Peforelin ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff, der in der Veterinärmedizin eingesetzt wird. Er gehört zur Gruppe der Gonadotropin-Releasing-Hormon-Agonisten (GnRH-Agonisten) und wird hauptsächlich bei Tieren verwendet, um die Fortpflanzungsfähigkeit zu verbessern. In Österreich wird Peforelin vor allem in der Schweineproduktion eingesetzt, um die Fruchtbarkeit von Sauen zu steigern.
Der Wirkstoff Peforelin besteht aus einer Kette von zehn Aminosäuren, die eine strukturelle Ähnlichkeit mit dem natürlichen GnRH aufweisen. Diese Ähnlichkeit ermöglicht es Peforelin, an die GnRH-Rezeptoren im Hypothalamus des Tieres zu binden und so die Freisetzung von luteinisierendem Hormon (LH) und follikelstimulierendem Hormon (FSH) aus der Hirnanhangsdrüse anzuregen.
Die erhöhte Produktion dieser beiden Hormone führt zu einer Stimulation der Eierstöcke bei weiblichen Tieren und der Hoden bei männlichen Tieren. Bei Sauen bewirkt dies eine verstärkte Follikelreifung und einen früheren Eisprung nach dem Absetzen der Ferkel. Dies kann dazu beitragen, dass die Sau schneller wieder trächtig wird und somit mehr Ferkel pro Jahr produziert werden können.
In Österreich gibt es etwa 25.000 landwirtschaftliche Betriebe mit Schweinehaltung. Die Anwendung von Peforelin kann für diese Betriebe einen wirtschaftlichen Vorteil bieten, indem sie die Produktivität und Effizienz der Schweinezucht erhöhen. Durch die verbesserte Fruchtbarkeit der Sauen können mehr Ferkel pro Jahr geboren werden, was zu einer höheren Anzahl von Schlachtschweinen und somit zu einem größeren Ertrag für die Landwirte führt.
Die Anwendung von Peforelin ist in Österreich durch das Tierarzneimittelgesetz geregelt. Es ist ein verschreibungspflichtiges Medikament, das nur von einem Tierarzt verabreicht werden darf. Die empfohlene Dosierung beträgt 75 Mikrogramm Peforelin pro Tier, wobei die Injektion in den Nackenmuskel erfolgen sollte. Die Behandlung sollte innerhalb von 24 Stunden nach dem Absetzen der Ferkel erfolgen.
Peforelin hat im Allgemeinen eine gute Verträglichkeit und Sicherheit bei den behandelten Tieren gezeigt. Nebenwirkungen sind selten und meist mild, wie zum Beispiel vorübergehende Schwellungen an der Injektionsstelle oder leichte Unruhe bei den Tieren. In Studien wurden keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit oder das Wohlbefinden der behandelten Tiere festgestellt.
Es ist wichtig zu beachten, dass Peforelin nicht bei trächtigen oder laktierenden Sauen angewendet werden sollte, da es zu unerwünschten Wirkungen auf die Fortpflanzungsfähigkeit kommen kann. Ebenso sollten Tiere mit bekannten Überempfindlichkeiten gegenüber GnRH-Agonisten nicht mit Peforelin behandelt werden.
Insgesamt stellt Peforelin eine wirksame und sichere Möglichkeit dar, die Fruchtbarkeit von Sauen in der österreichischen Schweineproduktion zu verbessern. Durch die Anwendung dieses Wirkstoffs können Landwirte ihre Produktivität steigern und somit zu einer effizienteren und wirtschaftlicheren Tierhaltung beitragen.