienten angewendet werden.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten RIFAXIMIN