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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PYRAZINAMID ()

Pyrazinamid ist ein wichtiger Wirkstoff, der in der Behandlung von Tuberkulose eingesetzt wird. Es handelt sich um ein synthetisches Medikament, das zur Gruppe der Antituberkulotika gehört. In Österreich ist Tuberkulose zwar selten geworden, dennoch bleibt die Erkrankung eine globale Herausforderung. Laut dem österreichischen Gesundheitsministerium wurden im Jahr 2019 insgesamt 549 Fälle von Tuberkulose gemeldet.

Der Wirkstoff Pyrazinamid wurde erstmals in den 1950er Jahren entdeckt und hat seitdem eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Tuberkulose gespielt. Es wirkt gegen Mycobacterium tuberculosis, den Erreger der Tuberkulose, indem es dessen Vermehrung hemmt und somit die Infektion bekämpft.

Die genaue Wirkungsweise von Pyrazinamid ist bis heute nicht vollständig geklärt. Man geht jedoch davon aus, dass es in seiner aktiven Form – dem Pyrazinsäure – vorliegen muss, um seine antituberkulöse Wirkung zu entfalten. Im Körper wird Pyrazinamid durch das Enzym Amidase zu Pyrazinsäure metabolisiert.

Pyrazinamid zeigt seine optimale Wirksamkeit bei einem leicht sauren pH-Wert im Bereich von 5,5 bis 6,0. Dieser pH-Bereich findet sich häufig in entzündeten Geweben und Granulomen – also genau dort, wo sich die Mykobakterien befinden.

In Österreich wird Pyrazinamid üblicherweise in Kombination mit anderen Antituberkulotika wie Isoniazid, Rifampicin und Ethambutol eingesetzt. Diese Kombinationstherapie ist notwendig, um die Entwicklung von Resistenzen gegenüber den einzelnen Wirkstoffen zu verhindern und eine effektive Behandlung der Tuberkulose zu gewährleisten.

Die Therapiedauer beträgt in der Regel sechs Monate, wobei Pyrazinamid in den ersten zwei Monaten der Behandlung verabreicht wird. Die genaue Dosierung des Medikaments hängt vom Körpergewicht des Patienten ab und sollte individuell angepasst werden.

Wie bei vielen Medikamenten kann auch die Einnahme von Pyrazinamid Nebenwirkungen mit sich bringen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Gelenkschmerzen und Hautausschläge. In seltenen Fällen kann es auch zu Leberfunktionsstörungen kommen, weshalb während der Therapie regelmäßige Kontrolluntersuchungen empfohlen werden.

Es gibt einige Kontraindikationen für die Anwendung von Pyrazinamid. Dazu gehören schwere Lebererkrankungen, Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff sowie Schwangerschaft und Stillzeit. In solchen Fällen sollte auf alternative Medikamente zur Behandlung von Tuberkulose zurückgegriffen werden.

In Österreich sind verschiedene Präparate mit dem Wirkstoff Pyrazinamid erhältlich, sowohl als Einzelsubstanz als auch in Kombination mit anderen Antituberkulotika. Die Auswahl des geeigneten Präparats und die Anpassung der Therapie sollte stets in Absprache mit einem erfahrenen Arzt erfolgen.

Zusammenfassend ist Pyrazinamid ein bewährter und wichtiger Wirkstoff bei der Behandlung von Tuberkulose. Trotz der geringen Anzahl von Tuberkulosefällen in Österreich bleibt es ein unverzichtbarer Bestandteil der Kombinationstherapie zur Bekämpfung dieser Infektionskrankheit. Die genaue Dosierung und Anwendungsdauer sollten individuell angepasst und regelmäßig überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und eine erfolgreiche Behandlung sicherzustellen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PYRAZINAMID ()