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Alodan 50 mg/ml - Injektionslösung - Zusammengefasste Informationen

Enthält den aktiven Wirkstoff :

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Alodan 50 mg/ml - Injektionslösung

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Alodan 50 mg/ml-Injektionslösung

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Ampulle zu 2 ml enthält 100 mg Pethidinhydrochlo­rid.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Ampulle enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg)

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Injektionslösung

Klare, farblose bis leicht gelbliche Lösung pH-Wert 5,25

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete

Zur kurzfristigen Anwendung bei starken Schmerzen.

Alodan wird angewendet bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 16 Jahren.

4.2 Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren

Die Einzeldosis beträgt üblicherweise

– bei intramuskulärer (i.m.) und subkutaner (s.c.) Applikation zwischen 25 und 100 mg Pethidinhydrochlo­rid und

– bei intravenöser (i.v.) Applikation 50 mg Pethidinhydrochlo­rid (entspricht etwa 0,7 mg Pethidinhydrochlo­rid pro kg Körpergewicht).

Die Einzeldosis kann im Abstand von 3 bis 6 Stunden wiederholt werden.

Eine weitere Steigerung der Einzeldosis führt nicht zu einem größeren analgetischen Effekt, sondern verstärkt lediglich die Nebenwirkungen.

Die Tagesdosis sollte 500 mg nicht überschreiten.

In der Geburtshilfe soll eine Dosis von 400 mg in 24 Stunden nicht überschritten werden.

Ältere Patienten (über 65 Jahre)

Bei älteren Patienten sollte die Dosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Patienten mit Hypo- oder Hyperthyreose, Nebennierenin­suffizienz und Prostata-hypertrophie ist ebenfalls vorsichtig zu dosieren (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit Leber- und Niereninsuffizienz

Bei Leberinsuffizienz kann es zu einer erhöhten Konzentration von Pethidin im Blut kommen, die Dosis ist gegebenenfalls entsprechend anzupassen.

Bei Nierenfunktion­sstörungen sind die Dosierungsinter­valle zu verlängern, um einer Kumulation der wirksamen Metaboliten von Pethidin vorzubeugen.

Die Anwendung bei schweren Leberfunktion­sstörungen ist kontraindiziert.

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren

Aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes soll Pethidin nicht zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren verwendet werden.

Für Kinder unter 1 Jahr ist Pethidin kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Art der Anwendung

Intramuskuläre, intravenöse oder subkutane Anwendung.

Die Injektionslösung wird vorwiegend intramuskulär in einen möglichst großen Muskel verabreicht. Sie kann aber auch subkutan oder intravenös gegeben werden.

Bei i.v. Verabreichung ist die Injektion betont langsam durchzuführen, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Eventuell kann Alodan mit 10 ml 5 % Glucoselösung oder 0,9 % Natriumchlori­dlösung verdünnt injiziert oder als Kurzinfusion verabreicht werden (siehe Abschnitt 6.6).

4.3 Gegenanzeigen

– Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und verwandte Phenylpiperidin­derivate oder einen der in Abschnit 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

– Akute Alkohol-, Schlafmittel-, Analgetika- oder Psychopharmaka­intoxikation

– Während und bis 14 Tage nach Therapie mit MAO-Hemmern (siehe Abschnitt 4.5)

– Krankheitszustände, bei denen eine Dämpfung des Atemzentrums vermieden werden muss (z.B. respiratorische Insuffizienz, schwere obstruktive Lungenerkrankungen, Asthma, Emphysem)

– Neuralgien, Migräne (hier sind andere Substanzen mit geringerem Suchtpotential indiziert)

– Schwere Leberfunktion­sstörungen, akute hepatische Porphyrie, Gallenkoliken, Postcholezystek­tomiesyndrom, Pankreatitis

– Schädeltraumata, erhöhter Hirndruck, Koma

– Hypotonie bei Hypovolämie

– Paralytischer Ileus

– Supraventrikuläre Dysrhythmie

– Kinder unter 1 Jahr (siehe Abschnitt 4.2)

