Phleum pratense, auch bekannt als Wiesen-Lieschgras, ist ein weit verbreitetes Gras, das in vielen Teilen der Welt vorkommt. In Österreich ist es ebenfalls häufig anzutreffen und wird oft als Futterpflanze für Vieh verwendet. Phleum pratense hat jedoch auch eine andere Bedeutung: Es ist einer der Hauptauslöser von Heuschnupfen und allergischen Reaktionen bei Menschen.
Der Wirkstoff Phleum pratense (Allerg.) bezieht sich auf die allergenen Proteine, die in diesem Gras enthalten sind. Diese Proteine können bei empfindlichen Personen allergische Reaktionen auslösen. Die Symptome können von milden bis zu schweren Beschwerden reichen, wie zum Beispiel Niesen, verstopfte oder laufende Nase, juckende Augen und Atembeschwerden.
In Österreich leiden Schätzungen zufolge etwa 20-25% der Bevölkerung an Heuschnupfen oder anderen Allergien im Zusammenhang mit Pollen. Dabei spielen Gräserpollen eine besonders wichtige Rolle: Sie sind für etwa 50% aller Pollenallergien verantwortlich. Phleum pratense ist dabei einer der Hauptverursacher dieser allergischen Reaktionen.
Die Blütezeit von Phleum pratense erstreckt sich in Österreich normalerweise von Mai bis September. In dieser Zeit werden die meisten Menschen mit einer Allergie gegen dieses Gras ihre Symptome am stärksten spüren. Die Pollenkonzentration variiert jedoch je nach Region und Wetterbedingungen.
Um das Risiko einer allergischen Reaktion auf Phleum pratense zu reduzieren, gibt es verschiedene Maßnahmen, die Betroffene ergreifen können. Dazu gehören beispielsweise das Vermeiden von Aktivitäten im Freien während der Hauptblütezeit, das Tragen einer Schutzmaske oder das regelmäßige Waschen der Haare und Kleidung, um Pollen zu entfernen.
In der medizinischen Forschung und Therapie werden Extrakte von Phleum pratense zur Behandlung von Gräserpollenallergien eingesetzt. Eine solche Therapie ist die spezifische Immuntherapie (SIT), auch bekannt als Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung. Bei dieser Behandlung wird dem Patienten über einen bestimmten Zeitraum hinweg eine kontrollierte Menge des allergenen Proteins verabreicht. Dadurch soll das Immunsystem an den Wirkstoff gewöhnt und die allergische Reaktion abgeschwächt werden.
Studien haben gezeigt, dass eine solche Immuntherapie bei vielen Patienten erfolgreich sein kann: Die Symptome werden reduziert und die Lebensqualität verbessert. Allerdings ist diese Therapie nicht für jeden geeignet und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.
Neben der spezifischen Immuntherapie gibt es auch Medikamente zur Linderung der Symptome einer Allergie gegen Phleum pratense. Dazu gehören Antihistaminika, Kortikosteroide und abschwellende Nasensprays. Diese Medikamente können kurzfristig Abhilfe schaffen, behandeln jedoch nicht die Ursache der Allergie.
Zusammenfassend ist Phleum pratense ein in Österreich weit verbreitetes Gras, das bei vielen Menschen allergische Reaktionen auslösen kann. Die Symptome reichen von milden bis zu schweren Beschwerden und betreffen einen großen Teil der Bevölkerung. Um das Risiko einer allergischen Reaktion zu reduzieren, sollten Betroffene bestimmte Vorsichtsmaßnahmen ergreifen und gegebenenfalls eine medizinische Behandlung in Betracht ziehen.