Diazepam ist ein Wirkstoff, der zur Gruppe der Benzodiazepine gehört. Diese Arzneimittel werden häufig zur Behandlung von Angstzuständen, Schlafstörungen und Muskelkrämpfen eingesetzt. In Österreich ist Diazepam unter verschiedenen Handelsnamen wie zum Beispiel Valium oder Faustan erhältlich.
Der Wirkstoff Diazepam hat eine beruhigende, angstlösende und muskelentspannende Wirkung. Es beeinflusst das zentrale Nervensystem, indem es die Aktivität bestimmter Botenstoffe im Gehirn verändert. Hierbei handelt es sich insbesondere um den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA), welcher für seine hemmende Wirkung auf die Erregungsübertragung zwischen den Nervenzellen bekannt ist.
Diazepam wird in Tablettenform, als Injektionslösung oder als Rektalgel angeboten. Die Dosierung hängt von der jeweiligen Indikation und dem individuellen Ansprechen des Patienten ab. Bei Angstzuständen liegt die empfohlene Tagesdosis für Erwachsene in Österreich zwischen 5 und 30 mg, aufgeteilt in mehrere Einzelgaben.
Bei Schlafstörungen wird Diazepam meist kurzfristig eingesetzt, da bei längerer Anwendung die schlaffördernde Wirkung nachlassen kann. Hier liegt die empfohlene Dosis bei 5 bis 15 mg vor dem Schlafengehen.
In Österreich sind Benzodiazepine wie Diazepam verschreibungspflichtig und dürfen nur nach Anweisung eines Arztes eingenommen werden. Der Grund dafür liegt in den möglichen Nebenwirkungen und dem Suchtpotenzial dieser Medikamente.
Zu den häufigsten Nebenwirkungen von Diazepam zählen Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit und verminderte Aufmerksamkeit. Diese Symptome können insbesondere zu Beginn der Therapie auftreten und legen sich meist nach einigen Tagen wieder. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall.
Eine längerfristige Einnahme von Diazepam kann zur Abhängigkeit führen. Daher ist es wichtig, die Anwendungsdauer so kurz wie möglich zu halten und das Medikament langsam auszuschleichen, um Entzugssymptome zu vermeiden.
In Österreich sind Benzodiazepine wie Diazepam weit verbreitet. Laut einer Studie des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF) aus dem Jahr 2016 wurden im Jahr 2015 etwa 1,4 Millionen Packungen Benzodiazepine in Österreich abgegeben. Davon entfielen rund 17 Prozent auf Diazepam.
Die Verordnung von Benzodiazepinen ist in Österreich rückläufig. Zwischen 2005 und 2015 sank der Anteil der Verordnungen um etwa ein Drittel. Dies ist unter anderem auf die vermehrte Aufklärung über die Risiken dieser Medikamentengruppe zurückzuführen.
Abschließend lässt sich sagen, dass Diazepam ein wirksames Medikament zur Behandlung von Angstzuständen, Schlafstörungen und Muskelkrämpfen ist. In Österreich ist es weit verbreitet, jedoch aufgrund der möglichen Nebenwirkungen und des Suchtpotenzials verschreibungspflichtig. Die Anwendung sollte stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um Risiken zu minimieren.