Nadroparin-Calcium ist ein Wirkstoff, der in der Klasse der niedermolekularen Heparine (NMH) fällt. Diese Substanzen sind Antikoagulanzien, die zur Vorbeugung und Behandlung von Thrombosen eingesetzt werden. In Österreich ist Nadroparin-Calcium unter dem Handelsnamen Fraxiparin® erhältlich und wird häufig in medizinischen Einrichtungen verwendet.
Der Wirkstoff Nadroparin-Calcium hat eine spezifische chemische Struktur, die es ihm ermöglicht, seine antithrombotische Wirkung auszuüben. Es handelt sich um ein Derivat von Heparin, das durch Depolymerisation gewonnen wird. Das Molekulargewicht von Nadroparin-Calcium liegt zwischen 4.000 und 6.000 Dalton.
Die Hauptwirkung von Nadroparin-Calcium besteht darin, die Blutgerinnung zu hemmen und somit die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern oder aufzulösen. Dies geschieht durch eine Reihe von Mechanismen: Erstens bindet sich Nadroparin an Antithrombin III (ATIII), ein natürlich vorkommendes Protein im Blutkreislauf, das eine wichtige Rolle bei der Hemmung der Gerinnungsprozesse spielt.
Durch diese Bindung wird ATIII aktiviert und kann nun effektiver auf verschiedene Gerinnungsfaktoren wirken, insbesondere auf Faktor Xa und Faktor IIa (Thrombin). Die Hemmung dieser Faktoren führt zu einer verminderten Bildung von Fibrin – dem Hauptbestandteil von Blutgerinnseln – und somit zu einer verminderten Thrombusbildung.
Nadroparin-Calcium wird in verschiedenen klinischen Situationen eingesetzt, in denen ein erhöhtes Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln besteht. Dazu gehören die Prophylaxe von tiefen Venenthrombosen (TVT) bei bettlägerigen Patienten oder nach chirurgischen Eingriffen, die Behandlung von akuten Koronarsyndromen wie instabiler Angina pectoris oder Myokardinfarkt ohne ST-Strecken-Hebung sowie die Behandlung und Vorbeugung von venösen Thromboembolien bei Krebspatienten.
Die Dosierung von Nadroparin-Calcium variiert je nach Indikation und Patientengruppe. Im Allgemeinen wird es subkutan injiziert, wobei die Injektionsstelle häufig gewechselt werden sollte, um lokale Reaktionen zu minimieren. Die genaue Dosierung sollte jedoch immer vom behandelnden Arzt festgelegt werden.
Wie bei anderen Antikoagulanzien ist auch bei der Anwendung von Nadroparin-Calcium Vorsicht geboten. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Blutungen, allergische Reaktionen und lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen oder Hämatome. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie (HIT) kommen.
Patientinnen und Patientinnen mit bekannten Überempfindlichkeiten gegenüber Heparin oder Nadroparin-Calcium, schweren Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, aktiven Blutungen oder einer erhöhten Blutungsneigung sollten dieses Medikament nicht einnehmen. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte die Anwendung von Nadroparin-Calcium nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen.
In Österreich ist Nadroparin-Calcium als Fraxiparin® auf dem Markt erhältlich und wird von vielen medizinischen Einrichtungen zur Prophylaxe und Behandlung von Thrombosen eingesetzt. Die Verwendung dieses Wirkstoffs trägt dazu bei, das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln bei gefährdeten Patientinnen und Patientinnen zu reduzieren und somit schwerwiegende Komplikationen wie Lungenembolien oder Schlaganfälle zu verhindern.