Levetiracetam ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird. Es handelt sich um ein Antiepileptikum, das in verschiedenen Darreichungsformen wie Tabletten, Filmtabletten, Infusionslösungen und Lösungen zum Einnehmen erhältlich ist. In Österreich sind verschiedene Präparate mit Levetiracetam auf dem Markt, die unter verschiedenen Markennamen vertrieben werden.
Der Wirkmechanismus von Levetiracetam unterscheidet sich von anderen Antiepileptika. Es bindet an das Protein Synapsin IIa im Gehirn und moduliert so die Freisetzung von Neurotransmittern. Diese Modulation hilft dabei, die abnormale elektrische Aktivität im Gehirn zu reduzieren und somit epileptische Anfälle zu kontrollieren.
Levetiracetam wird zur Behandlung verschiedener Anfallsarten eingesetzt. Dazu gehören fokale (partielle) Anfälle mit oder ohne sekundäre Generalisierung sowie primär generalisierte tonisch-klonische Anfälle bei Patienten ab 12 Jahren mit idiopathischer generalisierter Epilepsie. Darüber hinaus kann es auch als Zusatztherapie bei myoklonischen Anfällen bei Jugendlichen und Erwachsenen ab 12 Jahren angewendet werden.
Die Dosierung von Levetiracetam variiert je nach Alter und Gewicht des Patienten sowie nach Art der Epilepsie. Die Einnahme erfolgt meist zweimal täglich in gleichmäßigen Abständen. Die Dosis kann schrittweise erhöht werden, bis die optimale Wirkung erreicht ist. Die Behandlung sollte unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, der die Dosis individuell an den Patienten anpasst.
Die Verträglichkeit von Levetiracetam ist im Allgemeinen gut. Dennoch können bei einigen Patienten Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen.
In Österreich leiden schätzungsweise 60.000 bis 70.000 Menschen an Epilepsie, wobei jährlich etwa 3.000 Neuerkrankungen hinzukommen (Quelle: Österreichische Gesellschaft für Epileptologie). Die Anwendung von Antiepileptika wie Levetiracetam trägt dazu bei, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und ihre Anfälle besser zu kontrollieren.
Bei der Einnahme von Levetiracetam ist es wichtig, bestimmte Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. So sollten Patienten während der Behandlung auf Alkoholkonsum verzichten, da dieser die Wirkung des Medikaments beeinträchtigen kann. Zudem kann Levetiracetam in seltenen Fällen zu schwerwiegenden Hautreaktionen führen; daher sollte bei Hautveränderungen unverzüglich ein Arzt konsultiert werden.
Die Wechselwirkung von Levetiracetam mit anderen Medikamenten ist gering; jedoch sollten Patienten ihren Arzt über alle eingenommenen Medikamente informieren, um mögliche Wechselwirkungen auszuschließen. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Antiepileptika oder zentral wirksamen Arzneimitteln kann es zu Wechselwirkungen kommen.
Levetiracetam ist in Österreich verschreibungspflichtig und darf nur auf ärztliche Anweisung eingenommen werden. Die Kosten für das Medikament werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen, sofern eine entsprechende Indikation vorliegt.
Zusammenfassend ist Levetiracetam ein wirksames Antiepileptikum zur Behandlung verschiedener Anfallsarten bei Epilepsie-Patienten. Durch seine gute Verträglichkeit und geringe Wechselwirkung mit anderen Medikamenten stellt es eine wichtige Therapieoption für Betroffene dar, um ihre Anfälle besser kontrollieren zu können und ihre Lebensqualität zu verbessern.