Leptospira interrogans, Serogruppe Icterohaemorrhagiae, inaktiviert ist ein Wirkstoff, der aus abgetöteten Bakterien der Art Leptospira interrogans besteht. Diese Bakterien sind die Hauptursache für die Zoonose Leptospirose, eine weltweit verbreitete Infektionskrankheit. In Österreich ist die Krankheit selten und betrifft hauptsächlich Personen, die engen Kontakt zu Tieren oder kontaminiertem Wasser haben.
Leptospira interrogans gehört zur Familie der Spirochäten und weist eine charakteristische spiralige Form auf. Die Serogruppe Icterohaemorrhagiae ist besonders gefährlich, da sie häufig schwere Krankheitsverläufe verursacht. Die Übertragung erfolgt durch den Kontakt mit infizierten Tieren oder deren Urin sowie durch das Eindringen der Bakterien in den Körper über Hautwunden oder Schleimhäute.
Die Symptome einer Leptospirose-Infektion können sehr unterschiedlich sein und reichen von grippeähnlichen Beschwerden bis hin zu schweren Verläufen mit Nierenversagen, Leberentzündung und inneren Blutungen (Ikterohämorrhagisches Syndrom). In Österreich wurden in den letzten Jahren nur wenige Fälle von Leptospirose gemeldet. Dennoch sollte man sich bei entsprechenden Risikofaktoren wie beruflicher Exposition oder Freizeitaktivitäten im Freien über mögliche Schutzmaßnahmen informieren.
Der Wirkstoff Leptospira interrogans, Serogruppe Icterohaemorrhagiae, inaktiviert wird zur Herstellung von Impfstoffen gegen Leptospirose verwendet. Durch die Inaktivierung der Bakterien sind sie nicht mehr in der Lage, eine Infektion auszulösen, können aber dennoch eine Immunantwort im Körper hervorrufen. Diese Immunantwort schützt den Geimpften vor einer späteren Infektion mit dem Erreger.
Die Wirksamkeit des Impfstoffs wurde in verschiedenen Studien untersucht. Dabei zeigte sich, dass der Impfschutz nach einer vollständigen Grundimmunisierung mit zwei Dosen in den meisten Fällen für mindestens ein Jahr anhält. Eine Auffrischimpfung sollte alle 12 bis 36 Monate erfolgen, abhängig von den individuellen Risikofaktoren und dem Kontakt zu potenziellen Infektionsquellen.
In Österreich ist die Leptospirose-Impfung nicht im allgemeinen Impfplan enthalten, wird aber für bestimmte Risikogruppen empfohlen. Dazu gehören Personen, die beruflich oder privat engen Kontakt zu Tieren haben (z.B. Landwirte, Tierärzte), sowie Personen, die häufig in kontaminiertem Wasser arbeiten oder sich dort aufhalten (z.B. Kanalarbeiter, Wassersportler). Die Impfung kann auch für Reisende in Gebiete mit hoher Leptospirose-Prävalenz sinnvoll sein.
Neben der Impfung gibt es weitere Schutzmaßnahmen gegen Leptospirose wie das Tragen von Schutzhandschuhen und -kleidung bei Kontakt mit möglichen Infektionsquellen oder das Vermeiden von Wunden und Hautverletzungen bei Tätigkeiten im Freien. Eine gute Hygiene und das regelmäßige Reinigen von Tiergehegen können ebenfalls dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu minimieren.
Zusammenfassend ist Leptospira interrogans, Serogruppe Icterohaemorrhagiae, inaktiviert ein wichtiger Wirkstoff zur Prävention von Leptospirose-Infektionen. Die Impfung kann insbesondere für Risikogruppen sinnvoll sein und trägt dazu bei, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. In Österreich ist die Leptospirose zwar selten, dennoch sollte man sich bei entsprechenden Risikofaktoren über mögliche Schutzmaßnahmen informieren.