Leptospira interrogans ist ein bakterieller Erreger, der bei Menschen und Tieren Leptospirose verursachen kann. Die Bakterien sind spiralförmig und beweglich, was ihnen die Fähigkeit verleiht, sich durch Gewebe zu bewegen und in den Blutkreislauf einzudringen. Es gibt mehrere Serogruppen und Serovare von Leptospira interrogans, die jeweils unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen können. Eine dieser Serogruppen ist die Icterohaemorrhagiae-Gruppe, deren bekanntester Vertreter das Serovar Icterohaemorrhagiae ist.
Der Stamm 601895 von Leptospira interrogans serogruppe Icterohaemorrhagiae serovar Icterohaemorrhagiae wurde inaktiviert, um ihn als Impfstoffbestandteil oder diagnostisches Reagenz zu verwenden. Inaktivierung bedeutet, dass das Bakterium seine Fähigkeit zur Vermehrung und Infektion verloren hat, aber immer noch eine Immunantwort auslösen kann.
Die Leptospirose ist eine weltweit verbreitete Zoonose (von Tieren auf Menschen übertragbare Krankheit) mit höheren Inzidenzen in tropischen Regionen. In Österreich sind Fälle von Leptospirose selten; laut Statistik Austria wurden zwischen 2010 und 2019 jährlich durchschnittlich 15 bis 30 Fälle gemeldet.
Die Übertragung von Leptospira interrogans erfolgt hauptsächlich durch den Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder feuchtem Boden sowie direkten Kontakt mit infizierten Tieren, insbesondere Nagetieren wie Ratten. Die Bakterien dringen über kleine Hautverletzungen oder Schleimhäute in den Körper ein und vermehren sich im Blut und in verschiedenen Organen.
Die Symptome der Leptospirose können sehr unterschiedlich sein, von milden grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren Verläufen mit Nierenversagen, Leberfunktionsstörungen und Hämorrhagien (Blutungen). Die Icterohaemorrhagiae-Gruppe ist für die schwersten Verläufe der Leptospirose verantwortlich.
Die Diagnose der Leptospirose erfolgt durch den Nachweis von Antikörpern gegen die Bakterien im Blut oder durch den direkten Nachweis des Erregers mittels molekularbiologischer Methoden. Eine frühzeitige Diagnose ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung mit Antibiotika wie Penicillin oder Doxycyclin.
Die Prävention der Leptospirose umfasst Maßnahmen zur Vermeidung von Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder infizierten Tieren sowie die Impfung gefährdeter Personen und Tiere. In Österreich sind Impfstoffe gegen Leptospira interrogans serogruppe Icterohaemorrhagiae serovar Icterohaemorrhagiae für Hunde verfügbar. Für Menschen gibt es keinen zugelassenen Impfstoff.
Inaktivierter Stamm 601895 kann als Bestandteil von diagnostischen Reagenzien verwendet werden, um Antikörper gegen das Serovar Icterohaemorrhagiae nachzuweisen. Diese Reagenzien sind wichtig für die Überwachung von Leptospirose-Fällen und die Identifizierung von Infektionsquellen.
Zusammenfassend ist Leptospira interrogans serogruppe Icterohaemorrhagiae serovar Icterohaemorrhagiae, Stamm 601895, ein inaktivierter bakterieller Erreger, der als Impfstoffbestandteil oder diagnostisches Reagenz verwendet werden kann. In Österreich sind Fälle von Leptospirose selten, aber die Krankheit kann schwerwiegende Folgen haben. Die Prävention und frühzeitige Diagnose sind entscheidend für den Schutz der Bevölkerung vor dieser potenziell lebensbedrohlichen Infektion.