Der Wirkstoff Rabbit Haemorrhagic Disease Virus (RHDV), Stamm LO1, inaktiviert, ist ein wichtiger Bestandteil von Impfstoffen, die zur Vorbeugung der Kaninchen-Hämorrhagischen Krankheit (RHD) eingesetzt werden. RHD ist eine hochansteckende und tödliche Viruserkrankung bei Wild- und Hauskaninchen. In diesem Text wird der Wirkstoff näher erläutert und auf seine Bedeutung für die Kaninchengesundheit in Österreich eingegangen.
Das Rabbit Haemorrhagic Disease Virus gehört zur Familie der Caliciviridae und wurde erstmals 1984 in China entdeckt. Seitdem hat es sich weltweit verbreitet und stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Kaninchenpopulation dar. Die Sterblichkeitsrate bei infizierten Tieren liegt zwischen 70% und 100%, was die hohe Gefährlichkeit dieser Krankheit unterstreicht.
Der Stamm LO1 des RHDV ist einer von mehreren bekannten Stämmen des Virus. Um einen wirksamen Impfstoff herzustellen, wird dieser Stamm zunächst inaktiviert, das heißt, seine Fähigkeit zur Vermehrung wird durch Hitze oder chemische Behandlung gestoppt. Der so behandelte Wirkstoff kann dann als Antigen verwendet werden, um das Immunsystem des geimpften Tieres zu stimulieren und eine schützende Immunantwort gegen das Virus auszulösen.
In Österreich sind sowohl Wild- als auch Hauskaninchen von der RHD betroffen. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 rund 31.000 Hauskaninchen gehalten. Die genaue Anzahl der Wildkaninchen in Österreich ist nicht bekannt, jedoch sind sie in vielen Regionen des Landes verbreitet. Da die RHD sowohl für Haus- als auch für Wildkaninchen tödlich sein kann, ist die Impfung gegen diese Krankheit von großer Bedeutung.
Die Verwendung des inaktivierten RHDV-Stammes LO1 in Impfstoffen hat sich als wirksam erwiesen, um Kaninchen vor der tödlichen Krankheit zu schützen. Geimpfte Tiere entwickeln Antikörper gegen das Virus und sind somit bei einer späteren Infektion besser geschützt. Die Impfung sollte gemäß den Empfehlungen des Tierarztes durchgeführt werden, wobei in der Regel eine jährliche Auffrischungsimpfung notwendig ist.
In Österreich gibt es mehrere zugelassene Impfstoffe gegen die RHD, die den inaktivierten Stamm LO1 enthalten. Diese Impfstoffe werden von Tierärzten verabreicht und sind sowohl für Haus- als auch für Wildkaninchen geeignet. Durch die konsequente Anwendung dieser Impfstoffe konnte die Ausbreitung der RHD und damit verbundene Todesfälle bei Kaninchen deutlich reduziert werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Rabbit Haemorrhagic Disease Virus keine Gefahr für den Menschen darstellt und ausschließlich bei Kaninchen zu Erkrankungen führt. Dennoch ist es essenziell, eine Ausbreitung des Virus einzudämmen und damit das Wohlergehen von Haus- und Wildkaninchen zu gewährleisten.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der inaktivierte RHDV-Stamm LO1 ein wichtiger Bestandteil von Impfstoffen gegen die Kaninchen-Hämorrhagische Krankheit ist. Durch den Einsatz dieser Impfstoffe konnte die Verbreitung der Krankheit in Österreich eingedämmt und das Leben vieler Kaninchen gerettet werden. Die konsequente Impfung von Haus- und Wildkaninchen bleibt daher ein zentraler Aspekt im Kampf gegen diese gefährliche Viruserkrankung.