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Besondere Vorsicht ist geboten bei:

– Abhängigkeit von Opioiden oder anderen Substanzen (z.B. Alkohol, Arzneimittel), auch in der Anamnese

– Bewusstseinsstörun­gen

– Glaukom

– erhöhter zerebraler Krampfbereitschaft (auch in der Anamnese)

– Phäochromozytom

– Cor pulmonale

– akutem Herzinfarkt, wegen Erhöhung des peripheren Widerstandes

– Hypo- oder Hyperthyreose (siehe Abschnitt 4.2)

– Morbus Addison (siehe Abschnitt 4.2)

– Morbus Crohn, Colitis ulcerosa

– Myxödem

– Patienten mit Erkrankungen der Prostata (siehe Abschnitt 4.2) und Urethra (Risiko einer Urinverhaltung/ Harnstauung)

– älteren Patienten und Patienten mit Leber- und/oder Niereninsuffizienz

– Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren aufgrund des hohen Wirkstoffgehal­tes (siehe

Abschnitt 4.2)

Bei Anwendung hoher Dosen Pethidin soll Intubations- und Beatmungsbere­itschaft gewährleistet sein.

Abhängigkeitspo­tential und Entzugssyndrom

Pethidin hat ein primäres Abhängigkeitspo­tential und kann zu Missbrauch führen. Bei längerer Anwendung entwickeln sich Toleranz, psychische und physische Abhängigkeit.

Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden. Zur Entzugsbehandlung von Opiatabhängigen darf Pethidin daher nicht eingesetzt werden.

Bei Abhängigen können bei plötzlichem Absetzen von Pethidin Entzugsersche­inungen beobachtet werden. Solche Symptome sind z.B. psychische Symptome wie Unruhe, Ängstlichkeit, Gereiztheit, Depression bzw. vegetative Symptome wie Schwitzen, abdominelle Krämpfe, Erbrechen, Kreislaufversagen usw. In diesen Fällen ist eine stationäre Behandlung erforderlich.

Bei Arzneimitteln mit Wirkung auf das ZNS besteht grundsätzlich die Gefahr der missbräuchlichen Verwendung. Vor der Verschreibung von Pethidin an Patienten, die bereits von Alkohol oder einem Pharmakon abhängig sind oder waren, oder die zu Arzneimittelmis­sbrauch neigen, ist deshalb die Indikationsstellung sorgfältig zu prüfen und die Verabreichung von Pethidin gewissenhaft zu überwachen.

Wegen der Gefahr eines Serotonin-Syndroms darf Pethidin nicht in Kombination mit serotonergen Arzneimitteln verwendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

Während der Behandlung mit Pethidin soll auf Alkoholkonsum verzichtet werden.

Risiko bei der gleichzeitigen Anwendung sedativer Arzneimittel wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel

Die gleichzeitige Anwendung von Alodan mit sedativen Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Substanzen kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken hat die gemeinsame Verordnung dieser sedativen Arzneimittel nur bei solchen Patienten zu erfolgen, bei denen alternative Behandlungsoptionen nicht zur Verfügung stehen. Wenn die Entscheidung getroffen wird, Alodan gleichzeitig mit einem Sedativum zu verschreiben, muss die niedrigste wirksame Dosis zum Einsatz kommen und die Dauer der Behandlung muss so kurz wie möglich gehalten werden.

Die Patienten sind engmaschig auf Anzeichen und Symptome einer Atemdepression und Sedierung zu überwachen. Es wird diesbezüglich unbedingt empfohlen, die Patienten und ihr Pflegepersonal zu informieren, auf derartige Symptome zu achten (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Überempfindlichke­itsreaktionen, Krampfanfällen oder Herzarrhythmien ist die Behandlung mit Pethidin abzubrechen.

Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Ampulle, d.h. es ist nahezu “natriumfrei”.

