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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PENTETREOTID

Pentetreotid ist ein synthetisches Oktapeptid-Analogon des natürlich vorkommenden Somatostatin-Hormons. Es wurde entwickelt, um die therapeutischen Wirkungen von Somatostatin zu verbessern und eine längere Wirkdauer zu erreichen. In Österreich ist Pentetreotid unter dem Handelsnamen Sandostatin® erhältlich und wird zur Behandlung von Symptomen bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren (NET) eingesetzt.

Der Wirkstoff Pentetreotid bindet sich an die Somatostatin-Rezeptoren auf der Oberfläche von Zellen. Es hat eine hohe Affinität für die Rezeptor-Subtypen sst2 und sst5, was zu einer Hemmung der Freisetzung verschiedener Hormone führt. Die Hauptwirkungen von Pentetreotid sind die Reduktion der Sekretion von Wachstumshormon (GH), Insulin, Glucagon und anderen gastrointestinalen Hormonen.

Pentetreotid wird hauptsächlich zur Behandlung des Karzinoid-Syndroms verwendet, das durch hormonproduzierende neuroendokrine Tumoren verursacht wird. Diese Tumoren können verschiedene Hormone produzieren, wie zum Beispiel Serotonin, das zu Symptomen wie Durchfall, Erröten und Atemnot führen kann. Die Behandlung mit Pentetreotid kann dazu beitragen, diese Symptome zu lindern und die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern.

Eine weitere Anwendung von Pentetreotid ist die Therapie bei Akromegalie-Patienten. Akromegalie ist eine seltene Erkrankung, die durch eine übermäßige Produktion von Wachstumshormon (GH) verursacht wird. Die überschüssige Menge an GH führt zu einer unkontrollierten Zunahme der Körpergröße und kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Pentetreotid kann bei einigen Patienten die GH-Produktion reduzieren und somit das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.

Pentetreotid wird in Form von Injektionen verabreicht, die entweder subkutan oder intramuskulär erfolgen können. Die Dosierung und Häufigkeit der Injektionen hängen von der Schwere der Erkrankung und dem Ansprechen des Patienten auf die Therapie ab. Die Behandlung sollte unter Aufsicht eines erfahrenen Arztes erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen oder Komplikationen zu überwachen.

Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Pentetreotid gehören lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen. Andere mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen. Seltenere Nebenwirkungen können Gallensteinbildung, Veränderungen des Blutzuckerspiegels oder Herzrhythmusstörungen sein.

In Österreich sind neuroendokrine Tumoren relativ selten; sie machen etwa 2 % aller Krebserkrankungen aus. Dennoch ist es wichtig, dass Ärzte und Apotheker über aktuelle Therapieoptionen wie Pentetreotid informiert sind, um betroffenen Patienten eine optimale Behandlung zu ermöglichen.

Zusammenfassend ist Pentetreotid ein wirksames Medikament zur Behandlung von Symptomen bei Patienten mit neuroendokrinen Tumoren und Akromegalie. Durch die Bindung an Somatostatin-Rezeptoren hemmt es die Freisetzung verschiedener Hormone und kann somit die Lebensqualität der betroffenen Patienten verbessern. Die Anwendung von Pentetreotid sollte jedoch stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um mögliche Nebenwirkungen oder Komplikationen zu überwachen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PENTETREOTID