Das aviäre Enzephalomyelitis-Virus, Stamm Calnek 1143, lebend (AEV-Calnek 1143) ist ein wichtiger Wirkstoff in Impfstoffen zur Vorbeugung von aviärer Enzephalomyelitis (AE) bei Geflügel. AE ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die vor allem junge Hühner und Truthähne betrifft. In diesem Artikel wird der Wirkstoff AEV-Calnek 1143 näher erläutert und seine Bedeutung für die Geflügelindustrie in Österreich hervorgehoben.
Das aviäre Enzephalomyelitis-Virus gehört zur Familie der Picornaviren und verursacht neurologische und reproduktive Störungen bei infizierten Vögeln. Die Krankheit kann zu einer hohen Morbidität und Mortalität führen, insbesondere bei jungen Küken unter drei Wochen. Die Symptome umfassen Ataxie (Gleichgewichtsstörungen), Lähmungen, Tremor und eine verringerte Eiablageleistung bei Legehennen.
Der Stamm Calnek 1143 des AEV wurde erstmals in den 1960er Jahren von Dr. Bruce Calnek isoliert und hat sich seitdem als wirksamer Bestandteil von Impfstoffen gegen AE etabliert. Der lebende Virusstamm wird in kontrollierten Laborbedingungen gezüchtet und anschließend inaktiviert oder abgeschwächt, um einen sicheren Impfstoff für Geflügel herzustellen.
In Österreich ist die Geflügelindustrie ein bedeutender Wirtschaftszweig mit einer jährlichen Produktion von etwa 100 Millionen Hühnern und 6 Millionen Truthähnen. Die Prävention von aviärer Enzephalomyelitis ist daher von großer Bedeutung, um die Gesundheit der Tiere und die Rentabilität der Betriebe zu gewährleisten.
Impfstoffe mit AEV-Calnek 1143 werden in Österreich routinemäßig eingesetzt, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Die Impfung erfolgt normalerweise in den ersten Lebenswochen der Küken, entweder durch Injektion oder durch Tröpfchen auf das Auge oder die Nase. Eine korrekte Anwendung des Impfstoffs führt zu einer starken Immunantwort und schützt die Tiere vor einer Infektion mit dem Virus.
Die Verwendung von AEV-Calnek 1143 hat in Österreich dazu beigetragen, die Inzidenz von aviärer Enzephalomyelitis signifikant zu reduzieren. Durch eine konsequente Anwendung des Impfstoffs konnte die Krankheit in vielen Betrieben erfolgreich kontrolliert werden. Dies hat nicht nur positive Auswirkungen auf das Tierwohl, sondern auch auf den wirtschaftlichen Erfolg der Geflügelproduzenten.
Trotz dieser Erfolge ist es wichtig, weiterhin wachsam gegenüber AE zu sein und Maßnahmen zur Vorbeugung und Kontrolle der Krankheit fortzusetzen. Dazu gehört neben der Impfung auch eine gute Biosicherheit in den Geflügelbetrieben sowie eine regelmäßige Überwachung des Gesundheitsstatus der Tiere.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das aviäre Enzephalomyelitis-Virus, Stamm Calnek 1143, lebend ein wesentlicher Bestandteil von Impfstoffen gegen AE ist und eine wichtige Rolle bei der Prävention dieser Krankheit in der österreichischen Geflügelindustrie spielt. Durch die Verwendung dieses Wirkstoffs in Kombination mit anderen vorbeugenden Maßnahmen konnte die Ausbreitung von AE erfolgreich eingedämmt werden, was sowohl dem Tierwohl als auch der Rentabilität der Betriebe zugutekommt.