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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten BRIVUDIN

Brivudin ist ein antiviraler Wirkstoff, der zur Behandlung von Infektionen mit dem Herpes-Zoster-Virus eingesetzt wird. Dieses Virus verursacht die Gürtelrose, eine schmerzhafte Hauterkrankung, die vor allem bei älteren Menschen und Personen mit geschwächtem Immunsystem auftritt. In Österreich sind jährlich etwa 10.000 bis 15.000 Menschen von Gürtelrose betroffen.

Der Wirkstoff Brivudin gehört zur Gruppe der Nukleosid-Analoga und wirkt durch die Hemmung des viralen Enzyms Thymidinkinase. Diese Enzyme sind für die Vermehrung des Virus notwendig, indem sie an der Synthese neuer DNA-Stränge beteiligt sind. Durch die Blockierung dieser Enzyme kann Brivudin das Wachstum des Virus stoppen und so den Verlauf der Infektion verkürzen.

Die Anwendung von Brivudin erfolgt in Form von Tabletten, die oral eingenommen werden. Die empfohlene Dosierung beträgt einmal täglich 125 mg für einen Zeitraum von sieben Tagen. Die Behandlung sollte so früh wie möglich nach Auftreten der ersten Symptome begonnen werden, um eine optimale Wirksamkeit zu gewährleisten.

Brivudin zeigt im Allgemeinen eine gute Verträglichkeit und hat weniger Nebenwirkungen als andere antivirale Medikamente wie Aciclovir oder Valaciclovir. Zu den möglichen Nebenwirkungen zählen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Kopfschmerzen sowie allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Nebenwirkungen wie Leber- oder Nierenfunktionsstörungen kommen.

Da Brivudin über die Leber abgebaut wird, ist bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Vorsicht geboten. Die Dosisanpassung kann erforderlich sein, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren. Ebenso sollte Brivudin nicht zusammen mit bestimmten anderen Medikamenten eingenommen werden, da Wechselwirkungen auftreten können. Dazu gehören unter anderem 5-Fluorouracil und Capecitabin, die zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden.

In klinischen Studien hat sich Brivudin als wirksam bei der Behandlung von Herpes-Zoster-Infektionen erwiesen und führte zu einer schnelleren Abheilung der Hautläsionen sowie einer Reduktion der Schmerzen im Vergleich zu Placebo. Darüber hinaus konnte eine Verringerung des Risikos für postherpetische Neuralgie, eine häufige Komplikation der Gürtelrose, beobachtet werden.

Die Anwendung von Brivudin ist jedoch nicht für alle Patientengruppen geeignet. Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sowie bei schwangeren oder stillenden Frauen liegen keine ausreichenden Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit vor. Daher sollte in diesen Fällen auf alternative antivirale Medikamente zurückgegriffen werden.

Zusammenfassend ist Brivudin ein wirksames und gut verträgliches antivirales Medikament zur Behandlung von Herpes-Zoster-Infektionen. Durch die Hemmung des viralen Enzyms Thymidinkinase kann es das Wachstum des Virus stoppen und so den Verlauf der Infektion verkürzen. Die Anwendung sollte jedoch unter Berücksichtigung möglicher Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie der individuellen Patientensituation erfolgen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten BRIVUDIN