Der Wirkstoff Panleukopenievirus, feline (FPV), auch als Feline Parvovirus oder Katzenstaupe-Virus bekannt, ist ein hochansteckendes Virus, das Katzen und andere Feliden betrifft. Es gehört zur Familie der Parvoviridae und ist eng verwandt mit dem Canine Parvovirus, das Hunde infiziert. In Österreich ist die Prävalenz des FPV bei Katzenpopulationen von Bedeutung, da es zu schweren Krankheiten und Todesfällen führen kann.
Die Struktur des FPV besteht aus einem einzelsträngigen DNA-Genom, das in einem ikosaedrischen Kapsid verpackt ist. Dieses Kapsid schützt die virale DNA vor Umwelteinflüssen und ermöglicht eine effektive Übertragung zwischen den Wirtstieren. Das Virus besitzt eine hohe Umweltresistenz und kann über Monate oder sogar Jahre in der Umgebung überleben.
Die Übertragung des FPV erfolgt hauptsächlich durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Ausscheidungen. Die Infektion kann auch indirekt über kontaminierte Gegenstände wie Futternäpfe, Kleidung oder Hände erfolgen. Das Virus dringt in den Körper ein und vermehrt sich rasch in den Zellen des lymphatischen Systems sowie im Knochenmark und Darmepithel.
Die Inkubationszeit von FPV beträgt etwa zwei bis sieben Tage. Die ersten Symptome einer Infektion sind Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall. Diese Symptome können zu Dehydration führen, die lebensbedrohlich sein kann, insbesondere für junge Kätzchen. In schweren Fällen kann das Virus auch das Immunsystem angreifen und zu einer starken Abnahme der weißen Blutkörperchen führen, was als Panleukopenie bezeichnet wird. Dieser Zustand erhöht die Anfälligkeit des Tieres für sekundäre Infektionen und kann tödlich sein.
Die Diagnose von FPV erfolgt in der Regel durch den Nachweis von viralem Antigen oder DNA im Stuhl oder Blut des Tieres. In Österreich stehen verschiedene Labortests zur Verfügung, um eine genaue Diagnose zu stellen. Eine frühzeitige Erkennung ist entscheidend, um eine angemessene Behandlung einzuleiten und die Ausbreitung des Virus innerhalb einer Katzenpopulation zu verhindern.
Es gibt keine spezifische antivirale Therapie gegen FPV. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und den allgemeinen Zustand des Tieres zu stabilisieren. Dazu gehören Flüssigkeitsersatztherapie zur Bekämpfung von Dehydration, Antibiotika zur Vorbeugung oder Behandlung sekundärer bakterieller Infektionen sowie Medikamente gegen Übelkeit und Schmerzen.
Die beste Strategie zur Kontrolle von FPV-Infektionen ist die Prävention durch Impfung. In Österreich sind verschiedene Impfstoffe verfügbar, die den Wirkstoff inaktiviertes oder attenuiertes (abgeschwächtes) FPV enthalten. Die Grundimmunisierung besteht aus mehreren Impfdosen im Abstand von wenigen Wochen, gefolgt von regelmäßigen Auffrischimpfungen. Eine konsequente Durchführung der Impfungen ist entscheidend, um einen ausreichenden Schutz der Katzenpopulation zu gewährleisten.
Zusammenfassend ist das feline Panleukopenievirus ein ernstzunehmender Erreger, der für Katzen in Österreich eine bedeutende Bedrohung darstellt. Die rechtzeitige Diagnose und symptomatische Behandlung sind wichtig, um die Auswirkungen einer Infektion zu minimieren. Vor allem aber ist die Prävention durch Impfung der Schlüssel zur erfolgreichen Kontrolle dieser gefährlichen Krankheit.