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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ACONITINSÄURE

Aconitinsäure ist ein Wirkstoff, der aus der Pflanze Aconitum napellus, auch als Eisenhut bekannt, gewonnen wird. Diese Pflanze gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist in Europa und Asien heimisch. In Österreich findet man den Blauen Eisenhut häufig in den Alpenregionen. Die Aconitinsäure zählt zu den sogenannten Alkaloiden und besitzt eine komplexe chemische Struktur.

Der Wirkstoff Aconitinsäure hat sowohl medizinische als auch toxische Eigenschaften. In der Vergangenheit wurde die Aconitinsäure aufgrund ihrer schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkung in der traditionellen Medizin verwendet. Allerdings ist die therapeutische Breite von Aconitinsäure sehr gering, was bedeutet, dass die Dosis, bei der sie wirksam ist, nur wenig von einer toxischen Dosis entfernt ist.

Die toxische Wirkung von Aconitinsäure beruht auf ihrer Fähigkeit, Natriumkanäle im Körper zu blockieren. Dies führt zu einer Störung des elektrischen Gleichgewichts in Nervenzellen und Muskelzellen sowie zu einer Beeinträchtigung der Signalübertragung zwischen diesen Zellen. In hohen Dosen kann dies schwere Vergiftungserscheinungen verursachen.

Zu den Symptomen einer Vergiftung mit Aconitinsäure gehören unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Durchfall sowie Herzrhythmusstörungen und Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod durch Atemlähmung. Die tödliche Dosis von Aconitinsäure liegt bei etwa 2 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, was bedeutet, dass bereits eine geringe Menge des Wirkstoffs lebensgefährlich sein kann.

In Österreich sind Vergiftungen durch Aconitinsäure eher selten, da die Pflanze Eisenhut und ihre Inhaltsstoffe allgemein als giftig bekannt sind und daher nicht mehr in der traditionellen Medizin verwendet werden. Dennoch können Unfälle oder Missbrauchsfälle vorkommen. In solchen Fällen ist eine schnelle ärztliche Behandlung unerlässlich.

Die moderne Medizin hat aufgrund der toxischen Eigenschaften von Aconitinsäure Abstand von ihrer Verwendung genommen. Stattdessen konzentriert sich die Forschung auf die Entwicklung von synthetischen Derivaten des Wirkstoffs, die eine geringere Toxizität aufweisen und somit besser für therapeutische Zwecke geeignet sind.

Ein Beispiel für ein solches Derivat ist das synthetische Alkaloid Ajmalin, das aus Aconitinsäure gewonnen wird und in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Durch gezielte chemische Modifikationen wurde hierbei die Toxizität des Wirkstoffs reduziert, sodass er sicherer in der medizinischen Anwendung ist.

Trotz der potenziellen Gefahren von Aconitinsäure bleibt sie ein interessanter Wirkstoff für die pharmazeutische Forschung. Die komplexe chemische Struktur bietet viele Ansatzpunkte für Modifikationen, die möglicherweise zu neuen, sichereren Medikamenten führen könnten.

Zusammenfassend ist Aconitinsäure ein Wirkstoff mit einer langen Geschichte in der traditionellen Medizin. Aufgrund ihrer toxischen Eigenschaften und der geringen therapeutischen Breite wird sie jedoch heute nicht mehr direkt als Arzneimittel verwendet. Stattdessen konzentriert sich die Forschung auf die Entwicklung von synthetischen Derivaten mit geringerer Toxizität und größerem therapeutischem Potenzial.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten ACONITINSÄURE