Iloprost ist ein synthetisch hergestellter Wirkstoff, der zur Gruppe der Prostazykline gehört. Es handelt sich um eine pharmakologisch aktive Substanz, die in der Medizin zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen eingesetzt wird. In Österreich ist Iloprost unter dem Handelsnamen Ilomedin® erhältlich und wird vor allem bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (PAVK) und pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) angewendet.
Die Hauptwirkung von Iloprost besteht darin, dass es die Blutgefäße erweitert und somit den Blutfluss verbessert. Dies geschieht durch eine Aktivierung des Enzyms Adenylylcyclase, welches wiederum zu einer erhöhten Produktion von zyklischem Adenosinmonophosphat (cAMP) führt. Dieser Botenstoff bewirkt eine Entspannung der glatten Muskelzellen in den Gefäßwänden und damit eine Erweiterung der Blutgefäße.
Iloprost hat zudem entzündungshemmende Eigenschaften und wirkt auf die Blutplättchenaggregation hemmend. Das bedeutet, dass es die Zusammenballung von Blutplättchen verhindert und somit das Risiko für Thrombosen reduziert.
In Österreich sind laut Statistik Austria rund 15.000 Menschen von PAVK betroffen, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen. Die Hauptursache für diese Erkrankung ist Arteriosklerose – eine Verengung der Arterien aufgrund von Ablagerungen in den Gefäßwänden. Die Betroffenen leiden unter Schmerzen in den Beinen, die vor allem beim Gehen auftreten und durch Ruhephasen wieder abklingen. Bei fortgeschrittener PAVK kann es zu Geschwüren und im schlimmsten Fall sogar zu einer Amputation kommen.
Die Behandlung mit Iloprost erfolgt meist intravenös über einen Zeitraum von 4 bis 6 Stunden pro Tag, wobei die Dosis individuell angepasst wird. In einigen Fällen kann Iloprost auch als Inhalationslösung verabreicht werden. Die Therapie dauert in der Regel mehrere Tage bis Wochen und sollte unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist eine seltene Erkrankung, bei der es zu einem erhöhten Druck in den Lungengefäßen kommt. In Österreich sind schätzungsweise 500 Menschen von PAH betroffen. Unbehandelt führt diese Erkrankung zu einer fortschreitenden Verschlechterung der Herz- und Lungenfunktion und letztendlich zum Tod.
Iloprost hat sich auch bei der Behandlung von PAH als wirksam erwiesen, indem es die Durchblutung der Lunge verbessert und somit die Belastung für das rechte Herz verringert. Auch hier wird Iloprost meist intravenös oder als Inhalationslösung verabreicht.
Wie bei jedem Medikament können auch bei der Anwendung von Iloprost Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen unter anderem Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Durchfall und Hautrötungen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie einer allergischen Reaktion oder einem starken Blutdruckabfall kommen. Daher ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten während der Therapie notwendig.
Zusammenfassend ist Iloprost ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von PAVK und PAH in Österreich. Durch seine gefäßerweiternden und entzündungshemmenden Eigenschaften trägt es dazu bei, die Lebensqualität der betroffenen Patienten zu verbessern und das Fortschreiten der Erkrankungen zu verlangsamen.