Die Anwendung des Arzneimittels Alodan kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

4.5 Wechselwir­kungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Pethidin darf nicht gleichzeitig oder bis 14 Tage nach Therapie mit MAO-Hemmern verabreicht werden, da bei dieser Kombination lebensbedrohliche Wirkungen auf Zentralnerven­system, Atmungs- und Kreislauffunktion beobachtet worden sind (siehe Abschnitt 4.3).

Sedative Arzneimittel wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel:

Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden mit sedativen Arzneimitteln wie Benzodiazepinen oder verwandten Substanzen erhöht aufgrund der additiven sedativen Wirkung auf das ZNS das Risiko einer Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod. Die Dosis und Dauer einer gemeinsamen Anwendung sind zu begrenzen (siehe Abschnitt 4.4).

Auch eine kombinierte Verabreichung mit anderen zentral dämpfenden Pharmaka, wie z.B. Narkotika, Anästhetika, Antihistaminika, Sedativa, Hypnotika, trizyklischen Antidepressiva, Barbituraten und Muskelrelaxantien, oder mit Alkohol kann die atmungshemmende und sedierende Wirkung von Pethidin verstärken.

Bei Kombination mit Phenothiazinen ist mit massivem Blutdruckabfall und verstärkter Atemdepression zu rechnen.

Gleichzeitige Anwendung von Cimetidin kann den Metabolismus von Pethidin hemmen und zu Atemdepression und Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems führen; eine Reduktion der Pethidindosis ist angezeigt.

Bei Kombination mit Phenytoin oder Phenobarbital wird vermehrt der toxische Metabolit Norpethidin gebildet.

Die Anwendung von Pethidin zusammen mit partiellen Opioid-Rezeptor-Antagonisten (Naloxon, Buprenorphin) kann zu einem reduzierten analgetischen Effekt und zu Entzugssymptomen aufgrund des kompetitiven Rezeptorantago­nismus führen.

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Pethidin mit anderen serotonergen Arzneimitteln wie selektiven Serotonin-Wiederaufnahme­hemmern (SSRI), Serotonin-Norepinephrin- Wiederaufnahme­hemmern (SNRIs) oder Johanniskraut-Zubereitungen (Hypericum perforatum) wurden Fälle von Serotonin-Syndrom berichtet (siehe Abschnitt 4.4).

Die Plasmaspiegel des Metaboliten Norpethidin können durch Ritonavir erhöht werden. Daher ist bei gleichzeitiger Anwendung Vorsicht geboten.

Opioidhaltige Schmerzmittel wie Pethidin bewirken durch die Verzögerung der Magenentleerung folgende Interaktionen:

– Paracetamol: Die Resorptionsges­chwindigkeit von Paracetamol wird verzögert, die totale Resorptionsmenge bleibt jedoch unbeeinflusst.

– Metoclopramid, Domperidon: Antagonisierende Wirkung durch opioidhaltige Schmerzmittel.

– Anticholinergika allgemein: Wirkungsverstärkung und paralytischer Ileus möglich.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Anwendung von Pethidin soll während der gesamten Schwangerschaft vermieden werden, da sie zur Gewöhnung und nach der Geburt zu Entzugsersche­inungen beim Neugeborenen führen kann.

Während der Geburt sollte nur die intramuskuläre Applikation in der niedrigstmöglichen Dosis erfolgen. Pethidin vermindert nicht die normale Kontraktion des Uterus.

Nach Gabe von Pethidin während des Geburtsvorgangs

– kann es beim Neugeborenen zu Atemdepression, niedrigerer Herzfrequenz und abgeschwächten verhaltensneu­rologischen Funktionen einschließlich Schwierigkeiten beim Füttern kommen, da Pethidin die Plazenta passiert (dieser Effekt ist dosis- und zeitabhängig),

– wurden ein beeinträchtigtes Verhalten sowie EEG-Veränderungen beim Neugeborenen bis zu sechs Tagen nach der Geburt beobachtet und

– kann bei Risikokindern die Überlebensfähigkeit zusätzlich herabgesetzt sein.

