Lacosamid ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Behandlung von Epilepsie eingesetzt wird. Es handelt sich um ein Antiepileptikum, das zur Kontrolle von Anfällen beiträgt und damit die Lebensqualität von Patienten verbessert. In Österreich sind etwa 70.000 Menschen von Epilepsie betroffen, wobei Lacosamid eine wichtige Rolle bei der Behandlung dieser Erkrankung spielt.
Der Wirkstoff Lacosamid gehört zur Gruppe der funktionalisierten Aminosäuren und hat eine selektive Wirkung auf spannungsabhängige Natriumkanäle im Gehirn. Diese Kanäle sind für die Entstehung und Ausbreitung elektrischer Signale verantwortlich, die bei epileptischen Anfällen gestört sind. Lacosamid stabilisiert die Natriumkanäle in ihrer inaktiven Form und verhindert so übermäßige elektrische Aktivität im Gehirn.
Lacosamid wird als Zusatztherapie zur Behandlung fokaler Anfälle eingesetzt, sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern ab vier Jahren. Fokale Anfälle sind solche, die in einem bestimmten Bereich des Gehirns beginnen und sich möglicherweise auf andere Bereiche ausbreiten können. Der Wirkstoff kann alleine oder in Kombination mit anderen Antiepileptika angewendet werden.
Die Einnahme von Lacosamid erfolgt oral in Form von Tabletten oder Lösungen bzw. intravenös als Infusion. Die Dosierung variiert je nach Alter des Patienten, Schwere der Erkrankung und Verträglichkeit des Medikaments. Die Behandlung mit Lacosamid sollte unter Aufsicht eines Arztes erfolgen, der die Therapie individuell anpasst.
Wie bei vielen anderen Medikamenten können auch bei der Einnahme von Lacosamid Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder allergische Reaktionen auftreten. Es ist wichtig, dass Patienten ihren Arzt über mögliche Nebenwirkungen informieren, damit dieser die Therapie entsprechend anpassen kann.
Die Wirksamkeit von Lacosamid wurde in mehreren klinischen Studien nachgewiesen. In einer österreichischen Studie aus dem Jahr 2011 wurden 160 Patienten mit fokalen Anfällen untersucht, die auf andere Antiepileptika nicht ausreichend ansprachen. Die Studienteilnehmer erhielten entweder Lacosamid oder ein Placebo zusätzlich zu ihrer bisherigen Therapie. Nach zwölf Wochen zeigte sich eine signifikante Reduktion der Anfallshäufigkeit in der Lacosamid-Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe.
Lacosamid stellt somit eine wichtige Behandlungsoption für Epilepsiepatienten dar, insbesondere für jene, bei denen andere Antiepileptika nicht ausreichend wirken oder starke Nebenkosten verursachen. Durch seine selektive Wirkung auf Natriumkanäle trägt Lacosamid zur Stabilisierung der elektrischen Aktivität im Gehirn bei und hilft so, epileptische Anfälle zu reduzieren.
In Österreich ist Lacosamid unter dem Handelsnamen Vimpat® erhältlich und wird von der Firma UCB Pharma GmbH vertrieben. Die Kosten für das Medikament werden in der Regel von den Krankenkassen übernommen, sofern eine entsprechende Indikation vorliegt.
Zusammenfassend ist Lacosamid ein wirksames Antiepileptikum zur Behandlung fokaler Anfälle bei Erwachsenen und Kindern ab vier Jahren. Durch seine selektive Wirkung auf Natriumkanäle trägt es zur Reduktion epileptischer Anfälle bei und verbessert somit die Lebensqualität von Epilepsiepatienten in Österreich.