Albendazol ist ein Wirkstoff, der zur Gruppe der sogenannten Anthelminthika gehört. Diese Arzneimittel werden zur Behandlung von Wurminfektionen eingesetzt, die durch parasitäre Würmer verursacht werden. Albendazol ist ein Breitspektrum-Anthelminthikum, das gegen eine Vielzahl von Wurmarten wirksam ist und in Österreich sowie vielen anderen Ländern zur Behandlung von verschiedenen parasitären Infektionen verwendet wird.
Der Wirkmechanismus von Albendazol besteht darin, dass es die Polymerisation des Mikrotubuli-Proteins Tubulin in den Zellen der Parasiten stört. Dadurch wird die Funktion des Zellskeletts beeinträchtigt und die Aufnahme von Nährstoffen durch den Parasiten gehemmt. Infolgedessen sterben die Würmer ab und werden auf natürlichem Wege aus dem Körper ausgeschieden.
Albendazol ist als Tabletten oder Suspension erhältlich und wird oral eingenommen. Die Dosierung variiert je nach Art der Infektion und dem Alter des Patienten. In Österreich sind verschiedene Präparate mit Albendazol auf dem Markt erhältlich, darunter Eskazole® und Zentel®.
Die häufigsten Anwendungsgebiete für Albendazol sind Infektionen mit Fadenwürmern (Nematoden), wie zum Beispiel Madenwurmbefall (Enterobiasis), Spulwurmbefall (Ascariasis) oder Hakenwurmbefall (Ancylostomatidae). Darüber hinaus kann es auch bei Bandwurminfektionen (Cestoden) und bestimmten Arten von Egelbefall (Trematoden) eingesetzt werden.
In Österreich sind Wurminfektionen bei Menschen insgesamt eher selten, jedoch können sie insbesondere bei Kindern und Personen mit geschwächtem Immunsystem vorkommen. Eine Studie aus dem Jahr 2014 ergab, dass etwa 1,2% der österreichischen Bevölkerung von einer parasitären Infektion betroffen waren. Die häufigste Form war dabei der Madenwurmbefall.
Die Verträglichkeit von Albendazol ist im Allgemeinen gut, allerdings können in einigen Fällen Nebenwirkungen auftreten. Dazu zählen unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen oder Durchfall. In seltenen Fällen kann es auch zu allergischen Reaktionen oder Leberfunktionsstörungen kommen. Bei längerer Anwendung oder höherer Dosierung ist eine regelmäßige Überwachung der Leberfunktion empfehlenswert.
Schwangere und stillende Frauen sollten Albendazol nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen, da der Wirkstoff möglicherweise schädlich für das ungeborene Kind sein kann. Auch bei Kindern unter zwei Jahren sollte die Anwendung von Albendazol mit Vorsicht erfolgen und nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
In Kombination mit anderen Medikamenten kann es zu Wechselwirkungen kommen. Daher ist es wichtig, den behandelnden Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu informieren. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin, einem Magensäurehemmer, kann die Aufnahme von Albendazol in den Körper erhöht sein und somit das Risiko für Nebenwirkungen steigen.
Zusammenfassend ist Albendazol ein wirksames Anthelminthikum zur Behandlung verschiedener Wurminfektionen. Es ist in Österreich als Tabletten oder Suspension erhältlich und wird oral eingenommen. Die Verträglichkeit ist im Allgemeinen gut, jedoch können in einigen Fällen Nebenwirkungen auftreten. Bei bestimmten Patientengruppen, wie Schwangeren oder Kindern unter zwei Jahren, sollte die Anwendung nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.