Metildigoxin ist ein Wirkstoff, der zur Gruppe der Herzglykoside gehört. Diese Substanzen werden aus Pflanzen wie dem Fingerhut (Digitalis) gewonnen und haben eine lange Geschichte in der Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In Österreich wird Metildigoxin unter verschiedenen Handelsnamen angeboten und ist verschreibungspflichtig.
Die Hauptwirkung von Metildigoxin besteht darin, die Kontraktionskraft des Herzmuskels zu erhöhen. Es verbessert die Pumpleistung des Herzens und kann so bei Patienten mit eingeschränkter Herzfunktion helfen, die Symptome einer Herzinsuffizienz zu lindern. Zusätzlich hat Metildigoxin auch einen Einfluss auf den Herzrhythmus und kann bei bestimmten Formen von Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden.
Der Wirkmechanismus von Metildigoxin beruht auf einer Hemmung des Enzyms Natrium-Kalium-ATPase in den Herzmuskelzellen. Durch diese Hemmung kommt es zu einem Anstieg der intrazellulären Kaliumkonzentration, was wiederum eine Steigerung der Calciumkonzentration bewirkt. Dies führt zu einer stärkeren Kontraktion des Herzmuskels und somit zu einer verbesserten Pumpleistung.
Metildigoxin wird oral als Tablette oder als Lösung zum Einnehmen verabreicht. Die Dosierung hängt vom individuellen Bedarf des Patienten ab und sollte daher vom behandelnden Arzt festgelegt werden. Eine sorgfältige Überwachung der Therapie ist notwendig, da Herzglykoside wie Metildigoxin einen engen therapeutischen Bereich haben. Das bedeutet, dass die Dosis, die eine positive Wirkung auf das Herz hat, nur wenig von der Dosis entfernt ist, die zu unerwünschten Nebenwirkungen führen kann.
Zu den möglichen Nebenwirkungen von Metildigoxin gehören unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Des Weiteren können Störungen des Nervensystems wie Schwindel, Kopfschmerzen und Sehstörungen auftreten. Bei Überdosierung oder erhöhter Empfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff kann es zu schwerwiegenderen Symptomen wie Herzrhythmusstörungen oder einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz kommen.
Die Anwendung von Metildigoxin sollte bei bestimmten Patientengruppen mit Vorsicht erfolgen. Dazu zählen Personen mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Elektrolytstörungen sowie Patienten mit bestehenden Herzrhythmusstörungen oder einer Verengung der Aorta. Auch während Schwangerschaft und Stillzeit sollte Metildigoxin nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.
In Österreich sind mehrere Präparate mit dem Wirkstoff Metildigoxin auf dem Markt erhältlich. Die Auswahl des geeigneten Präparats und die genaue Dosierung sollten immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt erfolgen.
Zusammenfassend ist Metildigoxin ein wichtiger Wirkstoff in der Therapie von Herzinsuffizienz und bestimmten Herzrhythmusstörungen. Durch seine Wirkung auf die Kontraktionskraft des Herzmuskels kann es die Pumpleistung des Herzens verbessern und somit zur Linderung der Symptome beitragen. Eine sorgfältige Überwachung der Therapie und Anpassung der Dosierung sind jedoch unerlässlich, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren.