Erythromycinethylsuccinat ist ein Wirkstoff, der zur Gruppe der Makrolid-Antibiotika gehört. Es wird in der Medizin häufig eingesetzt, um eine Vielzahl von bakteriellen Infektionen zu behandeln. In Österreich ist dieser Wirkstoff in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, wie zum Beispiel Tabletten, Suspensionen und Infusionslösungen.
Der Wirkstoff Erythromycinethylsuccinat wirkt durch Hemmung des bakteriellen Proteinsyntheseapparates. Es bindet an die 50S-Untereinheit der bakteriellen Ribosomen und verhindert so die Verlängerung der Peptidkette. Dadurch können Bakterien keine neuen Proteine bilden und sich nicht weiter vermehren.
Erythromycinethylsuccinat ist besonders wirksam gegen grampositive Bakterien wie Streptokokken, Staphylokokken und Pneumokokken sowie gegen einige gramnegative Bakterien wie Haemophilus influenzae und Moraxella catarrhalis. Es wird auch zur Behandlung von Infektionen durch Chlamydien, Mykoplasmen oder Legionellen eingesetzt.
In Österreich werden jährlich etwa 1 Million Antibiotikaverordnungen ausgestellt (Stand: 2019). Davon entfallen rund 10% auf Makrolid-Antibiotika wie Erythromycinethylsuccinat. Die Verwendung dieses Wirkstoffs hat jedoch in den letzten Jahren abgenommen, da es zunehmend Resistenzen gibt und neuere Antibiotika wie Azithromycin oder Clarithromycin besser verträglich sind.
Erythromycinethylsuccinat wird in der Regel gut vertragen, kann aber in einigen Fällen Nebenwirkungen verursachen. Dazu zählen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall sowie allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz. In seltenen Fällen kann es zu Leberfunktionsstörungen oder Hörstörungen kommen.
Bei der Einnahme von Erythromycinethylsuccinat ist es wichtig, die vom Arzt verordnete Dosierung genau einzuhalten und die Therapie nicht vorzeitig abzubrechen, um eine vollständige Beseitigung der Infektion sicherzustellen und Resistenzen zu vermeiden. Eine typische Behandlungsdauer beträgt 7 bis 14 Tage, je nach Schwere der Infektion.
Es gibt einige Wechselwirkungen zwischen Erythromycinethylsuccinat und anderen Medikamenten, die beachtet werden sollten. So kann der Wirkstoff beispielsweise die Wirkung von blutverdünnenden Medikamenten wie Warfarin verstärken oder die Wirksamkeit von hormonellen Verhütungsmitteln beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, den behandelnden Arzt über alle eingenommenen Medikamente zu informieren.
Erythromycinethylsuccinat sollte nicht bei Patientinnen und Patientinnen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Makrolid-Antibiotika angewendet werden. Zudem ist Vorsicht geboten bei Personen mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die das QT-Intervall im EKG verlängern können.
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Erythromycinethylsuccinat nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingesetzt werden, da bisher keine ausreichenden Daten zur Sicherheit des Wirkstoffs in diesen Situationen vorliegen.
Zusammenfassend ist Erythromycinethylsuccinat ein bewährtes Makrolid-Antibiotikum zur Behandlung verschiedener bakterieller Infektionen. In Österreich wird es jedoch aufgrund zunehmender Resistenzen und besser verträglicher Alternativen immer seltener verschrieben. Bei der Anwendung ist auf mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen zu achten, um eine sichere und effektive Therapie zu gewährleisten.