Das Neugeborene ist deshalb so lange zu überwachen, bis keine wesentliche Beeinträchtigung der Atmung mehr zu erwarten ist (mindestens jedoch 6 Stunden). Je nach klinischem Bild (speziell unter Beachtung der verminderten Atmung nach der Geburt) wird beim Neugeborenen die Gabe von Opiatantagonisten (z.B. Naloxon) empfohlen.

Stillzeit

Pethidin und sein Metabolit Norpethidin werden mit der Muttermilch ausgeschieden. Bei einmaliger Verabreichung von Pethidin ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich. Bei wiederholter Anwendung soll nicht gestillt werden, da es beim gestillten Säugling zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann, die verzögert auftreten und Tage bis Wochen anhalten können. Deshalb muss unter Berücksichtigung sowohl des Nutzens des Stillens für das Kind als auch des Nutzens der Behandlung für die Mutter entschieden werden, ob das Stillen beendet wird oder die Behandlung mit Pethidin.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Alodan hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Ambulanten Patienten ist vom Lenken eines Kraftfahrzeugs abzuraten.

4.8 Nebenwirkun­gen

Sehr häufig:

> 1/10

Häufig:

> 1/100, < 1/10

Gelegentlich:

> 1/1.000, < 1/100

Selten:

> 1/10.000, < 1/1.000

Sehr selten:

< 1/10.000

Nicht bekannt:

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Immunsystems

Selten: Schweißausbrüche, Hitzegefühl (v.a. bei schneller i.v. Applikation)

Nicht bekannt: Schock, allergische/a­naphylaktische Reaktionen, Flush

Endokrine Erkrankungen

Nicht bekannt: Gewichtszunahme

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr selten: Psychosen

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:

Schwindel, Euphorie/Dysphorie, Müdigkeit, Verwirrung

Nicht bekannt:

Angst, Nervosität, Schlafstörungen, Depression, Benommenheit, Delirium, Schwäche, Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit – Bewusstseins-, Denk- und Konzentration­sstörungen (z.B. hinsichtlich des Entscheidungsver­haltens sowie Wahrnehmungsstörun­gen und Halluzinationen), paradoxe Erregung, Desorientiertheit, eingeschränktes Reaktions-

vermögen, Koordinationsstörun­gen, Kopfschmerz, Krampfanfälle, Rigor, Tremor, Libidoverlust, Hyperreflexie, Serotonin-Syndrom

Augenerkrankungen Häufig:

Miosis (vor allem nach rascher i.v. Applikation)

Nicht bekannt:

Sehstörungen, Nystagmus

Herzerkrankungen Häufig:

Bradykardie

Nicht bekannt:

Blässe, niedriger Blutdruck, Tachykardie, EKG-Veränderungen (QT-Verlängerung), Herz-Kreislauf-Versagen

Gefäßerkrankungen

Nicht bekannt:

Orthostatische Hypotonie

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Häufig:

Atemdepression: In äquianalgetischen Dosen bewirkt Pethidin häufig eine etwa gleich stark ausgeprägte Atemdepression wie Morphin (auch beim Neugeborenen). Dies kann zu einem Anstieg der CO2– Konzentration mit nachfolgender Steigerung des Hirndrucks führen.

Nicht bekannt:

Atemstörungen durch Hemmung des Atemzentrums, dosisabhängig, häufiger und schwerer nach i.v.-Injektion: Apnoe, Dyspnoe, behinderte Nasenatmung, Rhinitis, Bronchospasmus (eine Unterdrückung des Hustenreizes muss berücksichtigt werden), Lungenödem

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig:

Magen-Darm-Störungen, Obstipation

Nicht bekannt:

Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit, Nausea, Erbrechen, Singultus (nach rascher i.v. Applikation), Tonuserhöhung der glatten Muskulatur im Gastrointesti­nalbereich: spastische Obstipation, Ileus

Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich:

Erhöhung der Amylase und Lipasespiegel, Anstieg der

Lebertransaminasen

Nicht bekannt:

