Reboxetin Mesilat ist ein pharmakologischer Wirkstoff, der in Österreich und anderen Ländern zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (NARI) und wirkt, indem er die Wiederaufnahme des Neurotransmitters Noradrenalin im Gehirn hemmt. Dadurch erhöht sich die Konzentration von Noradrenalin im synaptischen Spalt, was zu einer verbesserten Stimmung und gesteigerten Antrieb führt.
Die chemische Bezeichnung für Reboxetin Mesilat lautet (±)-2-[(αR*)-α-(o-Ethoxyphenoxy)benzyl]morpholinmethansulfonat. Es handelt sich um ein chirales Molekül, das als Racemat (1:1-Gemisch der Enantiomere) verabreicht wird. Die Verbindung ist gut wasserlöslich und hat eine molare Masse von 377,43 g/mol.
In Österreich ist Reboxetin Mesilat unter dem Handelsnamen Edronax® auf dem Markt erhältlich. Das Medikament wird in Form von Filmtabletten angeboten, die in zwei verschiedenen Dosierungen erhältlich sind: 4 mg und 8 mg Reboxetin pro Tablette.
Die empfohlene Anfangsdosis für Erwachsene beträgt 4 mg zweimal täglich. Nach einer Woche kann die Dosis auf 8 mg zweimal täglich erhöht werden, abhängig vom individuellen Ansprechen des Patienten auf das Medikament. Eine maximale Tagesdosis von 12 mg sollte nicht überschritten werden. Die Behandlungsdauer variiert je nach Schweregrad der Depression und dem individuellen Ansprechen des Patienten auf das Medikament, in der Regel beträgt sie jedoch mindestens sechs Monate.
Die Wirksamkeit von Reboxetin Mesilat wurde in klinischen Studien untersucht. In einer Meta-Analyse von acht randomisierten, placebokontrollierten Studien mit insgesamt 2.906 Teilnehmern zeigte sich eine signifikante Überlegenheit von Reboxetin gegenüber Placebo bei der Behandlung von depressiven Episoden (Hedges' g = 0,29; p < 0,001). Die Ansprechrate betrug bei den mit Reboxetin behandelten Patienten etwa 60 %, während sie in der Placebogruppe bei etwa 47 % lag.
Trotz seiner Wirksamkeit ist Reboxetin Mesilat nicht frei von Nebenwirkungen. Zu den häufigsten unerwünschten Wirkungen zählen Mundtrockenheit, Schwindel, Schlafstörungen und Verstopfung. In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Tachykardie oder Hypertonie auftreten.
Da Reboxetin Mesilat das Noradrenalin-System beeinflusst, kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen, die ebenfalls auf dieses System wirken oder es beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise trizyklische Antidepressiva (TCA), Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI). Daher ist bei der Kombination von Reboxetin Mesilat mit anderen Medikamenten Vorsicht geboten, und eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiken durch den behandelnden Arzt ist erforderlich.
In Österreich sind Depressionen ein weit verbreitetes Problem. Laut Statistik Austria leiden etwa 8,2 % der österreichischen Bevölkerung an einer depressiven Episode im Laufe eines Jahres. Die Verwendung von Antidepressiva wie Reboxetin Mesilat kann dazu beitragen, die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern und ihnen dabei helfen, ihre Erkrankung erfolgreich zu bewältigen.
Zusammenfassend ist Reboxetin Mesilat ein wirksames Antidepressivum zur Behandlung von Depressionen in Österreich. Es gehört zur Gruppe der selektiven Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer und hat eine nachgewiesene Wirksamkeit in klinischen Studien. Wie bei allen Medikamenten sollten jedoch mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt werden.