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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HEMIN

Der Wirkstoff Hemin, auch als Hämin bekannt, ist ein Eisen-haltiges Porphyrin-Derivat, das aus Hämgruppen gewonnen wird. Hemin spielt eine wichtige Rolle in der Medizin und Pharmazie, insbesondere bei der Behandlung von Porphyrien. In Österreich sind etwa 1 von 75.000 Menschen von dieser seltenen Stoffwechselerkrankung betroffen.

Porphyrien sind eine Gruppe von Erkrankungen, die durch eine gestörte Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin entstehen. Dies führt zu einer Anhäufung von Porphyrinen und ihren Vorläufern im Körper, was verschiedene Symptome wie Hautveränderungen oder neurologische Beschwerden verursachen kann.

Hemin wird zur Behandlung akuter Porphyrie-Anfälle eingesetzt und hat sich als wirksam erwiesen. Es hilft dabei, die Produktion toxischer Porphyrine zu reduzieren und die Symptome der Krankheit zu lindern. Bei der Verabreichung wird Hemin in den Blutkreislauf injiziert und bindet an Plasmaproteine wie Albumin.

Die genaue Wirkungsweise von Hemin ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass es die Aktivität eines Enzyms namens Delta-Aminolävulinsäure-Synthase (ALAS) hemmt. Dieses Enzym ist für den ersten Schritt in der Biosynthese des Häms verantwortlich und somit entscheidend für die Entstehung der Porphyrie-Symptomatik.

In Österreich werden Patienten mit akuten Porphyrien in spezialisierten Zentren behandelt, die über die notwendige Expertise und Infrastruktur verfügen. Die Behandlung mit Hemin ist in der Regel gut verträglich, kann jedoch Nebenwirkungen wie Fieber, Schüttelfrost oder allergische Reaktionen hervorrufen. Daher sollte sie nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.

Die Verfügbarkeit von Hemin in Österreich ist begrenzt und wird hauptsächlich für den Einsatz bei akuten Porphyrie-Anfällen reserviert. In einigen Fällen kann es auch zur Prophylaxe eingesetzt werden, um Anfälle zu verhindern oder deren Häufigkeit zu reduzieren.

Neben der Behandlung mit Hemin sind weitere Maßnahmen zur Bewältigung von Porphyrien erforderlich. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung, die Vermeidung von auslösenden Faktoren wie Alkohol oder bestimmten Medikamenten sowie regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen.

In den letzten Jahren hat sich das Verständnis für Porphyrien und ihre Behandlungsmöglichkeiten verbessert. Die Forschung auf diesem Gebiet ist jedoch noch nicht abgeschlossen, und es besteht weiterhin Bedarf an neuen Therapieansätzen und Medikamenten.

Zusammenfassend ist Hemin ein wichtiger Wirkstoff bei der Behandlung akuter Porphyrie-Anfälle. Es hilft dabei, die Produktion toxischer Porphyrine im Körper zu reduzieren und somit die Symptome der Krankheit zu lindern. Obwohl seine genaue Wirkungsweise noch nicht vollständig verstanden ist, hat sich Hemin als wirksam und relativ sicher erwiesen. In Österreich ist der Zugang zu Hemin begrenzt, und die Behandlung erfolgt in spezialisierten Zentren unter ärztlicher Aufsicht.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HEMIN