Der Wirkstoff Mercurialis perennis, auch bekannt als "Komm D" oder "Bingelkraut", ist eine mehrjährige Pflanze aus der Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Sie ist in Europa und Teilen Asiens beheimatet und wächst bevorzugt in schattigen Wäldern, Hecken und Gebüschen. In Österreich findet man sie vor allem in den Bundesländern Niederösterreich, Oberösterreich, Steiermark und Kärnten.
Die Pflanze erreicht eine Höhe von 20 bis 50 Zentimetern und besitzt eiförmige Blätter mit einer gezähnten Blattrand. Die Blütezeit erstreckt sich von März bis Mai, wobei die männlichen und weiblichen Blüten getrennt an verschiedenen Pflanzen vorkommen. Die Frucht des Bingelkrauts ist eine kleine Kapsel mit mehreren Samen.
In der traditionellen Volksmedizin wird Mercurialis perennis seit Jahrhunderten verwendet. Die Pflanze enthält verschiedene Inhaltsstoffe wie Alkaloide, Saponine, Flavonoide und Cumarine. Sie wird hauptsächlich zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Ekzemen, Juckreiz oder Schuppenflechte eingesetzt. Zudem kann sie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Magen-Darm-Beschwerden helfen.
Es gibt jedoch auch einige Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung von Mercurialis perennis zu beachten: Aufgrund ihrer toxischen Inhaltsstoffe sollte die Pflanze nicht in großen Mengen oder über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Anwendung verzichten, da bisher keine ausreichenden Studien zur Sicherheit in dieser Bevölkerungsgruppe vorliegen.
In Österreich ist Mercurialis perennis als Arzneipflanze weniger bekannt und wird eher selten verwendet. Statistiken über die Nutzung von Bingelkraut in der österreichischen Bevölkerung sind nicht verfügbar. Dennoch kann man die Pflanze in einigen Kräuter- und Naturheilmittelgeschäften sowie online erwerben.
Die Zubereitung von Mercurialis perennis erfolgt meist als Tee oder Tinktur. Für einen Tee werden etwa zwei Teelöffel getrocknetes Kraut mit 250 Millilitern kochendem Wasser übergossen und nach zehn Minuten abgeseiht. Die empfohlene Dosierung liegt bei zwei bis drei Tassen täglich. Eine Tinktur kann durch Einlegen des frischen oder getrockneten Krauts in Alkohol hergestellt werden; sie sollte jedoch nur verdünnt angewendet werden.
Bei äußerlicher Anwendung kann eine Salbe aus Mercurialis perennis hergestellt werden, indem das zerkleinerte Kraut mit einer fetthaltigen Basis wie Vaseline oder Bienenwachs gemischt wird. Diese Salbe kann auf betroffene Hautstellen aufgetragen werden, um Juckreiz zu lindern und Entzündungen zu reduzieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit von Mercurialis perennis wissenschaftlich noch nicht ausreichend belegt ist. Daher sollte bei schwerwiegenden oder anhaltenden Beschwerden stets ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
Zusammenfassend ist Mercurialis perennis, das Bingelkraut, eine traditionelle Heilpflanze mit verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten. In Österreich wird sie eher selten verwendet, aber ihre potenziellen Vorteile bei Hauterkrankungen und Entzündungen könnten für einige Menschen von Interesse sein. Bei der Anwendung sollte jedoch Vorsicht walten und im Zweifelsfall immer ein Fachmann zurate gezogen werden.