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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ENROFLOXACIN ()

Enrofloxacin ist ein synthetisches, antibakterielles Wirkstoff, das zur Gruppe der Fluorchinolone gehört. Es wurde erstmals in den 1980er Jahren entwickelt und ist seitdem ein wichtiger Bestandteil in der Tiermedizin. In Österreich wird Enrofloxacin hauptsächlich zur Behandlung von bakteriellen Infektionen bei Tieren eingesetzt.

Der Wirkungsmechanismus von Enrofloxacin beruht auf seiner Fähigkeit, die DNA-Gyrase und Topoisomerase IV zu hemmen. Diese Enzyme sind für die Stabilisierung und Replikation der bakteriellen DNA verantwortlich. Durch die Hemmung dieser Enzyme wird die Vermehrung der Bakterien gestoppt und schließlich abgetötet.

Enrofloxacin hat ein breites Wirkspektrum gegen gramnegative und grampositive Bakterien sowie einige Mykoplasmenarten. Zu den häufigsten Erregern, gegen die Enrofloxacin wirksam ist, gehören Escherichia coli, Salmonella spp., Pasteurella spp., Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus.

In Österreich wird Enrofloxacin sowohl in der Veterinärmedizin als auch in der Landwirtschaft eingesetzt. Es ist als orale Tabletten, Injektionslösungen oder topische Präparate erhältlich. Die Dosierung von Enrofloxacin variiert je nach Tierart, Alter des Tieres und Schweregrad der Infektion.

Die Anwendung von Enrofloxacin bei Tieren hat mehrere Vorteile: Es hat eine schnelle Absorption im Körper, eine hohe Bioverfügbarkeit und eine gute Gewebepenetration. Diese Eigenschaften ermöglichen es Enrofloxacin, schnell in den infizierten Bereichen zu wirken und somit die Genesung des Tieres zu beschleunigen.

Trotz seiner Wirksamkeit gibt es auch einige Bedenken hinsichtlich der Anwendung von Enrofloxacin. Eines der Hauptprobleme ist die Entwicklung von Resistenzen gegenüber Fluorchinolonen bei Bakterien. Die unsachgemäße Verwendung von Enrofloxacin kann dazu führen, dass Bakterien gegen diesen Wirkstoff unempfindlich werden und somit schwerer zu behandeln sind.

In Österreich wurde ein Anstieg der Fluorchinolon-Resistenzen bei verschiedenen bakteriellen Erregern beobachtet. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sollten Tierärzte und Landwirte den Einsatz von Enrofloxacin auf das notwendige Minimum beschränken und alternative Behandlungsmethoden in Betracht ziehen.

Ein weiteres Problem bei der Anwendung von Enrofloxacin ist das Risiko von Nebenwirkungen. Obwohl diese im Allgemeinen selten sind, können sie bei einigen Tieren auftreten. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit oder allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz.

Es ist wichtig zu beachten, dass Enrofloxacin nicht für alle Tierarten geeignet ist. Bei Hunden mit einer bekannten Überempfindlichkeit gegenüber Fluorchinolonen sollte dieses Medikament nicht angewendet werden. Ebenso sollte es bei wachsenden Tieren, insbesondere bei jungen Hunden, mit Vorsicht angewendet werden, da es zu Knorpelschäden führen kann.

Insgesamt ist Enrofloxacin ein wirksames und weit verbreitetes Antibiotikum in der österreichischen Tiermedizin. Dennoch sollten Tierärzte und Landwirte den Einsatz dieses Medikaments sorgfältig abwägen und die potenziellen Risiken berücksichtigen, um die Entwicklung von Resistenzen zu verhindern und das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ENROFLOXACIN ()