Acarbose ist ein Wirkstoff, der zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt wird. Es handelt sich dabei um eine sogenannte Alpha-Glucosidase-Hemmer, die die Aufnahme von Kohlenhydraten im Darm verlangsamt und somit den Blutzuckerspiegel stabilisiert. In Österreich ist Acarbose unter dem Handelsnamen Glucobay® erhältlich und wird vor allem bei Patienten angewendet, deren Blutzuckerwerte durch Diät und körperliche Aktivität allein nicht ausreichend kontrolliert werden können.
Der Wirkmechanismus von Acarbose basiert auf der Hemmung des Enzyms Alpha-Glucosidase. Dieses Enzym ist für den Abbau von komplexen Kohlenhydraten in einfachere Zucker wie Glucose verantwortlich. Durch die Blockade dieses Enzyms bleibt ein größerer Teil der aufgenommenen Kohlenhydrate unverdaut und gelangt nicht in den Blutkreislauf. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel nach einer Mahlzeit weniger stark an, was für Diabetiker besonders wichtig ist.
Acarbose wird als Tablette eingenommen und sollte zu Beginn einer Mahlzeit mit dem ersten Bissen verzehrt werden. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 50 mg dreimal täglich, kann jedoch je nach individuellem Bedarf angepasst werden. Eine Dosissteigerung sollte nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.
Die Wirksamkeit von Acarbose wurde in mehreren Studien untersucht. Eine österreichische Studie zeigte beispielsweise, dass Acarbose in Kombination mit Metformin, einem weiteren Antidiabetikum, eine signifikante Reduktion des HbA1c-Wertes bewirken konnte. Der HbA1c-Wert gibt den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der letzten acht bis zwölf Wochen an und ist ein wichtiger Indikator für die Langzeitkontrolle des Diabetes.
Nebenwirkungen von Acarbose sind in der Regel mild und betreffen vor allem das Verdauungssystem. Dazu zählen Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen. Diese Nebenwirkungen treten häufig zu Beginn der Therapie auf und bessern sich meist im Verlauf der Behandlung. In seltenen Fällen kann es auch zu Leberfunktionsstörungen kommen.
In Österreich sind laut Statistik Austria etwa 600.000 Menschen von Diabetes betroffen, wobei Typ-2-Diabetes die häufigste Form darstellt. Die Prävalenz von Diabetes steigt mit dem Alter an: Bei den 40- bis 59-Jährigen liegt sie bei rund 6 Prozent, bei den über 60-Jährigen bereits bei über 20 Prozent.
Die Behandlung von Typ-2-Diabetes zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel möglichst stabil zu halten und damit das Risiko für Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Nierenschäden zu minimieren. Acarbose ist dabei eine wichtige Therapieoption für Patienten, deren Blutzuckerwerte trotz Diät und Bewegung nicht ausreichend kontrolliert werden können.
Zusammenfassend ist Acarbose ein effektiver Wirkstoff zur Behandlung von Typ-2-Diabetes, der durch die Hemmung der Alpha-Glucosidase den Blutzuckerspiegel stabilisiert. In Österreich ist Acarbose als Glucobay® erhältlich und wird insbesondere bei Patienten eingesetzt, deren Blutzuckerwerte trotz Diät und Bewegung nicht ausreichend kontrolliert werden können. Die Nebenwirkungen sind in der Regel mild und betreffen vor allem das Verdauungssystem.