Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat ist ein Wirkstoff, der in der Krebstherapie eingesetzt wird. Es handelt sich um ein halbsynthetisches Derivat der natürlichen Verbindung Camptothecin, die aus der Rinde des asiatischen Baumes Camptotheca acuminata gewonnen wird. Irinotecan gehört zur Gruppe der Topoisomerase-I-Hemmer und wirkt als Zytostatikum, das das Wachstum von Krebszellen hemmt.
Der Wirkmechanismus von Irinotecan basiert auf seiner Fähigkeit, die DNA-Topoisomerase I zu inhibieren. Dieses Enzym spielt eine entscheidende Rolle bei der Replikation und Transkription von DNA-Molekülen. Durch die Hemmung dieses Enzyms verhindert Irinotecan die Entwindung und Trennung von DNA-Doppelsträngen, was zu einer Störung des Zellzyklus und schließlich zum Zelltod führt.
Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat wird hauptsächlich zur Behandlung von metastasiertem kolorektalem Karzinom (Darmkrebs) eingesetzt. Es kann als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Chemotherapeutika wie 5-Fluorouracil oder Leucovorin verwendet werden. In Österreich ist Darmkrebs eine häufige Krebserkrankung: Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2018 insgesamt 4.756 Neuerkrankungen registriert.
Die Dosierung von Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat variiert je nach individuellen Faktoren wie Alter, Körpergewicht und Allgemeinzustand des Patienten. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt in der Regel 125 mg/m² Körperoberfläche, die als intravenöse Infusion über 90 Minuten verabreicht wird. Die Behandlung wird in der Regel alle drei Wochen wiederholt.
Wie bei anderen Chemotherapeutika kann die Anwendung von Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat mit Nebenwirkungen verbunden sein. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit und Haarausfall. In einigen Fällen kann es auch zu schwerwiegenderen Komplikationen wie Infektionen oder Blutbildveränderungen kommen.
Um das Risiko von Nebenwirkungen zu reduzieren und eine optimale Wirksamkeit der Therapie sicherzustellen, ist eine sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Dazu gehören regelmäßige Blutuntersuchungen zur Kontrolle der Blutbildveränderungen sowie eine engmaschige Beobachtung möglicher Symptome wie Durchfall oder Fieber.
In Österreich ist Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich, darunter Campto® und Onivyde®. Es ist verschreibungspflichtig und darf nur von einem Facharzt für Onkologie verordnet werden.
Die Kosten für die Behandlung mit Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat können je nach Dosierung und Dauer der Therapie variieren. In Österreich werden die Kosten für Krebsmedikamente im Rahmen des öffentlichen Gesundheitssystems von den Krankenkassen übernommen, sofern die Behandlung als medizinisch notwendig erachtet wird.
Zusammenfassend ist Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von metastasiertem kolorektalem Karzinom. Durch seine Fähigkeit, die DNA-Topoisomerase I zu hemmen, wirkt es zytostatisch und kann das Wachstum von Krebszellen verlangsamen oder stoppen. Die Anwendung dieses Medikaments erfordert eine sorgfältige Überwachung und Anpassung der Dosierung, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren und eine optimale Wirksamkeit der Therapie sicherzustellen. In Österreich ist Irinotecan Hydrochlorid Trihydrat unter verschiedenen Handelsnamen erhältlich und wird von den Krankenkassen im Rahmen des öffentlichen Gesundheitssystems finanziert.