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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CLOFARABIN

Clofarabin ist ein Wirkstoff, der in der medizinischen Behandlung von bestimmten Krebserkrankungen eingesetzt wird. Insbesondere wird es zur Therapie von akuter lymphatischer Leukämie (ALL) und akuter myeloischer Leukämie (AML) verwendet. In Österreich sind solche Erkrankungen zwar selten, jedoch treten sie bei etwa 1.000 Menschen pro Jahr auf.

Der Wirkstoff Clofarabin gehört zur Gruppe der Nukleosid-Analoga, die als Antimetaboliten bezeichnet werden. Diese Substanzen wirken, indem sie den Stoffwechsel der Zellen beeinflussen und somit das Wachstum und die Vermehrung von Krebszellen hemmen.

Clofarabin hat eine chemische Struktur, die einer natürlichen Nukleinsäure ähnelt. Dadurch kann es in die DNA-Synthese eingebaut werden und den Prozess stören. Dies führt zu einem Abbruch der DNA-Stränge und somit zum Zelltod der sich schnell teilenden Krebszellen.

Die genaue Wirkungsweise von Clofarabin ist komplex und noch nicht vollständig verstanden. Es ist jedoch bekannt, dass es in mehreren Schritten wirkt: Zunächst wird Clofarabin in die Zelle aufgenommen und dort durch Enzyme aktiviert. Anschließend hemmt es zwei wichtige Enzyme (Ribonukleotid-Reduktase und DNA-Polymerase), welche für die Bildung neuer DNA-Stränge notwendig sind.

In klinischen Studien wurde gezeigt, dass Clofarabin sowohl alleine als auch in Kombination mit anderen Chemotherapeutika wirksam ist. Die Wirksamkeit hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Alter des Patienten, der Art der Leukämie und dem Stadium der Erkrankung.

Die Verabreichung von Clofarabin erfolgt in der Regel intravenös über einen Zeitraum von mehreren Tagen. Die genaue Dosierung und Dauer der Therapie wird vom behandelnden Arzt individuell festgelegt und richtet sich nach dem Zustand des Patienten sowie möglichen Nebenwirkungen.

Wie bei vielen anderen Chemotherapeutika treten auch bei Clofarabin Nebenwirkungen auf. Diese können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sind teilweise dosisabhängig. Häufige Nebenwirkungen sind unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Müdigkeit und Infektionen.

Besonders wichtig ist die Überwachung des Blutbildes während der Therapie mit Clofarabin. Da das Medikament auch gesunde Blutzellen beeinflussen kann, kann es zu einer Verminderung der weißen Blutkörperchen (Neutropenie), roten Blutkörperchen (Anämie) oder Blutplättchen (Thrombozytopenie) kommen. In solchen Fällen muss die Therapie eventuell angepasst oder vorübergehend unterbrochen werden.

Clofarabin ist in Österreich unter dem Handelsnamen Evoltra® erhältlich und wird vom Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis vertrieben. Es handelt sich um ein verschreibungspflichtiges Medikament, das nur von spezialisierten Ärzten in Kliniken oder Krankenhäusern verabreicht werden darf.

Zusammenfassend ist Clofarabin ein wirksames Chemotherapeutikum zur Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie und akuter myeloischer Leukämie. Trotz seiner Nebenwirkungen bietet es für viele Patienten eine wichtige Therapieoption, insbesondere wenn andere Behandlungsansätze versagt haben oder nicht in Frage kommen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten CLOFARABIN