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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten FINGOLIMODHYDROCHLORID ()

Fingolimodhydrochlorid ist ein Wirkstoff, der in der Therapie von Multipler Sklerose (MS) eingesetzt wird. MS ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die zu einer Vielzahl von Symptomen führen kann, wie beispielsweise Sehstörungen, Koordinationsproblemen und Muskelschwäche. In Österreich sind schätzungsweise 12.500 bis 15.000 Menschen von dieser Krankheit betroffen.

Der Wirkstoff Fingolimodhydrochlorid wurde erstmals im Jahr 2010 zugelassen und hat seitdem einen festen Platz in der Behandlung von schubförmig verlaufender Multipler Sklerose (RRMS) eingenommen. Es handelt sich hierbei um eine orale Therapieoption, die einmal täglich in Form einer Kapsel eingenommen wird.

Fingolimodhydrochlorid wirkt auf das Immunsystem ein und reduziert so die Entzündungsreaktionen im zentralen Nervensystem. Der Wirkmechanismus basiert auf der Bindung des Wirkstoffs an Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptoren (S1P-Rezeptoren) auf der Oberfläche bestimmter Immunzellen, den Lymphozyten. Durch diese Bindung werden die Lymphozyten daran gehindert, aus den Lymphknoten auszuwandern und ins zentrale Nervensystem zu gelangen. Dadurch wird die Entzündungsreaktion im Gehirn und Rückenmark reduziert und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt.

In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Fingolimodhydrochlorid die Schubrate bei Patienten mit schubförmig verlaufender Multipler Sklerose signifikant reduziert. Darüber hinaus wurde eine Verlangsamung der Behinderungsprogression sowie eine Verringerung von Entzündungsherden im Gehirn beobachtet.

Die Anwendung von Fingolimodhydrochlorid ist jedoch nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit und grippeähnliche Symptome. Zudem kann der Wirkstoff zu einer Verlangsamung des Herzschlags führen, weshalb vor Beginn der Therapie eine Überwachung der Herzfunktion erforderlich ist.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Leberfunktionsstörungen, erhöhte Blutdruckwerte und ein erhöhtes Risiko für Infektionen aufgrund der beeinträchtigten Immunabwehr. Daher ist es wichtig, dass Patienten unter Fingolimodhydrochlorid-Therapie regelmäßig ärztlich überwacht werden.

Fingolimodhydrochlorid ist nicht für alle MS-Patienten geeignet. Es sollte nur bei Erwachsenen mit schubförmig verlaufender Multipler Sklerose angewendet werden, bei denen andere krankheitsmodifizierende Therapien (wie Beta-Interferone oder Glatirameracetat) nicht ausreichend wirksam sind oder nicht vertragen werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Fingolimodhydrochlorid eine wirksame Therapieoption für Patienten mit schubförmig verlaufender Multipler Sklerose darstellt. Durch seine entzündungshemmende Wirkung kann es das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Allerdings ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und Risiken unerlässlich.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten FINGOLIMODHYDROCHLORID ()