Spasmen der Gallen- und Pankreasgänge

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Gelegentlich: Hauterscheinungen (z.B. Rash, Urtikaria, Pruritus), Überempfind

lichkeitsreaktionen (Exanthem)

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Selten: Rhabdomyolyse

Nicht bekannt: Muskelzuckungen (häufiger nach parenteraler Gabe und hoher

Dosis)

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Nicht bekannt: Miktionsstörungen: Harnverhaltung (insbesondere bei Prostata

hyperplasie), Myoglobinurie, Oligurie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Nicht bekannt: Impotenz

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Unwohlsein

Nicht bekannt: Bei i.v. Injektion: Schmerzen, Hautrötung und Quaddelbildung

entlang der betroffenen Vene.

Bei i.m. Injektion: Muskelnekrosen, Nervenschädigungen.

Tachyphylaxie – bei längerem Gebrauch

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:

Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen

Traisengasse 5

1200 WIEN

ÖSTERREICH

Fax: + 43 (0) 50 555 36207

Website:

4.9 Überdosierung

Symptome

Typische Symptome sind Miosis sowie Atemdepression bis hin zum Atemstillstand.

Daneben kommt es zu Bewusstseinsstörun­gen bis hin zum Koma, Blutdruckabfall, Tachykardie, Schwindel, Muskelzittern, Temperaturanstieg und bei zunehmender Hypoxämie zu Mydriasis. Bei starker Überdosierung, vor allem nach i.v. Applikation, kann es zum Atemstillstand, Kreislaufstillstand und Tod kommen.

Therapie

– Gabe des Opiatantagonisten Naloxon, vorsichtig in wiederholten kleinen Dosen, da die Wirkdauer kürzer ist als die des Pethidins (Achtung: Liegt eine physische Abhängigkeit von Pethidin vor, treten nach Verabreichung des Antagonisten Entzugssympto­me auf!)

– Bei Überdosierung nach s.c.-Injektion: Stichstelle sofort mit 1 mg Adrenalin in verdünnter Lösung (20 ml physiologische Kochsalzlösung) umspritzen.

– Bei Überdosierung nach oraler Aufnahme: primäre Giftentfernung durch Magenspülung und Resorptionsver­minderung durch Aktivkohlegabe

– Intensivmedizi­nische Maßnahmen: Elektrolytinfu­sionen, Intubation und Beatmung

– Maßnahmen zum Schutz vor Wärmeverlust und zur Volumentherapie

Es sollte immer an die Möglichkeit einer Mehrfachintoxi­kation gedacht werden (Alkohol, psychoaktive Substanzen), z.B. bei einem Suizidversuch.

Pethidin und sein aktiver Metabolit Norpethidin werden durch Hämodialyse in großem Umfang eliminiert.

5. PHARMAKOLO­GISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Opioidanalgetika, Phenylpiperidin-Derivate

ATC-Code: N02A B02

Wirkmechanismus

Pethidin ist ein stark wirksames Analgetikum, dessen schmerzstillende Wirkung über zentrale Angriffspunkte zustande kommt. Der Wirkstoff, ein Phenylpiperidin­derivat, bindet sich an spezifische Opiat-Rezeptoren in Gehirn und Rückenmark und hemmt so die Erregungsüber­tragung in den polysynaptischen Bahnen des nozizeptiven Systems.

70 bis 100 mg Pethidin entsprechen einer äquianalgetischen Dosis von 10 mg Morphin.

Neben der erwünschten zentralanalge­tischen Wirkung ist die sedativ-hypnotische und atemdepressive Komponente schwächer ausgeprägt als bei Morphin. Pethidin erhöht den Tonus der Eingeweidemus­kulatur nur geringgradig und wirkt spasmolytisch auf die glatte Muskulatur der Gefäße. Dadurch kann der Blutdruck gesenkt und die Herzfrequenz beschleunigt werden.

Die Kontraktionsfähig­keit des Uterus bleibt weitgehend unbeeinflusst.

