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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten PARVOVIRUS, PORCIN ()

Der porcine Parvovirus (PPV) ist ein kleines, nicht umhülltes DNA-Virus, das zur Familie der Parvoviridae gehört. Es ist der Hauptverursacher von reproduktiven Störungen bei Schweinen, wie Unfruchtbarkeit, Früh- und Spätaborte sowie Totgeburten. In Österreich ist das Virus weit verbreitet und stellt eine bedeutende wirtschaftliche Belastung für die Schweineindustrie dar.

Der Erreger hat eine hohe Umweltresistenz und kann daher lange in der Umgebung überleben. Er wird hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen infizierten und anfälligen Tieren oder indirekt durch kontaminierte Gegenstände, wie Futter, Wasser oder Geräte übertragen. Die Infektion erfolgt meist oral oder nasal.

Das porcine Parvovirus hat eine starke Affinität zu sich schnell teilenden Zellen, insbesondere zu den embryonalen und fötalen Geweben. Bei trächtigen Sauen kann das Virus die Plazentaschranke überwinden und somit den Fötus infizieren. Die Auswirkungen auf den Fötus hängen vom Zeitpunkt der Infektion ab: Eine Infektion während der frühen Trächtigkeit kann zu Embryonenschädigungen führen, während eine spätere Infektion Totgeburten oder schwache Ferkel verursachen kann.

Die Diagnose des porcinen Parvovirus erfolgt durch verschiedene Methoden wie Virusisolierung, serologische Tests (z.B. ELISA) oder molekulare Techniken (z.B. PCR). In Österreich werden regelmäßig Untersuchungen durchgeführt, um das Vorkommen des Virus und die Effektivität von Impfprogrammen zu überwachen.

Die Prävention und Kontrolle von PPV-Infektionen basieren auf verschiedenen Maßnahmen. Die wichtigste ist die Impfung von Sauen und Jungsauen vor der Trächtigkeit. In Österreich sind mehrere inaktivierte Impfstoffe verfügbar, die einen guten Schutz gegen das Virus bieten. Eine Grundimmunisierung besteht aus zwei Dosen im Abstand von 3-4 Wochen, gefolgt von einer Auffrischimpfung alle sechs Monate.

Neben der Impfung sind auch strenge Biosicherheitsmaßnahmen entscheidend für die Verhinderung der Ausbreitung des porcinen Parvovirus. Dazu gehören unter anderem Quarantänemaßnahmen für neu eingestellte Tiere, regelmäßige Reinigung und Desinfektion der Ställe sowie eine gute Fütterungs- und Wasserversorgung.

In Österreich wurden in den letzten Jahren verschiedene Studien zur Epidemiologie des porcinen Parvovirus durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass PPV in österreichischen Schweinebeständen weit verbreitet ist, jedoch variiert die Prävalenz zwischen den einzelnen Bundesländern. Einige Studien weisen darauf hin, dass die Durchimpfungsrate bei Zuchtsauen verbessert werden könnte, um einen besseren Schutz gegen das Virus zu gewährleisten.

Zusammenfassend ist das porcine Parvovirus ein bedeutender Erreger in der österreichischen Schweineindustrie, der zu erheblichen wirtschaftlichen Verlusten führen kann. Durch gezielte Impfprogramme und strenge Biosicherheitsmaßnahmen können jedoch die Auswirkungen des Virus auf die Tiergesundheit und die Produktivität der Betriebe reduziert werden. Die kontinuierliche Überwachung und Forschung sind notwendig, um das Verständnis des Virus und seiner Epidemiologie zu verbessern und somit effektive Kontrollstrategien zu entwickeln.

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