Humanes Choriongonadotropin (hCG) ist ein Glykoprotein-Hormon, das während der Schwangerschaft eine entscheidende Rolle spielt. Es wird hauptsächlich von den Zellen des sich entwickelnden Plazentagewebes produziert und ist für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft verantwortlich. In Österreich und anderen Ländern wird hCG in verschiedenen medizinischen Anwendungen eingesetzt, einschließlich der Behandlung von Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern sowie in einigen Krebstherapien.
Die Struktur des humanen Choriongonadotropins ähnelt der anderer Gonadotropine wie follikelstimulierendem Hormon (FSH), luteinisierendem Hormon (LH) und Thyrotropin (TSH). Es besteht aus zwei Untereinheiten, alpha und beta, wobei die alpha-Untereinheit bei allen vier Hormonen identisch ist, während die beta-Untereinheit spezifisch für jedes Hormon ist.
Die Hauptfunktion von hCG besteht darin, die Produktion von Progesteron im Corpus luteum zu stimulieren. Progesteron ist ein Steroidhormon, das für die Aufrechterhaltung der Gebärmutterschleimhaut und somit für die Implantation des befruchteten Eis in der Gebärmutter unerlässlich ist. Ohne ausreichende Progesteronproduktion kann es zu einer Fehlgeburt kommen.
In Österreich werden jährlich etwa 6.000 Paare aufgrund von Unfruchtbarkeitsproblemen behandelt. hCG wird häufig in der assistierten Reproduktionstechnologie (ART) eingesetzt, um den Eisprung bei Frauen zu stimulieren, die an Unfruchtbarkeit leiden. Es wird auch verwendet, um die Spermienproduktion bei Männern mit bestimmten Arten von Unfruchtbarkeit zu verbessern.
Die Verwendung von hCG zur Stimulierung des Eisprungs ist in der Regel sicher und effektiv. Die meisten Frauen, die hCG erhalten, haben eine erfolgreiche Schwangerschaft und Geburt. In einigen Fällen kann es jedoch zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören unter anderem Schmerzen oder Schwellungen an der Injektionsstelle, leichte Bauchschmerzen und Stimmungsschwankungen.
Eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation der hCG-Therapie ist das Ovarialhyperstimulationssyndrom (OHSS). OHSS tritt auf, wenn die Eierstöcke übermäßig auf die Hormonbehandlung ansprechen und anschwellen. In schweren Fällen kann dies zu Atemnot, Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum und sogar zum Versagen innerer Organe führen. Die Wahrscheinlichkeit von OHSS kann durch sorgfältige Überwachung während der Behandlung minimiert werden.
In einigen Fällen wurde hCG auch zur Behandlung von Krebspatienten eingesetzt. Einige Krebsarten produzieren beta-hCG als Tumormarker; daher kann das Hormon als diagnostisches Instrument verwendet werden oder um den Fortschritt einer Krebstherapie zu überwachen.
Es ist wichtig zu beachten, dass hCG-Präparate von verschiedenen Herstellern unterschiedliche Reinheitsgrade und Potenzen aufweisen können. Daher ist es entscheidend, dass Patienten und Ärzte sorgfältig die richtige Dosierung und das richtige Präparat auswählen.
In Österreich sind hCG-Präparate verschreibungspflichtig und können nur von einem Arzt verordnet werden. Die Kosten für die Behandlung variieren je nach Anwendungsbereich, Dauer der Therapie und individuellen Bedürfnissen des Patienten.
Zusammenfassend ist humanes Choriongonadotropin ein wichtiges Hormon, das in der Schwangerschaft eine entscheidende Rolle spielt. Es wird auch erfolgreich zur Behandlung von Unfruchtbarkeit bei Frauen und Männern eingesetzt sowie in einigen Krebstherapien verwendet. In Österreich sind hCG-Präparate verschreibungspflichtig und unterliegen strengen Kontrollen, um Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten.