Der Wirkstoff Rabiesvirus, Stamm VP12, inaktiviert ist ein wichtiger Bestandteil von Impfstoffen zur Vorbeugung der Tollwut. Tollwut ist eine schwere und oft tödliche Viruserkrankung, die das zentrale Nervensystem von Säugetieren, einschließlich des Menschen, befällt. Die Krankheit wird durch das Rabiesvirus verursacht und kann durch den Biss eines infizierten Tieres auf den Menschen übertragen werden. In Österreich sind Fälle von Tollwut bei Wildtieren wie Füchsen und Mardern sowie bei Haustieren wie Hunden und Katzen bekannt.
Der inaktivierte Rabiesvirus-Stamm VP12 wird aus dem Wildtyp-Virus gewonnen, das anschließend chemisch oder physikalisch behandelt wird, um seine Infektiosität zu zerstören. Dieser Prozess stellt sicher, dass der Impfstoff keine lebenden Viren enthält und somit keine Tollwut verursachen kann. Der inaktivierte Virusstamm behält jedoch seine immunogenen Eigenschaften bei und stimuliert das Immunsystem des Geimpften zur Bildung von Antikörpern gegen das Virus.
Die Verwendung des inaktivierten Rabiesvirus-Stamms VP12 bietet mehrere Vorteile gegenüber anderen Methoden der Tollwutprävention. Erstens ist die Sicherheit dieses Ansatzes höher als bei Verwendung lebender abgeschwächter Viren, da keine Gefahr besteht, dass der Impfstoff selbst eine Infektion auslöst. Zweitens hat sich gezeigt, dass dieser Stamm eine hohe Immunogenität aufweist und somit eine effektive Immunantwort hervorruft.
Die Tollwutimpfung ist in Österreich für bestimmte Risikogruppen empfohlen. Dazu gehören Personen, die beruflich einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, wie Tierärzte, Wildtierpfleger und Forstpersonal. Auch Reisende, die in Gebiete mit hoher Tollwutprävalenz reisen oder längere Aufenthalte in solchen Regionen planen, sollten eine Impfung in Betracht ziehen. Schließlich ist die Impfung von Haustieren wie Hunden und Katzen wichtig, um eine Übertragung des Virus auf den Menschen zu verhindern.
In Österreich wurden in den letzten Jahren keine menschlichen Tollwutfälle gemeldet. Dies ist auf die erfolgreiche Durchführung von Impfkampagnen bei Wildtieren sowie auf die konsequente Anwendung der Tollwutimpfung bei Haustieren zurückzuführen. Dennoch sollte man sich der Gefahr bewusst sein und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen treffen.
Der Rabiesvirus-Impfstoff mit dem Stamm VP12 wird normalerweise als intramuskuläre Injektion verabreicht. Der übliche Impfplan für Erwachsene und Kinder umfasst drei Dosen: Die erste Dosis am Tag 0, gefolgt von einer zweiten Dosis am Tag 7 und einer dritten Dosis zwischen Tag 21 und 28 nach der ersten Injektion. Bei Personen mit einem höheren Expositionsrisiko kann eine Auffrischimpfung alle zwei bis fünf Jahre empfohlen werden.
Mögliche Nebenwirkungen des Impfstoffs sind Schmerzen an der Injektionsstelle, Rötung, Schwellung, Fieber und allgemeines Unwohlsein. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel mild und klingen innerhalb weniger Tage ab.
Zusammenfassend ist der inaktivierte Rabiesvirus-Stamm VP12 ein sicherer und wirksamer Bestandteil von Impfstoffen zur Vorbeugung der Tollwut. Die Verwendung dieses Wirkstoffs hat dazu beigetragen, die Zahl der Tollwutfälle in Österreich zu reduzieren und das Risiko einer Übertragung auf den Menschen zu minimieren. Dennoch sollten Personen mit erhöhtem Expositionsrisiko sowie Haustierbesitzer weiterhin auf die Bedeutung der Tollwutimpfung achten.