Daneben führt Pethidin zur Histaminfreiset­zung, wirkt antitussiv und besitzt schwach anticholinerge Eigenschaften.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Verteilung und Biotransformation

Nach intravenöser Gabe von 25 mg Pethidinhydrochlo­rid wurden maximale Plasmakonzentra­tionen von 100 bis 200 ng/ml, nach intramuskulärer Gabe vergleichbare maximale Plasmakonzentra­tionen innerhalb von 15 min erreicht. Die Resorptionshal­bwertszeit betrug dabei 7 bis 18 min und die Bioverfügbarkeit lag bei 93 bis 98%.

Die analgetische Wirkung setzt nach s.c.- oder i.m.-Injektion innerhalb von 10 bis 15 Minuten ein, erreicht nach % bis 1 Stunde ihr Maximum und hält ca. 2 bis 4 Stunden an.

Pethidin passiert praktisch ungehindert die Plazentaschranke und tritt auch in die Muttermilch über.

Elimination

Pethidin wird in der Leber abgebaut, sein Hauptmetabolit ist das pharmakologisch aktive Norpethidin. Die Plasmahalbwertszeit für Pethidin beträgt ca. 4 Stunden, während sie für Norpethidin bei 8 (bis 12) Stunden liegt. Pethidin und seine Metaboliten werden, an Glukuronsäure gebunden, überwiegend renal ausgeschieden.

Bei schweren Leberfunktion­sstörungen ist die Plasma-Clearance um bis zu 25% reduziert.

Bei Nierenfunktion­sstörungen kann Norpethidin kumulieren und schwere Nebenwirkungen (Krampfanfälle) verursachen. Die Plasma-Clearance kann um bis zu 67% reduziert sein. Bei Neugeborenen wurde für Pethidin mit 6,5 bis 39 Stunden eine Plasmahalbwertszeit gemessen, die 2– bis 7-mal größer war als bei Erwachsenen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Untersuchungen zum Nachweis von Genmutationen liegen nicht vor. In-vivo -Untersuchungen ergaben deutliche Hinweise auf chromosomenbrechen­de Eigenschaften von Pethidin. Daher besteht der Verdacht einer mutagenen Wirkung im Menschen. Langzeitunter­suchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Reproduktionsto­xizität

Bei einmaliger Injektion von Pethidin in der Frühträchtigkeit beim Hamster sind ab der niedrigsten geprüften Dosis von 127 mg/kg Fehlbildungen des Schädels (Kranioschisis) aufgetreten.

Aus bisher vorliegenden Erfahrungen beim Menschen mit ca. 270 im ersten Trimester exponierten Schwangerschaften haben sich keine Anhaltspunkte für ein teratogenes Risiko ergeben. Eine mögliche Assoziation mit dem Auftreten von Inguinalhernien ist nicht auszuschließen.

6 PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Wasser für Injektionszwecke

Salzsäure zur pH-Wert Einstellung Natriumhydroxid zur pH-Wert Einstellung

6.2 Inkompatibilitäten

Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 angeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedin­gungen erforderlich.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Weißglasampullen.

Packungsgrößen: 5 und 50 Ampullen

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Die Injektionslösung kann bei Bedarf mit 5 % Glucoselösung oder mit 0,9 % Natriumchlori­dlösung verdünnt werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

G.L. Pharma GmbH, 8502 Lannach

8. ZULASSUNGSNUMMER

7.063

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 13. März 1953

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 19. Dezember 2005

10. STAND DER INFORMATION

Jänner 2021

Mehr Informationen über das Medikament Alodan 50 mg/ml - Injektionslösung

Arzneimittelkategorie: standardarzneimittel
Suchtgift: Ja
Psychotrop: Nein
Zulassungsnummer: 7063
Rezeptpflichtstatus: Arzneimittel zur Abgabe gegen besondere aerztliche Verschreibung, Suchtgifte
Abgabestatus: Abgabe durch eine (öffentliche) Apotheke
Inhaber/-in:
G.L. Pharma GmbH, Schloßplatz 1, 8502 Lannach, Österreich