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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten GELATINE

Gelatine ist ein vielseitiger Wirkstoff, der in vielen Bereichen eingesetzt wird, wie zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie, Pharmazie und Kosmetik. In diesem Text wird die Beschreibung des Wirkstoffs Gelatine erläutert, wobei der Fokus auf den Einsatzbereichen und Eigenschaften liegt.

Gelatine ist ein natürliches Protein, das aus Kollagen gewonnen wird. Kollagen ist eine Strukturkomponente von Haut, Knochen und Bindegewebe bei Tieren. Die Hauptquelle für Gelatine sind Rinder- und Schweineknochen sowie Tierhäute. In Österreich wird Gelatine vorwiegend aus Rinderknochen hergestellt.

Der Herstellungsprozess von Gelatine umfasst mehrere Schritte. Zunächst werden die Rohmaterialien gereinigt und entfettet. Anschließend erfolgt eine Hydrolyse des Kollagens durch den Einsatz von Säuren oder Laugen. Dabei werden die langen Ketten des Kollagens in kleinere Fragmente gespalten, die sich anschließend zu einer gelartigen Masse verbinden.

Gelatine besitzt einige wichtige Eigenschaften, die sie für verschiedene Anwendungen interessant machen:

  1. Gelingvermögen: Gelatine hat die Fähigkeit, Flüssigkeiten zu binden und ihnen eine feste Struktur zu verleihen.
  2. Wasserbindung: Sie kann große Mengen Wasser binden und so für eine verbesserte Textur sorgen.
  3. Filmbildung: Gelatine bildet beim Trocknen einen dünnen Film auf Oberflächen.
  4. Emulgierung: Sie kann als Emulgator eingesetzt werden, um Öl und Wasser zu mischen.

In der Lebensmittelindustrie wird Gelatine häufig als Geliermittel, Stabilisator oder Verdickungsmittel verwendet. Typische Anwendungen sind die Herstellung von Gummibärchen, Gelees, Marmeladen und Tortengüssen. Auch in der Produktion von Joghurt, Eiscreme und Schokolade findet Gelatine Verwendung.

In der Pharmazie spielt Gelatine eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Kapseln und Tabletten. Sie dient als Bindemittel für die Wirkstoffe und ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung im Körper. Zudem wird sie zur Stabilisierung von Arzneimitteln eingesetzt.

Auch in der Kosmetikindustrie ist Gelatine ein wichtiger Bestandteil. Sie findet Anwendung in Cremes, Lotionen und Haarpflegeprodukten aufgrund ihrer feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften.

Gelatine ist ein natürliches Produkt und gilt als unbedenklich für den menschlichen Verzehr. Allerdings gibt es auch einige Nachteile bei der Verwendung von Gelatine:

  1. Tierische Herkunft: Da sie aus tierischen Rohstoffen gewonnen wird, ist sie für Vegetarier oder Veganer nicht geeignet.
  2. Allergene: In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten.
  3. BSE-Risiko: Bei Rindergelatine besteht ein geringes Risiko einer Übertragung von BSE (Bovine Spongiforme Enzephalopathie), auch bekannt als Rinderwahnsinn. In Österreich gelten jedoch strenge Kontrollen und Richtlinien, um dieses Risiko zu minimieren.

Zusammenfassend ist Gelatine ein vielseitiger Wirkstoff mit zahlreichen Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Industrien. Die Vorteile von Gelatine liegen in ihren günstigen Eigenschaften wie Gelingvermögen, Wasserbindung und Filmbildung. Allerdings sollte bei der Verwendung von Gelatine auf mögliche Nachteile wie tierische Herkunft, allergene Potenziale und BSE-Risiken geachtet werden.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten GELATINE