Domperidon ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Praxis häufig eingesetzt wird. Er gehört zur Gruppe der sogenannten Prokinetika und wird vor allem zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. In Österreich ist Domperidon unter verschiedenen Handelsnamen wie Motilium, Peridon oder Domperidon-ratiopharm erhältlich.
Der Wirkstoff wirkt auf das Magen-Darm-System, indem er die Bewegungen des Magens und des oberen Dünndarms anregt. Dies geschieht durch die Blockade von Dopamin-Rezeptoren im Gehirn, genauer gesagt im Bereich des Brechzentrums. Dadurch kann Domperidon Übelkeit und Erbrechen effektiv lindern.
In Österreich sind verschiedene Darreichungsformen von Domperidon erhältlich: Tabletten, Schmelztabletten, Zäpfchen und Suspension zum Einnehmen. Die Auswahl der geeigneten Form hängt von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab.
Die empfohlene Dosierung für Erwachsene beträgt in der Regel 10 mg bis zu dreimal täglich. Bei Kindern richtet sich die Dosierung nach dem Körpergewicht. Die Einnahme sollte etwa 15 bis 30 Minuten vor den Mahlzeiten erfolgen und darf nicht länger als eine Woche ohne ärztliche Kontrolle fortgesetzt werden.
Domperidon ist ein gut verträglicher Wirkstoff mit wenigen Nebenwirkungen. Zu den häufigsten gehören Kopfschmerzen, Mundtrockenheit oder Durchfall. Seltenere Nebenwirkungen können Schwindelgefühle oder Schlafstörungen sein. In sehr seltenen Fällen kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen, insbesondere bei Patienten mit bestehenden Herzerkrankungen oder bei gleichzeitiger Einnahme von anderen Medikamenten, die das QT-Intervall im EKG verlängern.
Obwohl Domperidon in Österreich rezeptfrei erhältlich ist, sollte die Einnahme immer unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Vor der Anwendung sollten mögliche Gegenanzeigen und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten abgeklärt werden. So ist Domperidon beispielsweise nicht für Patienten geeignet, die an einer schweren Lebererkrankung leiden oder bestimmte Arzneimittel einnehmen, die ebenfalls das QT-Intervall verlängern.
In Österreich ist Domperidon weit verbreitet und wird häufig zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigte, dass etwa 7% der österreichischen Bevölkerung mindestens einmal im Jahr ein Rezept für ein Prokinetikum erhalten haben. Dabei war Domperidon das am häufigsten verschriebene Prokinetikum.
Die Anwendung von Domperidon bei Kindern ist in Österreich jedoch umstritten. Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat im Jahr 2014 eine Überprüfung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses von Domperidon durchgeführt und empfiehlt seither eine vorsichtige Anwendung bei Kindern unter 12 Jahren sowie eine individuelle Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt.
Zusammenfassend ist Domperidon ein effektiver und gut verträglicher Wirkstoff zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen. In Österreich ist er rezeptfrei erhältlich, sollte jedoch stets unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden. Die richtige Dosierung und die Berücksichtigung möglicher Gegenanzeigen sind entscheidend für eine erfolgreiche Therapie.