Prulifloxacin ist ein antibakterieller Wirkstoff, der zur Gruppe der Fluorchinolone gehört. Es handelt sich um ein Prodrug, das im Körper zu seinem aktiven Metaboliten Ulifloxacin metabolisiert wird. Prulifloxacin wirkt durch Hemmung der bakteriellen DNA-Gyrase und Topoisomerase IV, welche für die Replikation und Transkription von bakterieller DNA essentiell sind. Durch diese Wirkungsweise kann das Bakterienwachstum gehemmt und schließlich abgetötet werden.
Der Wirkstoff Prulifloxacin wird hauptsächlich zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, die durch gramnegative Bakterien verursacht werden. Dazu zählen unter anderem Harnwegsinfektionen, Atemwegsinfektionen und Infektionen des Magen-Darm-Trakts. In Österreich ist Prulifloxacin jedoch nicht als eigenständiges Medikament zugelassen, sondern lediglich als Importarzneimittel erhältlich.
Die Wirksamkeit von Prulifloxacin wurde in verschiedenen klinischen Studien untersucht. Dabei zeigte sich eine hohe Wirksamkeit gegenüber verschiedenen Erregern wie Escherichia coli, Klebsiella pneumoniae oder Pseudomonas aeruginosa. Die Erfolgsrate bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen lag beispielsweise bei über 90 Prozent.
In Österreich sind Infektionen mit multiresistenten Keimen wie Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) oder Extended-Spectrum-Beta-Lactamase (ESBL)-bildenden Bakterien ein zunehmendes Problem. Da Prulifloxacin auch gegen einige dieser resistenten Erreger wirksam ist, kann es in bestimmten Fällen als Alternative zu anderen Antibiotika eingesetzt werden.
Die Anwendung von Prulifloxacin sollte jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, da es zu verschiedenen Nebenwirkungen kommen kann. Dazu zählen unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen und Kopfschmerzen. In seltenen Fällen können auch schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Sehnenentzündungen oder -risse auftreten.
Da Fluorchinolone wie Prulifloxacin das Risiko für Sehnenverletzungen erhöhen können, sollten sie bei Patienten mit bekannter Neigung zu Sehnenproblemen oder bei gleichzeitiger Einnahme von Kortikosteroiden nur mit Vorsicht angewendet werden. Zudem ist die Anwendung von Prulifloxacin bei Schwangeren und Stillenden sowie bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert.
Die übliche Dosierung von Prulifloxacin beträgt 600 mg einmal täglich für eine Dauer von fünf bis zehn Tagen, abhängig von der Art und Schwere der Infektion. Die Einnahme sollte unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen, um eine optimale Resorption des Wirkstoffs im Körper zu gewährleisten.
Eine wichtige Maßnahme zur Vermeidung der Entstehung resistenter Bakterien ist die sorgfältige Einhaltung der vom Arzt verordneten Therapiedauer. Eine zu kurze oder unregelmäßige Einnahme von Antibiotika kann dazu führen, dass die Bakterien nicht vollständig abgetötet werden und somit Resistenzen entwickeln können.
Zusammenfassend ist Prulifloxacin ein wirksames Antibiotikum aus der Gruppe der Fluorchinolone, das zur Behandlung von verschiedenen bakteriellen Infektionen eingesetzt werden kann. In Österreich ist es jedoch nur als Importarzneimittel erhältlich. Die Anwendung sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen und das Entstehen von Resistenzen zu minimieren.