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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten GADOTERIDOL

Gadoteridol ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Bildgebung eingesetzt wird. Er gehört zur Gruppe der Gadolinium-haltigen Kontrastmittel und wird vor allem in der Magnetresonanztomographie (MRT) verwendet. In Österreich ist Gadoteridol unter dem Handelsnamen ProHance® erhältlich und wird von Radiologen zur Verbesserung der Bildqualität bei MRT-Untersuchungen eingesetzt.

Der Wirkstoff Gadoteridol besteht aus einem Gadolinium-Ion, das an ein Trägermolekül gebunden ist. Dieses Trägermolekül, auch Chelat genannt, umschließt das toxische Gadolinium-Ion und macht es so für den menschlichen Körper verträglich. Nach Verabreichung des Kontrastmittels verteilt sich das Gadoteridol im Körpergewebe und verbessert die Sichtbarkeit bestimmter Strukturen im MRT-Bild.

Die Anwendung von Gadoteridol erfolgt intravenös, meist als Bolusinjektion. Die empfohlene Dosis beträgt 0,1 Millimol pro Kilogramm Körpergewicht. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder anderen Risikofaktoren sollte die Dosis jedoch angepasst werden.

Gadoteridol hat eine kurze Halbwertszeit von etwa 1,3 Stunden bei gesunden Personen und wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden. Daher sollten Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder akuter Nierenschädigung nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung mit Gadoteridol untersucht werden.

Die Verwendung von Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln wie Gadoteridol ist in Österreich weit verbreitet. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 rund 470.000 MRT-Untersuchungen durchgeführt, wobei ein Großteil dieser Untersuchungen mit Kontrastmitteln erfolgte. Die genauen Zahlen für den Einsatz von Gadoteridol sind jedoch nicht verfügbar.

Die Sicherheit von Gadoteridol ist in zahlreichen klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen nachgewiesen worden. Nebenwirkungen sind selten und meist mild bis moderat ausgeprägt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel. In sehr seltenen Fällen können jedoch auch schwerwiegende Reaktionen wie allergische Reaktionen oder Nephrogene Systemische Fibrose (NSF) auftreten.

In den letzten Jahren gab es Bedenken hinsichtlich der Anreicherung von Gadolinium im Gehirn nach wiederholter Gabe von Kontrastmitteln. Studien haben gezeigt, dass dies bei einigen linearen Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln der Fall sein kann, während bei makrozyklischen Wirkstoffen wie Gadoteridol das Risiko einer Anreicherung deutlich geringer ist.

Aufgrund seiner guten Sicherheitsprofil und Wirksamkeit wird Gadoteridol in Österreich zur Verbesserung der Bildqualität bei MRT-Untersuchungen eingesetzt, insbesondere bei der Diagnose von Erkrankungen des zentralen Nervensystems, der Leber und des weiblichen Beckens. Darüber hinaus kann Gadoteridol auch bei Kindern und Jugendlichen angewendet werden.

Zusammenfassend ist Gadoteridol ein wichtiger Wirkstoff in der medizinischen Bildgebung, der in Österreich zur Verbesserung der MRT-Bildqualität eingesetzt wird. Sein Einsatz ist weit verbreitet und seine Sicherheit und Wirksamkeit sind gut dokumentiert. Patienten mit Risikofaktoren wie eingeschränkter Nierenfunktion sollten jedoch sorgfältig überwacht werden, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten GADOTERIDOL