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Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HEPATITIS-B-VIRUS-ANTIGEN ()

Das Hepatitis-B-Virus-Antigen (HBsAg) ist ein wichtiger Bestandteil des Hepatitis-B-Virus (HBV), welches eine ernsthafte und potenziell lebensbedrohliche Lebererkrankung verursachen kann. In Österreich sind die Fallzahlen von Hepatitis B in den letzten Jahren rückläufig, jedoch bleibt die Krankheit eine bedeutende Herausforderung für das Gesundheitssystem.

Das HBsAg ist ein Protein, das auf der Oberfläche des Viruspartikels vorkommt und eine entscheidende Rolle bei der Infektion menschlicher Leberzellen spielt. Es ermöglicht dem Virus, an spezifische Rezeptoren auf der Zelloberfläche zu binden und somit in die Zelle einzudringen. Dort beginnt das Virus mit seiner Vermehrung und führt schließlich zur Schädigung der Leber.

Die Anwesenheit von HBsAg im Blut eines Patienten ist ein direkter Hinweis auf eine aktive HBV-Infektion. Ein positiver Test für dieses Antigen weist darauf hin, dass die Person entweder akut oder chronisch mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert ist. Im Gegensatz dazu zeigt ein negativer Test, dass keine aktive Infektion vorliegt.

In Österreich werden alle Neugeborenen routinemäßig gegen Hepatitis B geimpft, um die Verbreitung des Virus einzudämmen und mögliche Komplikationen zu verhindern. Die Impfung enthält inaktivierte HBsAg-Moleküle, welche das Immunsystem zur Bildung von Antikörpern anregen. Diese Antikörper schützen den Geimpften vor einer zukünftigen Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus.

Trotz der Impfprogramme bleibt Hepatitis B in Österreich ein Problem. Laut Statistik Austria wurden im Jahr 2019 insgesamt 270 Fälle von akuter Hepatitis B gemeldet. Die tatsächliche Zahl der Infektionen könnte jedoch höher liegen, da viele Menschen keine Symptome zeigen und daher nicht diagnostiziert werden.

Chronische Hepatitis-B-Infektionen sind ebenfalls besorgniserregend, da sie zu schwerwiegenden Komplikationen wie Leberzirrhose und Leberkrebs führen können. Schätzungen zufolge sind etwa 0,3% der österreichischen Bevölkerung chronisch mit dem Virus infiziert. Die meisten dieser Fälle sind auf Migrationsbewegungen aus Ländern mit hoher HBV-Prävalenz zurückzuführen.

Die Diagnose einer HBV-Infektion erfolgt durch den Nachweis von HBsAg im Blut des Patienten mittels eines Enzymimmunoassays (EIA). Ein positiver Test sollte durch weitere Untersuchungen bestätigt werden, um zwischen einer akuten und chronischen Infektion zu unterscheiden. Dazu gehört die Bestimmung von weiteren Virusantigenen sowie spezifischen Antikörpern gegen das Virus.

Die Behandlung von Hepatitis B hängt vom Stadium der Erkrankung ab. Bei akuten Infektionen ist in vielen Fällen keine spezielle Therapie erforderlich, da das Immunsystem des Patienten das Virus in der Regel erfolgreich bekämpfen kann. Bei chronischen Infektionen können antivirale Medikamente eingesetzt werden, um die Viruslast zu reduzieren und das Fortschreiten der Lebererkrankung zu verlangsamen.

Die Prävention von Hepatitis B ist von entscheidender Bedeutung, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Neben der Impfung sollten Risikogruppen wie medizinisches Personal, Personen mit häufigem Kontakt zu Blutprodukten und Menschen mit mehreren Sexualpartnern regelmäßig auf HBsAg getestet werden. Zudem ist es wichtig, sichere Sexualpraktiken anzuwenden und den Gebrauch von kontaminierten Nadeln zu vermeiden.

Zusammenfassend spielt das Hepatitis-B-Virus-Antigen eine zentrale Rolle bei der Infektion und Diagnose von Hepatitis B. Die Impfung gegen dieses Antigen hat in Österreich dazu beigetragen, die Zahl der Neuerkrankungen zu reduzieren. Dennoch bleibt die Krankheit eine Herausforderung für das Gesundheitssystem und erfordert kontinuierliche Präventions- und Überwachungsmaßnahmen.

Arzneimitteln, die den Wirkstoff enthalten HEPATITIS-B-VIRUS-ANTIGEN ()