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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HYNIC-[D-PHE*1*,TYR*3*-OCTREOTIDE].TFA

HYNIC-[D-Phe1,Tyr3-Octreotid].TFA, auch bekannt als Hydrazinonicotinyl-[D-Phenylalanin1,Tyrosin3-Octreotid]-Trifluoressigsäure, ist ein synthetisches Peptid, das in der medizinischen Forschung und Diagnostik eingesetzt wird. Dieser Wirkstoff ist eine Modifikation des natürlichen Somatostatin-Hormons und hat eine hohe Affinität zu Somatostatin-Rezeptoren. In Österreich wird dieser Wirkstoff hauptsächlich für diagnostische Zwecke verwendet.

Die Struktur von HYNIC-[D-Phe1,Tyr3-Octreotid].TFA besteht aus acht Aminosäuren, wobei die ersten beiden Aminosäuren D-Phenylalanin und Tyrosin durch eine Hydrazinonicotinsäure (HYNIC) modifiziert sind. Diese Modifikation verbessert die Bindungseigenschaften des Peptids an Somatostatin-Rezeptoren und erhöht seine Stabilität im Körper.

Somatostatin ist ein natürlich vorkommendes Hormon im menschlichen Körper, das eine wichtige Rolle bei der Regulierung verschiedener physiologischer Prozesse spielt. Es beeinflusst unter anderem die Sekretion von Wachstumshormonen, Insulin und Glukagon sowie die Magen-Darm-Motorik. Aufgrund seiner kurzen Halbwertszeit von nur wenigen Minuten ist es jedoch schwierig, Somatostatin direkt für diagnostische oder therapeutische Zwecke zu verwenden.

HYNIC-[D-Phe1,Tyr3-Octreotid].TFA hingegen hat eine längere Halbwertszeit und kann daher effektiver eingesetzt werden. Es bindet an Somatostatin-Rezeptoren, die in verschiedenen Geweben und Organen, insbesondere in neuroendokrinen Tumoren, vorkommen. Durch die Bindung an diese Rezeptoren kann das Peptid dazu beitragen, das Wachstum von Tumorzellen zu hemmen und ihre Funktion zu beeinflussen.

In der Diagnostik wird HYNIC-[D-Phe1,Tyr3-Octreotid].TFA häufig mit radioaktiven Isotopen markiert, um sogenannte Radiopharmaka herzustellen. Diese Radiopharmaka können dann mittels bildgebender Verfahren wie der Positronenemissionstomographie (PET) oder der Single-Photonen-Emissionscomputertomographie (SPECT) eingesetzt werden. Auf diese Weise können Ärzte neuroendokrine Tumoren oder andere Erkrankungen, bei denen eine erhöhte Expression von Somatostatin-Rezeptoren vorliegt, besser erkennen und lokalisieren.

Die Verwendung von HYNIC-[D-Phe1,Tyr3-Octreotid].TFA in der Diagnostik hat mehrere Vorteile gegenüber anderen Methoden. Zum einen ermöglicht es eine höhere Sensitivität und Spezifität bei der Detektion von neuroendokrinen Tumoren. Zum anderen ist es weniger invasiv als herkömmliche diagnostische Verfahren wie Biopsien oder chirurgische Eingriffe.

In Österreich ist die Anwendung von HYNIC-[D-Phe1,Tyr3-Octreotid].TFA in der Diagnostik weit verbreitet. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 insgesamt 3.684 PET-Untersuchungen durchgeführt, wobei ein Großteil dieser Untersuchungen auf die Diagnose von neuroendokrinen Tumoren zurückzuführen ist. Die Verwendung dieses Wirkstoffs trägt somit maßgeblich zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit neuroendokrinen Tumoren bei.

Zusammenfassend ist HYNIC-[D-Phe1,Tyr3-Octreotid].TFA ein wichtiger Wirkstoff in der medizinischen Forschung und Diagnostik, insbesondere im Bereich der neuroendokrinen Tumoren. Durch seine hohe Affinität zu Somatostatin-Rezeptoren und seine verbesserte Stabilität ermöglicht es eine effektivere und weniger invasive Diagnose von Erkrankungen, bei denen eine erhöhte Expression dieser Rezeptoren vorliegt. In Österreich wird dieser Wirkstoff erfolgreich eingesetzt, um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu erweitern.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HYNIC-[D-PHE*1*,TYR*3*-OCTREOTIDE].TFA