Leflunomid ist ein Wirkstoff, der in der Medizin zur Behandlung von rheumatoider Arthritis eingesetzt wird. Rheumatoide Arthritis ist eine chronische, entzündliche Erkrankung, die vor allem die Gelenke betrifft und bei Betroffenen zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit führt. In Österreich leiden etwa 1% der Bevölkerung an dieser Erkrankung.
Der Wirkstoff Leflunomid gehört zur Gruppe der sogenannten krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs). Diese Medikamente wirken nicht nur symptomatisch gegen Schmerzen und Entzündungen, sondern beeinflussen auch den Krankheitsverlauf. Sie können das Fortschreiten der Gelenkzerstörung verlangsamen oder sogar aufhalten.
Leflunomid wirkt als Immunsuppressivum und hemmt die Aktivität bestimmter Zellen des Immunsystems, die an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind. Der genaue Wirkmechanismus ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass Leflunomid die Synthese von Pyrimidinen hemmt – das sind wichtige Bausteine für die DNA- und RNA-Synthese in den Zellen. Dadurch wird das Wachstum und die Vermehrung von aktivierten Lymphozyten gehemmt – jenen Zellen des Immunsystems, welche bei rheumatoider Arthritis eine zentrale Rolle spielen.
Die Anwendung von Leflunomid erfolgt in Form von Tabletten, welche meist einmal täglich eingenommen werden. Die übliche Dosierung beträgt 10 bis 20 Milligramm pro Tag. Eine Langzeittherapie ist in der Regel erforderlich, um eine dauerhafte Verbesserung der Symptome zu erreichen.
Wie bei vielen Medikamenten können auch bei der Einnahme von Leflunomid Nebenwirkungen auftreten. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Durchfall, Übelkeit, Hautausschläge und Kopfschmerzen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Leberschäden oder einer Beeinträchtigung des Immunsystems kommen, die das Risiko für Infektionen erhöht.
Vor Beginn einer Therapie mit Leflunomid sollten Patientinnen und Patienten ihren Arzt über bestehende Vorerkrankungen oder andere Medikamente informieren, die sie einnehmen. Besonders wichtig ist dies bei Lebererkrankungen oder eingeschränkter Nierenfunktion sowie bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Immunsuppressiva oder bestimmten Schmerzmitteln.
Da Leflunomid das Immunsystem beeinflusst, kann es auch Auswirkungen auf Impfreaktionen haben. Daher sollte vor Beginn einer Therapie der Impfstatus überprüft und eventuell notwendige Impfungen durchgeführt werden.
Leflunomid kann zudem teratogene Wirkungen haben – das bedeutet, dass es während Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden sollte, da es zu Schädigungen des ungeborenen Kindes führen kann. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung und für eine bestimmte Zeit nach Absetzen des Medikaments eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.
In Österreich ist Leflunomid unter dem Handelsnamen Arava® erhältlich. Es ist verschreibungspflichtig und wird in der Regel von einem Facharzt für Rheumatologie verordnet.
Zusammenfassend ist Leflunomid ein wirksames Medikament zur Behandlung von rheumatoider Arthritis, das den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen kann. Eine sorgfältige Anwendung und regelmäßige ärztliche Kontrollen sind jedoch erforderlich, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und die bestmögliche Therapie für den Patienten sicherzustellen.