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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PIRACETAM

Piracetam ist ein Wirkstoff, der zur Gruppe der sogenannten Nootropika gehört. Nootropika sind Substanzen, die die kognitiven Funktionen des Gehirns verbessern sollen. In Österreich ist Piracetam unter dem Handelsnamen Nootropil erhältlich und wird hauptsächlich zur Behandlung von kognitiven Störungen eingesetzt.

Der Wirkmechanismus von Piracetam ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass es die Kommunikation zwischen den Nervenzellen im Gehirn verbessert. Dies geschieht durch eine Erhöhung der Anzahl und Empfindlichkeit der Rezeptoren für den Neurotransmitter Acetylcholin sowie durch eine Verbesserung des Stoffwechsels in den Mitochondrien, den Energie produzierenden Strukturen in den Zellen.

Piracetam zeigt auch antioxidative Eigenschaften und schützt die Zellen vor Schäden durch freie Radikale. Darüber hinaus kann es die Durchblutung im Gehirn fördern und somit zur Verbesserung der Sauerstoff- und Glukoseversorgung beitragen.

In Österreich wird Piracetam hauptsächlich bei älteren Menschen mit kognitiven Störungen wie Gedächtnisverlust oder Konzentrationsschwierigkeiten eingesetzt. Es kann auch bei Patienten mit Demenz oder Alzheimer-Krankheit verschrieben werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

Studien haben gezeigt, dass Piracetam bei einigen Patienten positive Effekte auf das Gedächtnis und die Lernfähigkeit haben kann. In einer österreichischen Studie aus dem Jahr 2012 wurde festgestellt, dass Piracetam bei Patienten mit leichter kognitiver Beeinträchtigung die Gedächtnisleistung verbesserte und die Progression zur Demenz verzögerte.

Es gibt jedoch auch einige Studien, die keine signifikanten Verbesserungen der kognitiven Funktionen durch Piracetam zeigen. Daher ist es wichtig, den Nutzen dieses Wirkstoffs individuell zu bewerten und die Behandlung entsprechend anzupassen.

Die übliche Dosierung von Piracetam beträgt 2,4 bis 4,8 Gramm pro Tag, aufgeteilt in zwei oder drei Dosen. Die Einnahme erfolgt in der Regel über Tabletten oder als Lösung zum Einnehmen. Die Behandlungsdauer variiert je nach Schwere der Symptome und dem Ansprechen des Patienten auf das Medikament.

Piracetam hat im Allgemeinen ein gutes Sicherheitsprofil und wird von den meisten Patienten gut vertragen. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität und Schlafstörungen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch meist mild und verschwinden oft nach einigen Tagen der Einnahme.

Es gibt einige Wechselwirkungen zwischen Piracetam und anderen Medikamenten, insbesondere solchen, die das zentrale Nervensystem beeinflussen. Daher ist es wichtig, dass Ärzte und Apotheker über alle Medikamente informiert sind, die ein Patient einnimmt.

Zusammenfassend ist Piracetam ein interessanter Wirkstoff mit potenziellen kognitionsfördernden Eigenschaften. In Österreich wird es hauptsächlich zur Behandlung von kognitiven Störungen bei älteren Menschen eingesetzt. Obwohl die Studienlage gemischt ist, haben einige Untersuchungen positive Effekte auf das Gedächtnis und die Lernfähigkeit gezeigt. Wie bei allen Medikamenten ist es wichtig, den Nutzen und die Risiken individuell abzuwägen und die Behandlung entsprechend anzupassen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PIRACETAM