Die konzentrierte Schwefelsäure, auch bekannt als Oleum oder rauchende Schwefelsäure, ist eine der am häufigsten verwendeten Chemikalien in der Industrie und Forschung. Sie hat die chemische Formel H2SO4 und gehört zur Gruppe der starken Mineralsäuren. In diesem Artikel wird die konzentrierte Schwefelsäure näher beschrieben, wobei besonderes Augenmerk auf ihre Eigenschaften, Anwendungen und Sicherheitsaspekte gelegt wird.
Die konzentrierte Schwefelsäure ist eine farblose bis gelbliche Flüssigkeit mit stechendem Geruch. Sie hat eine Dichte von etwa 1,84 g/cm³ und zählt zu den schwersten Flüssigkeiten unter den anorganischen Säuren. Ihre Viskosität ist vergleichbar mit der von Honig, was sie sehr zähflüssig macht.
In Österreich wird die konzentrierte Schwefelsäure in großen Mengen hergestellt und verbraucht. Laut Statistik Austria betrug die Produktion im Jahr 2019 rund 1 Million Tonnen. Der Großteil davon wurde für industrielle Zwecke verwendet.
Eine wichtige Eigenschaft der konzentrierten Schwefelsäure ist ihre starke Ätz- und Oxidationswirkung. Bei Kontakt mit organischen Materialien wie Holz oder Papier kann sie diese verbrennen oder zersetzen. Metalle werden bei Berührung oft stark angegriffen und korrodiert.
Konzentrierte Schwefelsäure findet in vielen Bereichen Anwendung: In der chemischen Industrie dient sie als Ausgangsstoff für zahlreiche Syntheseprozesse, beispielsweise bei der Herstellung von Düngemitteln, Kunststoffen und Farbstoffen. In der Metallindustrie wird sie zur Reinigung von Metalloberflächen und zum Ätzen verwendet. Im Laborbereich ist sie ein wichtiges Reagenz für viele chemische Reaktionen.
Die konzentrierte Schwefelsäure ist jedoch nicht nur nützlich, sondern auch gefährlich. Sie ist stark ätzend und kann bei Hautkontakt schwere Verätzungen verursachen. Bei Einatmen der Dämpfe kann es zu Atemwegsreizungen und in schweren Fällen zu Lungenödemen kommen. Daher sind beim Umgang mit konzentrierter Schwefelsäure besondere Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
Zu den wichtigsten Schutzmaßnahmen gehört das Tragen von persönlicher Schutzausrüstung, wie Schutzbrille, Chemikalienschutzhandschuhen und säurefester Kleidung. Bei Arbeiten in geschlossenen Räumen sollte für ausreichende Belüftung gesorgt werden, um die Konzentration der Dämpfe möglichst gering zu halten.
Bei einem Unfall mit konzentrierter Schwefelsäure sind sofortige Erste-Hilfe-Maßnahmen erforderlich: Bei Hautkontakt sollte die betroffene Stelle sofort unter fließendem Wasser abgespült werden – mindestens 15 Minuten lang. Bei Augenkontakt muss das Auge ebenfalls gründlich ausgespült werden, anschließend sollte unverzüglich ein Augenarzt aufgesucht werden.
In Österreich unterliegt der Umgang mit konzentrierter Schwefelsäure den Vorschriften des Chemikaliengesetzes. Dieses regelt unter anderem die Kennzeichnung, Lagerung und Entsorgung von gefährlichen Chemikalien.
Zusammenfassend ist konzentrierte Schwefelsäure eine wichtige und vielseitig einsetzbare Chemikalie, die jedoch mit Vorsicht und unter Beachtung der Sicherheitsvorschriften gehandhabt werden muss. Durch ihre starke Ätz- und Oxidationswirkung kann sie bei unsachgemäßem Umgang erhebliche Gefahren für Mensch und Umwelt darstellen.