Lercanidipin Hydrochlorid ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Praxis zur Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der sogenannten Kalziumkanalblocker, genauer gesagt zu den Dihydropyridinen. Diese Arzneimittel wirken, indem sie die Kalziumkanäle in den glatten Muskelzellen der Blutgefäßwände blockieren und somit eine Vasodilatation, also eine Erweiterung der Blutgefäße, bewirken.
Die Hypertonie ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem in Österreich. Laut Statistik Austria leiden etwa 38% der erwachsenen Bevölkerung an erhöhtem Blutdruck. Dabei steigt das Risiko für Hypertonie mit zunehmendem Alter an. Daher ist es wichtig, effektive Medikamente wie Lercanidipin Hydrochlorid zur Verfügung zu haben.
Lercanidipin Hydrochlorid wird oral eingenommen und ist in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Die übliche Anfangsdosis beträgt 10 mg pro Tag und kann bei Bedarf auf maximal 20 mg pro Tag erhöht werden. Die Einnahme erfolgt meist einmal täglich und sollte immer zur gleichen Tageszeit erfolgen.
Die Wirkung von Lercanidipin Hydrochlorid setzt langsam ein und hält über einen längeren Zeitraum an. Dies hat den Vorteil, dass mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schwindel weniger häufig auftreten als bei anderen Kalziumkanalblockern. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit für eine orthostatische Hypotonie, also einen plötzlichen Blutdruckabfall beim Aufstehen, geringer.
Trotzdem können bei der Einnahme von Lercanidipin Hydrochlorid Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen unter anderem Ödeme (Wassereinlagerungen), Gesichtsrötung, Palpitationen (Herzklopfen) und Müdigkeit. In seltenen Fällen kann es auch zu einer allergischen Reaktion kommen. Sollten solche Symptome auftreten, ist es wichtig, den behandelnden Arzt zu informieren.
Es gibt einige Gegenanzeigen für die Anwendung von Lercanidipin Hydrochlorid. Dazu gehören unter anderem eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Dihydropyridine sowie bestimmte Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie instabile Angina pectoris oder Herzinsuffizienz. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Lercanidipin Hydrochlorid nicht eingenommen werden.
Die Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind ebenfalls zu beachten. So kann die gleichzeitige Einnahme von Lercanidipin Hydrochlorid mit Betablockern oder anderen blutdrucksenkenden Medikamenten den Blutdruck weiter absenken und somit das Risiko für Nebenwirkungen erhöhen. Auch die Kombination mit Grapefruitsaft sollte vermieden werden, da dieser die Aufnahme des Wirkstoffs im Körper beeinträchtigen kann.
Insgesamt ist Lercanidipin Hydrochlorid ein wirksames und gut verträgliches Medikament zur Behandlung von Bluthochdruck. Es trägt dazu bei, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zu reduzieren und somit die Lebensqualität der betroffenen Patienten in Österreich zu verbessern.
Es ist wichtig, dass die Einnahme von Lercanidipin Hydrochlorid immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgt und die individuelle Dosierung sowie mögliche Gegenanzeigen und Wechselwirkungen berücksichtigt werden. Nur so kann eine optimale Therapie des Bluthochdrucks gewährleistet werden.